Dokument: Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Techniken der rückenmarksnahen Stimulation
Titel: | Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Techniken der rückenmarksnahen Stimulation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=27761 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20131216-093726-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Quack, Florian [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Vesper, Jan [Betreuer/Doktorvater] Prof.Dr. Kieseier [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | SCS, Stabelektrode, Plattenelektrode | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Diese Arbeit untersucht und vergleicht die Wirksamkeit, Sicherheit sowie die Langzeit-komplikationen zweier unterschiedlicher perkutan implantierbarer Elektroden zur epidura-len Rückenmarksstimulation (Spinal cord stimulation) bei Patienten mit FBSS (failed back surgery syndrome).
Insgesamt wurden in einem Zeitraum von zwei Jahren die Daten von 100 Patienten der Neurochirurgischen Klinik der Universitätsklinik Düsseldorf erfasst, welche die Ein-schlusskriterien erfüllten (43 Männer, 57 Frauen; Alter [Durchschnitt ± Standardabwei-chung] 56,3 ± 11,5 Jahre; 27 bis 89 Jahre). Jeweils 50 Patienten erhielten jeweils nur eine Stabelektrode (Oktrode, St. Jude Medical) oder eine perkutane Slim-line Plattenelektrode (S8-Elektrode, St. Jude Medical). In den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede im Bezug auf die Schmerzintensität und den Schmerzcharakter vor der Implantation. Die S8-Elektrode wurde im Vergleich zu der Oktrode durchschnittlich in höheren epidura-len Segmenten platziert (Th7-Th8 versus Th10-Th11). Eine vergleichbare signifikante (p ≤ 0,05) Schmerzreduktion konnte bei der Gruppe mit der Oktrode bei 35 Patienten er-reicht werden (69,6 % ± 11,2 %) und bei 35 Patienten (69,3 % ± 11,7 %) in der Gruppe mit der S8-Elektrode, bei vergleichbaren prä- und postoperativen VAS Werten beider Gruppen. Die Beurteilung der Lebensqualität nach der Implantation, untersucht durch den ODQ-D, deutet auf ein besseres Ergebnis der S8-Elektrode hin. Der durchschnittliche postoperative ODQ-D Wert lag bei 49,5 % ± 12,3 % in der Gruppe mit der Stabelektrode und bei 38,6 % ± 16,3 % in der Gruppe mit der Plattenelektrode. In der Gruppe der Pa-tienten mit einer Oktrode benötigten 30 Patienten (60 %) und 27 Patienten (54 %) in der Gruppe mit der S8-Elektrode zusätzlich regelmäßig Schmerzmedikamente. Die Langzeit-komplikationsrate lag in der vorliegenden Arbeit bei der Gruppe mit der Oktrode höher (14 Patienten/28 %) als in der Gruppe mit der perkutanen Plattenelektrode (9 Patien-ten/18 %). Als häufigste Komplikation mit 14 % trat bei den Patienten mit einer Oktrode eine Dislokation der Elektrode auf. Die S8-Elektrode dislozierte hingegen nur bei 6 % der Patienten. In der Gruppe der S8-Elektrode konnte bei vier Patienten (8 %) die Elektrode aufgrund von epiduraler Fibrose und Stenose des Spinalkanals intraoperativ nicht platziert werden. Es konnte gezeigt werden, dass die neue minimal invasive, perkutan implantierbare Plat-tenelektrode eine effektive und sichere Methode zur Therapie von den Beschwerden bei FBSS ist. Sowohl die Plattenelektrode als auch die Stabelektrode zeigten sich als zuver-lässige und sichere, in Lokalanästhesie implantierbare, perkutane Elektroden. Die Daten dieser Arbeit deuten auf eine bessere Schmerzreduktion durch die perkutane Plattenelektrode (S8-Elektroden) bei denjenigen Patienten mit FBSS hin, die ausschließlich oder vorwiegend über Rückenschmerzen klagten. Es erweckt den Anschein, dass die perkutan implantierten Plattenelektroden eine geringere Dislokationsrate aufweisen als die perkutanen Stabelektroden. Bei voraussehbaren intraoperativen Schwierigkeiten z. B. bei Patienten mit Spinalkanalstenose, sollte jedoch weiterhin die offen implantierte Plat-tenelektrode via Laminektomie oder Laminotomie als mögliche Alternative in Betracht gezogen werden. Die neue perkutane Plattenelektrode stellt somit eine gute Alternative zum invasiven Im-plantationsverfahren sowie der perkutanen Stabelektrode dar. Diese Studie könnte auf die Möglichkeit der perkutanen Plattenelektrode als Bindeglied mit der Kombination der Vor-teile des perkutanen Implantationsverfahrens und den hinreichend belegten Vorteilen einer Plattenelektrode deuten. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 16.12.2013 | |||||||
Dateien geändert am: | 16.12.2013 | |||||||
Promotionsantrag am: | 30.01.2013 | |||||||
Datum der Promotion: | 18.11.2013 |