Dokument: Untersuchung zum Einfluß von synthetischen Pyrethroiden auf die mitotische Zellteilung an humanen Lymphozytenkulturen und an Lungenzellen des Chinesischen Hamsters der Linie V79

Titel:Untersuchung zum Einfluß von synthetischen Pyrethroiden auf die mitotische Zellteilung an humanen Lymphozytenkulturen und an Lungenzellen des Chinesischen Hamsters der Linie V79
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040524-000833-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Stiller, Barbara [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter]
Prof. Dr. Daldrup, Thomas [Gutachter]
Stichwörter:synthetische Pyrethroide, mitotische Zellteilungsstörungen, nicht genotoxische Effekte, Verunreinigungen, chemische Zusammensetzungen,
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der vorliegenden Arbeit wurde die zytogenotoxische Wirkung von Pyrethroiden auf humane Lymphozytenkulturen und Chinesische Lungenhamsterzellen (V79) untersucht.

In der humanen Lymphozytenkultur wurden verschiedene synthetische Pyrethroide mit unterschiedlichen chemischen Reinheitsgraden und von unterschiedlicher Herkunft verwendet.
Die verwendeten Pyrethroide, Deltamethrin mit einem Reinheitsgrad von 99 %, Permethrin mit einem Reinheitsgrad von 97 %, Cyfluthrin mit einem Reinheitsgrad von 92 %, Fenvalerat mit einem Reinheitsgrad von 99,1 %, Cypermethrin mit einem Reinheitsgrad von 91 % und die Phenoxybenzoesäure wurden von der Firma Dr. Ehrenstorfer bezogen.
Die Wirkung der Pyrethroide wurde über Nachweis von Zellteilungsstörungen, anhand des Mitoseindex und des Auftretens von abnormalen Metaphasen, C-Metaphasen und initialen C-Metaphasen ermittelt. Die Lymphozytenkulturen ergaben im Vergleich zu der Kontrollgruppe mit dem Lösungsmittels DMSO für die getesteten Pyrethroide und für die Phenoxybenzoesäure im Konzentrationsbereich von 3,125 µg/ml bis 50 µg/ml keinen konzentrationsabhängigen Einfluss bei der Bestimmung des Mitoseindex und dem Prozentsatz abnormaler Mitosen. Die Ausnahme bildete Permethrin welches bei einer Konzentration von 25 µg/ml zu einer signifikanten Reduktion des Mitoseindex führte.
Im Koloniebildungstest, mit V79 Zellen wurden zusätzliche Pyrethroide, Cypermethrin mit einer Reinheit von 99 % der Firma Dr. Ehrenstorfer und Cypermethrin mit einer Reinheit von 99 % der Firma Promochem hinzugenommen. Bei allen untersuchten Pyrethroiden zeigte sich ein konzentrationsabhängiger zytotoxischer Effekt mit signifikanten Unterschieden zur DMSO-Kontrollgruppe. Der stärkste Effekt wurde für Permethrin, Cyfluthrin und Cypermethrin gefunden. Weiterhin ergab sich bei Verwendung von Cypermethrin unterschiedlichen Reinheitsgrades und Herkunft, dass unterschiedliche zytotoxische Effekte hervorgerufen wurden. Dabei zeigte sich, daß das Cypermethrin mit einer Reinheit von 91 % der Firma Dr. Ehrenstorfer einen stärkeren Effekt aufwies als das von Cypermethrin mit einer Reinheit von 99 % der Firma Dr. Ehrenstorfer.
Das Cypermethrin einer anderen Firma (Promochem) mit einem hohen Reinheitsgrad (99%) zeigte einen ähnlichen zytotoxischen Effekt in der Koloniebildungsfähigkeit wie das stärker verunreinigte der Firma Dr. Ehrenstorfer.
Weitere Experimente zeigten das dieser zyototoxische Effekt auf Zellteilungsstörungen zurückzuführen ist.
Cypermethrin mit einem Reinheitsgrad von 91 % der Firma Dr. Ehrenstorfer und das Cypermethrin mit einem Reinheitsgrad von 99 % der Firma Promochem ergaben einem signifikanten dosisabhängigen Anstieg des Mitoseindexes.
Die Mitoseprofilstudien zeigte eine Arretierung der Mitose in der Metaphase, sowie eine Abnahme der Ana- und Telophasen. Dementsprechend wurde eine konzentrationsabhängige Reduktion des AT/M-Verhältnisses festgestellt.
Als Ursache der Metaphasenarretierung wurden schwerwiegende Störungen der Chromosomenverteilung, hauptsächlich C-Metaphasen und initiale Metaphasen registriert. Die beobachten Zellteilungsstörungen weisen auf einen partiellen oder totalen Verlust des Spindelapparates hin. Zellteilungsstörungen mit nachfolgender Aneuploidie sind für die Krebsentstehung von Bedeutung und weisen auf einen nicht genotoxischen Mechanismus.
Zusammenfassend lässt sich darauf schließen, dass nicht die Pyrthroide selbst für die zytogenotoxische Wirkung verantwortlich sind, sondern ihr Reinheitsgrad, ihre chemische Verunreinigung sowie ihre Herkunft die entscheidenden Rollen spielen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:24.05.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:03.05.2004
Datum der Promotion:03.05.2004
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