Dokument: Resistenzentwicklung von S. pneumoniae, S. pyogenes und anderer Streptokokken-Spezies gegenüber Fluorchinolonen

Titel:Resistenzentwicklung von S. pneumoniae, S. pyogenes und anderer Streptokokken-Spezies gegenüber Fluorchinolonen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040920-000943-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Fischer, Christian Ansgar Alexander [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schmitz, Franz-Josef [Gutachter]
Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter]
Stichwörter:Resistenzentwicklung, Fluorchinolone, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Viridans-Streptokokken
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Pneumokokken gelten als Haupterreger der ambulant erworbenen Pneumonie. Viridans-Streptokokken und Streptococcus pyogenes gewinnen in letzter Zeit als Ursache von nosokomialen Bakteriämien bzw. schweren Weichteilinfektionen an Bedeutung. Anfänglich gute Erfolge in der Therapie mit Fluorchinolonen werden zunehmend durch Ausbildung von Resistenzen in Frage gestellt.

Die Zielstrukturen der Fluorchinolone sind zwei bakterielle Enzyme, die DNS-Gyrase und die Topoisomerase IV, die von den Genen gyrA und gyrB bzw. parC und parE kodiert werden. Resistente Bakterien besitzen eine veränderte Proteinstruktur der Enzyme in folge von Punktmutationen in den genannten Genabschnitten. Außerdem sorgen Effluxsysteme für eine verminderte Konzentration der Chinolone in der Bakterienzelle.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war, das Resistenzniveau klinischer Isolate aus verschiedenen europäischen Ländern zu erfassen. Weiterhin wurde die Entwicklung von Resistenzen in vitro über einen Zeitraum von zehn Tagen verfolgt und anschließend die zu Grunde liegenden Mutationen und Effluxaktivitäten untersucht. Als Ausgangsmaterial dienten dabei sowohl Fluorchinolon-empfindliche Stämme von S. pneumoniae und S. pyogenes als auch resistente S. pneumoniae-Stämme.

Der Anteil der resistenten Stämme unter den klinischen Isolaten lag zwischen 6% (S. pneumoniae) und 16% bzw. 20% (S. sanguis bzw. S. mitis). Die zu Grunde liegenden Mutationen waren unabhängig vom geographischen Ursprung der Bakterien die gleichen. Besondere Erwähnung sollen die Aminosäurenaustausche Ser81→Phe, Tyr in gyrA und Ser79→Phe sowie Asp83→Asn in parC finden.

Nach zehn Tagen Kultivierung in subinhibitorischen Konzentrationen, wie sie beispielsweise bei unregelmäßiger Antibiotika-Einnahme entstehen können, führten alle getesteten Substanzen zu resistenten Stämmen. Keine Substanz zeigte ein geringeres Potential zur Resistenzentwicklung. Nur die 8-Methoxychinolone (Gatifloxacin und Moxifloxacin) zeigten zu Anfang einen tendenziell langsameren Anstieg der MHK, gegen Ende der zehn Tage war jedoch kein Unterschied mehr feststellbar. Höhe und Geschwindigkeit der Resistenzentwicklung hingen stark vom jeweiligen Stamm ab. Alle Mutanten weisen ausgeprägte Kreuzresistenz gegenüber den jeweils anderen Fluorchinolonen auf.

Bei den in vitro-Mutanten wurden die schon bekannten Basenaustausche detektiert. Unterschiede gab es in der Effluxaktivität. Während Reserpin bei Pneumokokken einen mehr oder weniger starken Einfluss auf die Effluxaktivität hatte, konnte bei S. pyogenes keine Veränderung der MHK-Werte nachgewiesen werden. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um möglicherweise bislang unbekannte Gründe für die Entwicklung der Fluorchinolonresistenz zu entdecken.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:20.09.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:26.05.2004
Datum der Promotion:26.05.2004
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