Dokument: Thrombin-vermittelte Regulation von P2Y12-ADP-Rezeptoren in glatten Gefäßmuskelzellen des Menschen

Titel:Thrombin-vermittelte Regulation von P2Y12-ADP-Rezeptoren in glatten Gefäßmuskelzellen des Menschen
Weiterer Titel:Regulation of P2Y12 ADP Receptors by Thrombin in Human Smooth Muscle Cells
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=29443
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20140515-104144-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Driessen, Julia [Autor]
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Dateien vom 07.05.2014 / geändert 07.05.2014
Beitragende:Prof. Dr. med. Rauch, Bernhard [Gutachter]
Prof. Dr. Rassaf, Tienush [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen weltweit die häufigste Todesursache dar. In den Industrieländern steht dabei die Koronare Herzkrankheit, also die Arteriosklerose der Herzkranzarterien, an erster Stelle. Plättchen spielen bei der Entstehung, wie auch bei den Komplikationen der Arteriosklerose eine wichtige Rolle. Entsteht ein Schaden in der Gefäßwand, wie zum Beispiel nach der Ruptur eines atherosklerotischen Plaques, wird das Endothel und dessen Thrombozyten hemmende Funktion geschädigt. Weiterhin wird unter dem Endothel liegendes aggregationsförderndes Gewebe frei, welches zu einer Aktivierung der Blutgerinnung führt, welche die Produktion von Thrombin verursacht. Schon kleine Mengen Thrombin bewirken an Blutplättchen ein Ausschütten von ADP. ADP verstärkt die durch Thrombin und Kollagen hervorgerufene Plättchenaktivierung. Die erleichterte Aktivierbarkeit der Thrombozyten und die im atherosklerotischen Gefäß veränderten Strömungseigenschaften des Blutes, können eine Thrombose oder Embolie verursachen. Die Folge sind Schlaganfall oder Herzinfarkt. Antiplättchen Substanzen haben sich in der Prävention dieser Ereignisse etabliert. Neben Aspirin existieren mit der Gruppe der P2Y12-ADP-Rezeptor-Antagonisten (Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor) hochpotente Medikamente, deren Wirksamkeit in zahlreichen Studien nachgewiesen ist. Die Gabe dieser sogenannten „Thienopyridine“ zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse ist weit verbreitet. Sie wirken am ADP Rezeptor P2Y12, der hauptsächlich in Gehirn und auf Blutplättchen bekannt ist. Es existiert bisher eine Arbeit, die die Expression des P2Y12-Rezeptors auf humanen glatten Muskelzellen (hSMC) beschreibt und ihm außerdem vasokonstriktorische Eigenschaften zuweist. Welche Funktionen der P2Y12-Rezeptor auf hSMC hat, durch welche äußeren Reize er beeinflusst wird und über welche Signalübertragungswege er Signale vermittelt ist größtenteils noch unklar. Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen wurden hSMC auf die Expression des P2Y12-Rezeptors hin untersucht. Western Blots zeigten in Lysaten von venösen hSMC mehrere Banden, ähnlich zu denen in Plättchenlysaten, die als Positivkontrolle verwendet wurden. Die Stimulation der Zellen mit Thrombin führte zu einer Steigerung der Expression des Rezeptors. Die Untersuchung der Transkriptionsebene und der Zelloberflächenexpression des Rezeptors mittels PCR und Durchflusszytometrie, sowie Versuche mit arteriellen hSMC brachten dazu passende Ergebnisse. In immunhistochemischen Färbungen von Schnitten durch humane Karotisplaques wurde eine deutliche Anreicherung des P2Y12-Rezeptors in atherosklerotischem Gewebe und seine Co-Lokalisation mit M-Aktin und TF festgestellt. Da ADP via P2Y12 in Blutplättchen eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von ERK1/2 und der Hemmung der VASP-Phosphorylierung spielt, wurden diese Signalkaskaden auch in hSMC untersucht. Western Blot und Durchflusszytometrie lieferten jedoch keine verwertbaren Ergebnisse. Die Untersuchung der DNA-Synthese und Proliferation von hSCM zeigte, dass die thrombin-induzierte Steigerung der P2Y12-Rezeptor-Expression auf der Zelloberfläche die DNA-Synthese von hSMC fördert und in einer erhöhten Zellzahl resultiert. Mittels Real-time PCR konnte gezeigt werden, dass in hSMC die P2Y12-mRNA-Expressionssteigerung überwiegend durch den Thrombin Rezeptor PAR-1 vermittelt ist. Unter Bedingungen erhöhter Thrombinkonzentrationen im Blut, wie dies an Orten von atherosklerotischen Plaques und Thrombose der Fall ist, kommt es also in hSMC via PAR-1 zu einer Hochregulation von P2Y12-Rezeptoren. ADP bewirkt über P2Y12-Rezeptoren die Stimulation von Mitogenese und Proliferation von hSMC, was zur Progression der Erkrankung beitragen könnte.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie
Dokument erstellt am:15.05.2014
Dateien geändert am:15.05.2014
Promotionsantrag am:23.09.2013
Datum der Promotion:07.04.2014
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