Dokument: Prognosefaktoren in der stationären Psychotherapie

Titel:Prognosefaktoren in der stationären Psychotherapie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040911-000934-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Bünger, Henning [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Gutachter]
PD Dr. Wöller, Wolfgang [Gutachter]
Stichwörter:Psychotherapie,stationär,Prognose,Interpersonelle Probleme,IIP,SCL-90-R
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Stationäre Psychotherapien, für die es in Deutschland eine im weltweiten Vergleich sehr
ausgeprägte Versorgungsstruktur gibt, sind im Vergleich zu ambulanten Behandlungen
erst wenig untersucht worden. In früheren Studien ist die generelle Wirksamkeit von
Psychotherapie gut belegt, es mangelt jedoch an eindeutigen Faktoren, die eine Prognose
des Behandlungserfolges und differentielle Indikationsstellung ermöglichen. Die
Notwendigkeit solcher Prognosefaktoren wird aus den Ergebnissen dieser Arbeit deutlich
und bestätigen die Resultate vorangegangener Studien: Ein Großteil der Patienten
kann sich durch die Behandlung deutlich verbessern, jedoch kommt es bei einigen Patienten
zu keiner Veränderung oder sogar Verschlechterung. Durch Prognosefaktoren soll
schon vor Therapiebeginn eine differentielle Indikationsstellung für die verschiedenen
Therapieformen ermöglicht werden. So können Patienten mit der best geeigneten Therapie
möglichst effizient behandelt und negative Therapieeffekte durch falsche Behandlungen
vermieden werden.
Interpersonelle Probleme stellen für viele Patienten eine zentrale Belastung dar und sind
häufiger Grund, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In früheren Untersuchungen
haben sich Interpersonelle Probleme als wichtige Faktoren, die den Behandlungserfolg
beeinflussen, herausgestellt. In der vorliegenden Studie wurden sie mit dem Inventar
Interpersoneller Probleme (IIP) vor, während und nach der Therapie erfasst und
mögliche Korrelationen mit dem Behandlungserfolg statistisch ermittelt. Es zeigte sich
kein Unterschied zwischen verbesserten und unveränderten/verschlechterten Patienten,
hinsichtlich ihrer IIP- Gesamtwerte bei Aufnahme. Bei Betrachtung der Subskalen stellten
sich jedoch deutliche Unterschiede heraus: Die Patienten, die sich durch die Therapie
verbessert haben, wiesen vor Behandlungsbeginn durchschnittlich häufiger hohe
Werte auf Subskalen eines bestimmten IIP- Bereiches auf: Sie schätzten sich eher als zu
introvertiert, selbstunsicher, ausnutzbar und fürsorglich ein.
Neben den Interpersonellen Problemen wurde die initiale Behandlungsmotivation der
Patienten hinsichtlich ihrer prognostischen Bedeutung untersucht. Dabei zeigte sich
insgesamt, wie auch in der Mehrzahl der gesichteten Studien, ein positiver Effekt der
Therapiemotivation auf den Behandlungserfolg.
Eine weitere Frage, der diese Arbeit nachgeht, lautet: Ab wann ist abzusehen, ob eine
begonnene Therapie Erfolg haben wird oder die Indikationsstellung neu getroffen werden
muss? Dazu wurden den Patienten der Stichprobe vier Wochen nach Therapiebeginn
erneut verschiedene psychometrische Fragebögen wie das IIP und die Symptom
Check Liste (SCL) vorgelegt. Es zeigten sich bereits zu diesem Zeitpunkt deutliche
Tendenzen: Die Patienten, die sich insgesamt durch die Therapie nicht verändern oder
verschlechtern, weisen bereits nach vier Wochen erhöhte Werte im IIP auf. Bei den Patienten,
die sich verbessern können, ist die positive Tendenz in Richtung einer Abnahme
der IIP- Werte noch deutlicher. Die vier- Wochen Untersuchung mit psychometrischen
Ratingskalen erweist sich hier als vielversprechender Marker zur frühzeitigen Therapiekontrolle
und könnte zukünftig bei der richtigen Therapieindikation in der frühen Therapiephase
beitragen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.09.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:14.07.2004
Datum der Promotion:14.07.2004
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