Dokument: Genetische und antigenetische Variabilität des Humanen Respiratorischen Synzytialvirus

Titel:Genetische und antigenetische Variabilität des Humanen Respiratorischen Synzytialvirus
Weiterer Titel:Genetic and antigenetic variability of human respiratory syncytial virus
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=28812
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20140328-131244-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Werzmirzowsky, Judith [Autor]
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Dateien vom 25.03.2014 / geändert 25.03.2014
Beitragende:Prof. Dr. med. Adams, Ortwin [Gutachter]
Prof. Dr. Schuster, Antje [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) zählt zu den häufigsten Erregern oberer Atemwegsinfektionen. Erstinfektionen finden meist im Säuglingsalter statt, Reinfektionen sind häufig, die Entwicklung eines Impfstoffes verlief bisher erfolglos. Eine Erklärung dafür ist die genetische und antigenetische Variabilität des Virus. Neben den beiden Subgruppen RSV A und RSV B wurden bislang sieben RSV-A-Genotypen identifiziert, die sich vor allem in der Sequenz ihres G-Proteins unterscheiden.

In der vorliegenden Arbeit wurden 23 durch Zufall ausgewählte RSV-Wildisolate aus Düsseldorf aus den Jahren 1996-2008 untersucht. Es erfolgte eine Sequenzierung der F- und G-Protein-kodierenden Bereiche sowie eine Testung der Isolate im ELISA und Neutralisationstest mit definierten monoklonalen Antikörpern. Mit Hilfe der Sequenzierung ließen sich die 18 RSV-A-Isolate den Genotypen GA5 und GA2 zuordnen, wobei ein Wechsel des Genotyps im Jahr 2003 erfolgte. Während das RSV-F-Protein weitestgehend konserviert ist, fanden sich im G-Protein Bereiche von hoher Variabilität. Bei der Untersuchung der potentiellen Glykosylierungsstellen zeigte sich ein Verlust von N-Glykosylierungssequenzen bei jüngeren RSV-Wildisolaten, was als ein Hinweis auf das Vorliegen eines positiven Immunselektionsdruckes gewertet werden kann.

Die monoklonalen RSV-F-Antikörper zeigten eine konstante Reaktivität mit den Wildisolaten. Bei den RSV-G-Antikörpern ließ sich ein Zusammenhang zwischen Reaktivitätsausfällen und fehlenden bzw. veränderten Glykosylierungssequenzen feststellen. Bei laut Literatur stammspezifisch klassifizierten Antikörpern fand sich ein Reaktivitätsverlust, der sich bei den zeitlich jüngeren Isolaten zunehmend stärker ausprägte. Dies sind Hinweise auf das Vorliegen von systematischen progressiven Mutationen, ebenso wie die Tatsache, dass sich in der vorliegenden Arbeit bei vier Wildisolaten Mutationen fanden, die zuvor nur bei in vitro Escape-Mutanten beschrieben wurden.

Im Neutralisationstest konnte nur der in der Prophylaxe eingesetzte Synagis®-Antikörper alle untersuchten RSV-Isolate neutralisieren, wohingegen die RSV-G-Antikörper die Wildisolate gar nicht oder nur partiell neutralisierten. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit deuten darauf hin, dass Immunselektion durch Antikörper im Sinne eines Antigendrifts ein entscheidender Faktor bei der Evolution des Humanen Respiratorischen Synzytialvirus ist.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:28.03.2014
Dateien geändert am:28.03.2014
Promotionsantrag am:15.03.2013
Datum der Promotion:11.03.2014
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