Dokument: Prognosefaktoren in der stationären Psychotherapie
Titel: | Prognosefaktoren in der stationären Psychotherapie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2934 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20040911-000934-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Bünger, Henning [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Gutachter] PD Dr. Wöller, Wolfgang [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Psychotherapie,stationär,Prognose,Interpersonelle Probleme,IIP,SCL-90-R | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Stationäre Psychotherapien, für die es in Deutschland eine im weltweiten Vergleich sehr ausgeprägte Versorgungsstruktur gibt, sind im Vergleich zu ambulanten Behandlungen erst wenig untersucht worden. In früheren Studien ist die generelle Wirksamkeit von Psychotherapie gut belegt, es mangelt jedoch an eindeutigen Faktoren, die eine Prognose des Behandlungserfolges und differentielle Indikationsstellung ermöglichen. Die Notwendigkeit solcher Prognosefaktoren wird aus den Ergebnissen dieser Arbeit deutlich und bestätigen die Resultate vorangegangener Studien: Ein Großteil der Patienten kann sich durch die Behandlung deutlich verbessern, jedoch kommt es bei einigen Patienten zu keiner Veränderung oder sogar Verschlechterung. Durch Prognosefaktoren soll schon vor Therapiebeginn eine differentielle Indikationsstellung für die verschiedenen Therapieformen ermöglicht werden. So können Patienten mit der best geeigneten Therapie möglichst effizient behandelt und negative Therapieeffekte durch falsche Behandlungen vermieden werden. Interpersonelle Probleme stellen für viele Patienten eine zentrale Belastung dar und sind häufiger Grund, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In früheren Untersuchungen haben sich Interpersonelle Probleme als wichtige Faktoren, die den Behandlungserfolg beeinflussen, herausgestellt. In der vorliegenden Studie wurden sie mit dem Inventar Interpersoneller Probleme (IIP) vor, während und nach der Therapie erfasst und mögliche Korrelationen mit dem Behandlungserfolg statistisch ermittelt. Es zeigte sich kein Unterschied zwischen verbesserten und unveränderten/verschlechterten Patienten, hinsichtlich ihrer IIP- Gesamtwerte bei Aufnahme. Bei Betrachtung der Subskalen stellten sich jedoch deutliche Unterschiede heraus: Die Patienten, die sich durch die Therapie verbessert haben, wiesen vor Behandlungsbeginn durchschnittlich häufiger hohe Werte auf Subskalen eines bestimmten IIP- Bereiches auf: Sie schätzten sich eher als zu introvertiert, selbstunsicher, ausnutzbar und fürsorglich ein. Neben den Interpersonellen Problemen wurde die initiale Behandlungsmotivation der Patienten hinsichtlich ihrer prognostischen Bedeutung untersucht. Dabei zeigte sich insgesamt, wie auch in der Mehrzahl der gesichteten Studien, ein positiver Effekt der Therapiemotivation auf den Behandlungserfolg. Eine weitere Frage, der diese Arbeit nachgeht, lautet: Ab wann ist abzusehen, ob eine begonnene Therapie Erfolg haben wird oder die Indikationsstellung neu getroffen werden muss? Dazu wurden den Patienten der Stichprobe vier Wochen nach Therapiebeginn erneut verschiedene psychometrische Fragebögen wie das IIP und die Symptom Check Liste (SCL) vorgelegt. Es zeigten sich bereits zu diesem Zeitpunkt deutliche Tendenzen: Die Patienten, die sich insgesamt durch die Therapie nicht verändern oder verschlechtern, weisen bereits nach vier Wochen erhöhte Werte im IIP auf. Bei den Patienten, die sich verbessern können, ist die positive Tendenz in Richtung einer Abnahme der IIP- Werte noch deutlicher. Die vier- Wochen Untersuchung mit psychometrischen Ratingskalen erweist sich hier als vielversprechender Marker zur frühzeitigen Therapiekontrolle und könnte zukünftig bei der richtigen Therapieindikation in der frühen Therapiephase beitragen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 11.09.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 14.07.2004 | |||||||
Datum der Promotion: | 14.07.2004 |