Dokument: Gentoxizität und Zytotoxizität von Substanzen, die das Zytoskelett beeinflussen (Blei, Quecksilber, Nitrobenzol, Benzonitril)
Titel: | Gentoxizität und Zytotoxizität von Substanzen, die das Zytoskelett beeinflussen (Blei, Quecksilber, Nitrobenzol, Benzonitril) | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2922 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20040820-000922-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Bonacker, Daniela [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Wunderlich, Frank [Gutachter] Prof. Dr. Greven, Hartmut [Gutachter] Prof. Dr. Dr. Bolt, Hermann M. [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Blei, Quecksilber, Nitrobenzol, Benzonitril, Gentoxizität, Mikrokerne, CREST, Zytoskelett, Mitosespindel, Zytotoxizitätlead, mercury, nitrobenzene, benzonitrile, genotoxicity, micronuclei, CREST, cytoskeleton, spindle, cytotoxicity | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Ziel der vorliegenden Arbeit war es, neue Erkenntnisse über die Gentoxizität und Zytotoxizität ausgewählter Substanzen sowie deren Beeinflussung des Zytoskeletts zu gewinnen. Zytotoxische Effekte verschiedener Substanzen wurden zunächst im Rahmen des Neutralrottests an V79-Zellen abgeklärt, und im Anschluß daran wurden Wirkmechanismen der chromosomalen Gentoxizität mit Hilfe des Mikronukleus-Tests und der CREST-Analyse in nicht zytotoxischen Konzentrationen untersucht. Als Modellsubstanzen der vorliegenden Arbeit dienten anorganische Blei- und Quecksilberverbindungen sowie die organischen Verbindungen Nitrobenzol und Benzonitril. Mikrokern-Untersuchungen in Anlehnung an eine Publikation von Schultz und Önfelt 2000 sollten weiteren Einblick in den Wirkmechanismus der Mikronukleusinduktion durch organische Verbindungen geben. In der Publikation von Schultz und Önfelt wird für viele organische Verbindungen ein linearer Zusammenhang angenommen zwischen dem Logarithmus des Verteilungskoeffizienten in Octanol/Wasser und dem negativen Logarithmus der Konzentration, für die eine Verdopplung der Spontanrate binukleärer Zellen vorliegt. Es könne eine Aussage gemacht werden, ob ein spezifischer Wirkungsmechanismus einer Substanz vorläge, oder der Befund aufgrund unspezifischer, hydrophober Wechselwirkungen entstanden sei. Es war zu prüfen, wie sich die organischen Verbindungen Nitrobenzol und Benzonitril in diesen Zusammenhang einordnen ließen. Bleichlorid und Bleiacetat induzieren in V79-Zellen in nicht zytotoxischen Konzentrationen konzentrationsabhängig Mikronuklei. Erhöhte Mikronukleus-Raten finden sich ab 1,1 µM Bleichlorid bzw. 0,05 µM Bleiacetat. Die Daten zur Induktion von Mikronuklei ähneln den Ergebnissen einer Studie über bleiexponierte Arbeiter, bei denen erhöhte Mikronukleus-Raten ab 1,2 µM Pb (II) gefunden wurden. Die CREST-Analysen sprechen für einen aneugenen Wirkungsmechanismus von Pb (II) und der Entstehung von durch Blei induzierten Mikrokernen scheint eine Beeinflussung des Zytoskeletts zugrunde zu liegen. Quecksilberchlorid und Quecksilbernitrat induzieren ebenfalls konzentrationsabhängig Mikrokerne, eine Erhöhung der Mikronukleus-Rate ist ab 0,03 µM Hg (II) zu verzeichnen. Die CREST-Analysen sprechen für einen gemischten Entstehungsmodus der durch HgCl2 induzierten Mikronuklei. Die Mikronuklei entstehen teils durch klastogene und teils durch aneugene Wirkung, was nicht im Widerspruch zur Literatur steht. Auch an der Induktion von Mikrokernen durch Hg (II) scheint eine Interaktion mit Zytoskelettproteinen beteiligt zu sein. Nitrobenzol und Benzonitril induzieren in V79-Zellen in Konzentrationen über 0,01 µM konzentrationsabhängig Mikronuklei. Im Rahmen der CREST-Analysen zeigen sich aneugene Wirkweisen für Nitrobenzol und Benzonitril. Aufgrund der vorliegenden Literaturdaten scheint allerdings das Zytoskelettprotein Tubulin nicht an der Entstehung der Mikronuklei durch Nitrobenzol und Benzonitril beteiligt zu sein. Die Konzentrationen für die Verdopplungen der MN-Spontanraten für Nitrobenzol und Benzonitril liegen ebenso wie die Referenzsubstanzen MMS und VCR jeweils mindestens drei Zehnerpotenzen oberhalb der nach der Geraden aus Schultz und Önfelt zu erwartenden Werte für den Einfluß hydrophober Wechselwirkungen. Dies bestätigt die aus der Literatur bekannten spezifischen Wirkungsmechanismen von MMS und VCR und weist auf einen spezifischen Wirkmechanismus der Induktion von Mikronuklei durch Nitrobenzol und Benzonitril hin. Motorproteine wie beispielsweise das Dynein oder weitere proteinhaltige Strukturen könnten an der Mikrokerninduktion durch Nitrobenzol bzw. Benzonitril eine Rolle spielen. Insgesamt gibt die vorliegende Arbeit näheren Einblick in die Wirkmechanismen chromosomaler Gentoxizität ausgewählter Substanzen sowie deren Beeinflussung des Zytoskeletts. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 20.08.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 28.06.2004 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.06.2004 |