Dokument: Das Vulvakarzinom der vorderen Kommissur: Eine neue Tumorentität?

Titel:Das Vulvakarzinom der vorderen Kommissur: Eine neue Tumorentität?
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20131216-131155-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Panayotopoulos, Dimitrios [Autor]
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Dateien vom 14.12.2013 / geändert 14.12.2013
Beitragende:Prof. Dr. Hampl, Monika [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. med. Giessing [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Vulvakarzinom ist eine seltene Erkrankung (ca. 4% aller gynäkologischen Genitalmalignome), die bisher meist bei älteren Frauen auftrat. Vulväre intraepitheliale Neoplasien (VIN), chronische vulväre Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus und HPV-Infektion (am häufigsten HPV-16) sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung eines Vulvakarzinoms.
Das invasive Plattenepithelkarzinom der Vulva kann in zwei Gruppen mit verschiedener Pathogenese eingeteilt werden, die zwei Tumorentitäten bilden: Das mit Lichen sclerosus- und p53-Überexpression-assoziierte Vulvakarzinom der älteren Frauen und das HPV-/VIN-assoziierte Vulvakarzinom der jüngeren Frauen.
Die Inzidenz des Vulvakarzinoms hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere bei jüngeren Frauen. In der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf zeigte sich innerhalb der letzten 30 Jahren eine Verdoppelung der Anzahl der Patientinnen mit Vulvakarzinom, wobei sich eine 4-fache Erhöhung der Anzahl der jungen Patientinnen (+372%) beobachtet wurde. Es zeigte sich sehr häufig eine Tumorlokalisation im Bereich der vorderen Kommissur zwischen Klitoris und Urethra, im Gegensatz zu der bislang typischen Tumorlokalisation an den Labien. Aufgrund dieser klinischen Beobachtungen wurde der Verdacht geäußert, dass diese Vulvakarzinome der vorderen Kommissur einer neuen, 3. Tumorentität des Vulvakarzinoms entsprechen könnten.
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung des klinischen und molekularbiologischen Profils dieser Vulvakarzinome. Im Rahmen einer multizentrischen Studie haben wir die klinischen, histopathologischen und molekulargenetischen Merkmale von 135 Vulvakarzinomen der vorderen Kommissur untersucht. 52 Vulvakarzinome anderer Lokalisationen dienten als Kontrolltumore.
Die erhobenen Daten ermöglichen die Klassifikation der Vulvakarzinome in 3 unterschiedliche Genesen: HPV- und p16INK4a-positive Tumore, p53-überexprimierende Tumore, die HPV-/p16INK4a-negativ sind und eine 3. Gruppe mit unklarer Genese. Es zeigte sich, dass die Tumore der vorderen Kommissur weniger HPV-induziert sind und häufiger p53 überexprimieren und das unabhängig vom Alter der Frauen im Vergleich zur Gruppe der Tumore anderer Lokalisation, wo die HPV induzierten Tumore im Vergleich zu den p53- induzierten Tumoren einen deutlichen Altersunterschied zeigten.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Vulvakarzinom nicht mehr als eine Erkrankung der älteren Frauen betrachtet werden darf und dass die Region zwischen Klitoris und Urethra bei Angabe seit längerer Zeit bestehenden, therapieresistenten Beschwerden (Schmerzen, Brennen, Juckreiz, Dysurie) ausführlich untersucht und ggf. biopsiert werden sollte.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.12.2013
Dateien geändert am:16.12.2013
Promotionsantrag am:20.11.2012
Datum der Promotion:28.11.2013
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