Dokument: Neue Aspekte des Vulvakarzinoms: Veränderung der Tumorlokalisation und des ALters der Patientinnen bei Primärmanifestation

Titel:Neue Aspekte des Vulvakarzinoms: Veränderung der Tumorlokalisation und des ALters der Patientinnen bei Primärmanifestation
Weiterer Titel:New Aspects of Vulvar Cancer: Changes in Localization and Age of Onset
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20131220-115927-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Deckers-Figiel, Stella-Maria Lucie [Autor]
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Dateien vom 12.12.2013 / geändert 12.12.2013
Beitragende:Prof. Dr. Hampl, Monika [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. med. Anlauf, Martin [Gutachter]
Stichwörter:Vulvakarzinom, Anstieg der Inzidenz, Veränderung Tumorlokalisation, subklitoridale / periurethrale Lokalisation, HPV, Alter bei Primärmanifestation
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Neue Aspekte des Vulvakarzinoms: Veränderung der Tumorlokalisation und des Alters der Patientinnen bei Primärmanifestation

Zielsetzung
Feststellung und Beschreibung von Veränderungen der Inzidenz, des Erstmanifestationsalters, der Tumorlokalisation, sowie bestimmter Patientencharakteristika des Vulvakarzinoms an einer deutschen Universitätsklinik im Zeitraum über 28 Jahre.

Methoden
Alle Patientinnen, die im Zeitraum zwischen Januar 1980 bis Juni 2007 wegen eines invasiven Vulvakarzinoms in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universitätsklinik Düsseldorf behandelt wurden, wurden mittels OP-Dokumentation identifiziert. Daraufhin wurden die Patientenakten aus dem Archiv der Klinik besorgt und ausgewertet. Wir führten eine retrospektive Studie mit drei Zeitabschnitten, die jeweils 9 Jahre umfassten, durch:
Jeder der Beobachtungsabschnitte umfaßte 110 Monate. Für jede der drei Gruppen stellten wir fest, wie viele Patientinnen aufgrund eines invasiven Vulvakarzinoms behandelt wurden, wie alt die Patientinnen bei der Erstmanifestation waren, wo die Lokalisation des Tumors war, in welchem Stadium sich der Tumor befand, welche Histopathologie dem Tumor zugrunde lag und welche Operationsmethode durchgeführt wurde.
Ferner wurden weitere Patientenmerkmale aufgelistet.
Wir berechneten unter anderem die Veränderung des Alters bei Erstmanifestation, die Veränderung der Tumorlokalisation und des Tumorstadiums für die drei Zeitabschnitte und untersuchten die Inzidenz im Verlauf. Dieses wurde statistisch ausgewertet.


Ergebnisse
224 Patientinnen mit Vulvakarzinom wurden im Zeitraum vom 01/1980 bis 06/2007 behandelt. Die Anzahl der Erkrankungen und das mittlere Erkrankungsalter veränderten sich signifikant im Verlauf der Zeit.
Im Zeitraum zwischen 01/1990 und 02/1989 wurden 53 Frauen im mittleren Alter von 65,9 Jahren aufgrund eines Vulvakarzinoms behandelt, im zweiten Zeitraum stieg die Anzahl der behandelten Patientinnen auf 69 mit einem mittleren Erkrankungsalter von 63,9 Jahren und in der Zeit von 05/1998 bis 06/2007 waren es 102 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 57,0 Jahren.
Die Anzahl der behandelten Frauen verdoppelte zwischen dem ersten und dem letzten Zeitabschnitt.
Im ersten Zeitraum der Erfassung der Daten waren 11% der Patientinnen 50 Jahre oder jünger, im letzten Zeitraum waren 41% der Patientinnen 50 Jahre oder jünger (p=0.001). Zwei Drittel der Karzinome der Frauen unter 50 Jahren waren HPV-positiv.
Ebenso konnten signifikante Wechsel in der Tumorlokalisation. Von einer Hauplokalisation an den Labien kam es zu einem gehäufteren Befall der Region zwischen Klitoris und Urethra. Hier war im letzten Zeitraum die Lokalisation des Tumors in 37% zwischen Klitoris und Urethra, im ersten Zeitraum jedoch lag die Häufigkeit dieser Lokalisation bei nur 19% (p>0.05).

Fazit
Obwohl in der Literatur die Inzidenz des invasiven Vulvakarzinoms als stabil oder minimal gestiegen beschrieben wird, zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass sich die Anzahl der Patientinnen an einer Universitätsklinik in Deutschland mit einem invasiven Vulvakarzinom in den letzen drei Dekaden verdoppelt hat, mit einem nahezu vierfachen Anteil an jungen Patientinnen (+372%) aufgrund einer HPV-high-risk-Infektion.
Die Tumorlokalisation wechselte signifikant von den Labien hin zum Bereich zwischen Klitoris und Urethra.
Annehmend, daß diese limitierten Daten einen generellen Trend in der Inzidenz der HPV-induzierten Vulvakarzinome anzeigen, würde eine prophylaktische Impfung mit einem HPV-Impfstoff einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Vulvakarzinoms der jüngeren Frau leisten.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:20.12.2013
Dateien geändert am:20.12.2013
Promotionsantrag am:29.08.2013
Datum der Promotion:29.08.2013
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