Dokument: Extraktion von Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillator-Sonden unter Anwendung von transösophagealer Echokardiographie

Titel:Extraktion von Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillator-Sonden unter Anwendung von transösophagealer Echokardiographie
Weiterer Titel:Extraction of Pacemaker and Cardioverter-Defibrillator Leads using Transesophageal Echocardiography
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=28684
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20140314-143313-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. med. univ. Elsemann, Ines [Autor]
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Dateien vom 14.03.2014 / geändert 14.03.2014
Beitragende:Prof. Kienbaum, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. Albers, Peter [Gutachter]
Stichwörter:TEE, ICD, HSM, Pacemaker, PM, Lead, Extraktion, Extraction
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund: Die stetig steigende Zahl der Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillatorimplantationen (2008: ca. 70.000 im Vergleich zu 2003: ca. 50.000) führt unabwendbar zu vermehrten medizinischen Problemen mit Schrittmachersonden bis hin zur Notwendigkeit der Sondenextraktion. Die Hauptindikationen hierfür sind: Sondenfehlfunktionen, venöse Gefäßverschlüsse, Infektionen, chronische Schmerzen und Systemaufrüstungen. Komplexe Sondenextraktionen können lebensbedrohliche Komplikationen, wie vor allem Gefäßverletzungen und Myokardperforationen, hervorrufen, die eine herzchirurgische Notoperation nach sich ziehen. Die intraoperative Anwendung der transösophagealen Echokardiographie (TEE) bietet die Möglichkeit, das Herz vor, während und nach der Sondenextraktion zu beurteilen. So können die Pump- und Klappenfunktionen analysiert sowie die am meisten gefürchtete Komplikation der Myokardverletzung mit nachfolgender Herzbeuteltamponade in der Regel rasch erkannt werden. Genaue Zahlen zu Häufigkeit und Schwere dieser Komplikationen sowie deren Diagnostik liegen bisher nicht vor.

Fragestellung: Wie häufig traten schwere Komplikationen bei operativen Extraktionen von Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillator-Sonden auf und kann die intraoperative Verwendung der TEE frühzeitig diagnostische Hinweise für diese Komplikationen liefern?

Methoden: Retrospektiv analysierten wir 141 konsekutive Extraktionen von Schrittmacher-/ Defibrillatorsonden am Universitätsklinikum Düsseldorf im Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2010. Die Hauptindikationen für eine Sondenextraktion waren Infektionen (54), mechanische Fehlfunktionen/-lagen (49/25) und Systemaufrüstungen (6). In Allgemeinanästhesie verwendeten wir die TEE, um vor, während und nach Sondenextraktion die Pump- und Klappenfunktionen sowie den perikardialen Raum zu untersuchen. Hauptziel der Untersuchung war es vor allem extraktionsbedingte Myokardverletzungen mit nachfolgender Perikardtamponande frühzeitig zu erkennen.

Ergebnis: 99 Prozent der intrakardialen Sonden wurden erfolgreich extrahiert. Dabei kam es in 4 Prozent (n = 5) zu einer schweren (major) Komplikation, welche erweiterte Maßnahmen zur Folge hatten (1x Sondenabriss mit Bergung unter Verwendung der Herz-Lungenmaschine (HLM), 1x Zerstörung der Trikuspidalklappe mit Rekonstruktion an der HLM, 1x unmittelbar postoperativ Schrittmacherversagen mit kardiopulmonaler Reanimation (CPR) und Sternotomie, 1x intraoperative Sondendislokation mit CPR sowie 1x Versagen des intraoperativ prophylaktisch eingeschwemmten Schrittmachers mit Folgeeingriff). Bei weiteren sechs Patienten kam es zu einer leichten (minor) Komplikation. Davon kam es viermal zu einem Perikaderguss der mittels TEE diagnostiziert wurde und im Verlauf keiner invasiven Therapie bedurfte. Zweimal kam es zu einem Sondenabriss ohne notwendige Bergung. Dreimal konnte mittels TEE ein Klappendefekt erstmalig diagnostiziert werden. Es gab keinen Todesfall.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu anderen Zentren traten bei uns, trotz vergleichbarer Komplikationsinzidenz, keine tödlichen Komplikationen in Zusammenhang mit einer Sondenextraktion auf. Alle relevanten Komplikationen wurden intraoperativ durch TEE zuverlässig erkannt. Die TEE leistet somit aus unserer Sicht einen weiteren Beitrag zu Erhöhung der Patientensicherheit.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2010
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:14.03.2014
Dateien geändert am:14.03.2014
Promotionsantrag am:18.12.2012
Datum der Promotion:11.03.2014
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