Dokument: Die Beeinflussung von Nebenwirkungen der Strahlentherapie des Beckens durch hydrolytische Enzyme. Eine randomisierte Doppelblindstudie.
Titel: | Die Beeinflussung von Nebenwirkungen der Strahlentherapie des Beckens durch hydrolytische Enzyme. Eine randomisierte Doppelblindstudie. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2812 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20040505-000812-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Uhder, Kerstin [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Zamboglou, Nikolaos [Gutachter] Prof. Dr. med. Fürst, Günter [Gutachter] Prof. Dr. Bojar, Hans [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Strahlentherapie des Beckens, Nebenwirkungen, Enzymbehandlung, hydrolytische Enzyme | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Diarrhoen sind unter der Strahlentherapie des Abdomens und Beckens die häufigste unerwünschte Nebenwirkung. Ihr Auftreten ist abhängig vom primären Tumorstadium, der Größe des Zielvolumens, den Voroperationen und Begleiterkrankungen des Patienten, sowie der Ausdehnung der im Zielvolumen eingeschlossenen Dick- und Dünndarmanteile. Andere häufige Nebenwirkungen stellen die Hautreaktionen dar. Als relativ unbedeutend sind der Symptomkomplex von Übelkeit und Erbrechen zu werten, da sie bei einer Beckenbestrahlung nur selten auftreten Sind die akuten Diarrhoen unter Strahlentherapie in ihrer Dauer und Schwere sehr ausgeprägt, können sie zu Unterbrechungen oder gar zum Abbruch der Therapie führen und so das adjuvante Konzept für den Patienten gefährden. Es ist deshalb Ziel der klinischen Forschung, Präparate zu entwickeln, die im Idealfall sowohl die Häufigkeit und Schwere der akuten Strahlenenteritis als auch die Inzidenz der chronischen Strahlenwirkungen am Darm zu senken vermögen. Mit Präparaten wie Sucralfat und den Smektiten wurden bisher nennenswerte Erfolge erzielt. In der vorliegenden Arbeit wurde in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie die Beeinflussung der Nebenwirkungen einer adjuvanten Strahlenbehandlung im Beckenbereich durch simultan vom ersten Behandlungstag applizierte hydrolytische Enzyme geprüft. Diese hatten in vorhergehenden Untersuchungen eine signifikante antiinflammatorische Wirkung gezeigt. Es wurde daher angenommen, daß sie zu einer Reduktion der strahleninduzierten Enteritis beitragen könnten. Die Studie wurde an der Strahlenklinik der Städtischen Kliniken Offenbach im Zeitraum zwischen März 1994 bis April 1997 durchgeführt. Eingeschlossen wurden 56 Patienten mit vollständig entferntem Tumor im Beckenbereich. Fernmetastasen stellten ein Ausschlußkriterium dar. An sechs Untersuchungstagen t0 bis t6, wurden in wöchentlichen Abständen folgende Wirksamkeitskriterien auf einer vierstufigen Antwortskala erfragt: Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Hautreaktion und das Auftreten von Diarrhoen. Desweiteren wurde an jedem Untersuchungstag die eventuelle zwischenzeitliche Verordnung einer symptomatischen Zusatztherapie aufgrund strahlentherapiebedingter Nebenwirkungen erhoben und ggf. notwendige Unterbrechungen der Therapie dokumentiert. An den Meßzeitpunkten t0, t3, t4 und t5 erfolgten zusätzliche Laborkontrollen. Am letzten Untersuchungstag wurde eine subjektive Beurteilung der Prüftherapie durch den Arzt und den Patienten bezüglich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit erfaßt. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erbrachte keine signifikanten Unterschiede zwischen Untersuchungs- und Placebogruppe. Es ergab sich jedoch ein Trend im Sinne einer leicht erhöhten Symptombelastung unter Einnahme hydrolytischer Enzyme. Die Inzidenz der aufgetretenen unerwünschten Wirkungen entsprach den in der Literatur belegten Werten. Auch bezüglich des weiteren Krankheitsverlaufs und der Rezidivhäufigkeit unterschieden sich beide Patientenkollektive nicht. Es muß gefolgert werden, daß die prophylaktische Einnahme von hydrolytischen Enzymen keine positive Beeinflussung der Nebenwirkungsrate erlaubt, ihr relativ kostspieliger Einsatz somit nicht zu rechtfertigen ist. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 05.05.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.12.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 06.12.2001 |