Dokument: Häufigkeit und prognostische Relevanz rekurrenter Genfusionen von TMPRSS2- und ETS-Transkriptionsfaktoren im Prostatakarzinom

Titel:Häufigkeit und prognostische Relevanz rekurrenter Genfusionen von TMPRSS2- und ETS-Transkriptionsfaktoren im Prostatakarzinom
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=27643
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20131111-093311-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schoppe, Martin Olaf [Autor]
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Dateien vom 11.11.2013 / geändert 11.11.2013
Beitragende:Prof. Dr. Engers, Rainer [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter]
Stichwörter:Prostatakarzinom
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland und steht bei den Krebstodesfällen des Mannes an dritter Stelle. 96% der betroffenen Patienten sind älter als 60 Jahre. Da der Anteil der über 60-Jährigen in der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 doppelt so hoch sein wird wie heute, ist im gleichen Umfang eine Zunahme des Prostatakarzinoms zu erwarten. Seit 1990 ist der Anteil früher Stadien des Prostatakarzinoms deutlich angestiegen. Die Sterberate hingegen verblieb über die Jahre auf relativ konstantem Niveau. Diese Veränderungen werden auf die intensivierte Diagnostik mit Bestimmung des PSA-Wertes im Serum zurückgeführt.
Das Therapieverfahren der ersten Wahl für Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom ist die radikale Prostatektomie.
Um bei sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufen die Gefahr einer Übertherapie zu reduzieren, werden nun Marker benötigt, die die Agressivität des Prostatakarzinoms besser voraussagen helfen.

Als interessanteste molekularpathologische Marker haben sich in den letzten Jahren die TMPRSS2-ETS-Genfusionen beim Prostatakarzinom erwiesen. Die häufigste dieser Mutationen ist die Fusion des TMPRSS2-Gens mit dem ERG-Gen. Durch eine Deletion oder eine Translokation entsteht ein androgenabhängiges Fusionsonkogen.
In der Literatur sind Häufigkeiten der TMPRSS2-ERG-Genfusion in Europa und Nordamerika zwischen ca. 50%-70% beschrieben.
Die Mutation ist am häufigsten beim Prostatakarzinom, seltener bei der intraprostatischen Neoplasie, sehr viel seltener bei der Prostatahyperplasie und ganz vereinzelt auch in normalem Prostataparenchym nachweisbar.

In der vorliegenden Arbeit wurden 142 Prostatakarzinompräparate auf das Vorliegen einer TMPRSS2-ERG-Genfusion mittels Fluoreszez-in-situ-Hybridisierung untersucht. Darüber hinaus wurde geklärt, ob es sich um eine durch Deletion oder durch Translokation bedingte Genfusion handelt, ob sich prognostische Aussagen für das Prostatakarzinom treffen lassen und ob der Fusionsstatus mit verschiedenen klinischen und pathologischen Parametern korreliert.
Bei 52,8% der auswertbaren Proben ließ sich eine TMPRSS2-ERG-Genfusion nachweisen. Diese Genfusion war bei 58,9% durch eine Deletion sowie bei 41,1% durch eine Translokation bedingt.
Beim Vergleich mit zahlreichen klinisch-pathologischen Parametern fand sich eine signifikante Korrelation der TMPRSS2-ERG-Genfusion mit einem hohen pT-Stadium des Prostatakarzinoms sowie dem Vorliegen einer Perineuralscheideninvasion, eine prognostische Relevanz hat sich jedoch nicht nachweisen lassen.

Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit reihen sich gut in die bis dato vorliegende Literatur ein und sprechen gegen eine prognostische Relevanz dieser Genfusion.
Allerdings bleibt zu hoffen, dass sich das Vorliegen dieser Genfusion künftig für eine sog. „targeted therapy“ wird nutzen lassen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:2007-2013
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Pathologie
Dokument erstellt am:11.11.2013
Dateien geändert am:11.11.2013
Promotionsantrag am:30.04.2013
Datum der Promotion:06.11.2013
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