Dokument: Molekularbiologische Resistenzmechanismen und Therapieoptionen bei europäischen Staphylococcus aureus-Isolaten
Titel: | Molekularbiologische Resistenzmechanismen und Therapieoptionen bei europäischen Staphylococcus aureus-Isolaten | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2924 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20040824-000924-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Krey, Angela [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Schmitz, Franz-Josef [Gutachter] Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter] Prof. Dr. Heering, Peter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | MRSA, Staphylococcus aureus, Resistenzmechanismen, Resistenzgene, Europa, Antibiotika | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Das Auftreten von MRSA stellt im klinischen Alltag ein wichtiges therapeutisches und hygienetechnisches Problem dar. In dieser Arbeit wurden im Rahmen einer europaweiten Längsschnittsstudie (ENAREProgramm) Methicillin-Resistenzraten, Resistenzen gegenüber klassischen Therapeutika und deren genetische Grundlagen, sowie Resistenzen gegenüber verschiedenen Reservetherapeutika und neuen Alternativtherapeutika an einem großen europäischen S.aureus-Kollektiv untersucht. Die Methicillinresistenzrate in Europa lag im ersten Jahr des ENARE-Programmes bei 22%, im zweiten bei 25%. Resistenzen gegenüber klassischen Therapeutika wie Makroliden, Lincosamiden, Tetracyclinen und dem Rifampicin zeigten einen eindeutigen Zusammenhang mit der Methicillin-Resistenz. Diese Antibiotika sind bei MRSA nicht mehr sicher einsetzbar. Eine MLSB-Resistenz war bei S. aureus hauptsächlich durch das Vorhandensein des ermA Genes (prädominant in MRSA mit konstitutiver MLSB-Expression) oder ermC Genes (prädominant in MSSA mit induzierbarer Expression) bedingt. Eine Tetracyclin-Resistenz wurde bei MRSA am häufigsten durch die Determinante tetM , bei MSSA durch die Determinante tetK vermittelt, wobei die Kombination tetM/tetK etwa 10 mal häufiger bei MRSA vorkam. Eine Resistenz gegenüber Rifampicin beruht nach heutigem Kenntnisstand auf Mutationen im Bereich des rpoB-Rif-Genes. Es wurden 10 verschiedene Mutationen im rpoB-Rif-Gen bei S.aureus nachgewiesen. Hierbei war das Codon 481 mit den beiden Mutationen [His-481®Tyr] und [His-481®Asn] am häufigsten betroffen und Stämme mit Mehrfachmutationen zeigten höhere MHK-Werte. Unterschiede zwischen MRSA und MSSA bestanden hierbei jedoch nicht und eine Methicillin-Resistenz hatte keinen Einfluß auf die spontane Mutationsrate oder die Resistenzentwicklung unter Antibiotika-Selektionsdruck in vitro. In dem gesammten europäischen MRSA-Kollektiv wurden keine Vancomycin-resistenten S.aureus, keine Vancomycin-intermediär-sensible S.aureus (VISAs) und auch keine Hetero-VISAs gefunden. Vancomycin bleibt somit weiterhin Mittel der Wahl bei schweren Infektionen durch multiresistente Staphylokokken. Andere Reserve-Antibiotika wie Aminoglykoside, Fosfomycin, Fusidinsäure und Cotrimoxazol zeigten immer noch ein gewisses Maß an Aktivität, können aber wegen der multiresistenten Natur der meisten MRSA nicht mehr als generell zuverlässig eingestuft werden. Der topische Wirkstoff Mupirocin war bei europäischen MRSA noch sehr gut wirksam und ist somit weiterhin Mittel der Wahl zur Eradikation von MRSA bei nasalem Trägerstatus. Die Zukunft liegt möglicherweise in neuen, derzeit in der klinischen Erprobung befindlichen Alternativtherapeutika. Für das Oxazolidinon Linezolid wurden in Europa keine Resistenzen nachgewiesen. Im Verlauf des zweiten Jahres des Untersuchungs-Programmes traten jedoch, überwiegend in Frankreich, vereinzelte Resistenzen gegenüber dem neuen Streptogramin-Mischpräparat Quinopristin/Dalfopristin auf, wobei die meisten der betroffenen Isolate klonal identisch waren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 24.08.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 20.07.2004 | |||||||
Datum der Promotion: | 20.07.2004 |