Dokument: Ternäre Palladium- und Platinverbindungen unedler Metalle
mit Germanium oder Elementen der 5. Hauptgruppe

Titel:Ternäre Palladium- und Platinverbindungen unedler Metalle
mit Germanium oder Elementen der 5. Hauptgruppe
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2746
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040204-000746-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Imre, Anette [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]18,38 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Mewis, Albrecht [Gutachter]
Prof. Dr. Frank, W. [Gutachter]
Stichwörter:Einkristallstrukturananlyse, Phasenumwandlungen, Synthese, inkommensurabel modulierte Struktur, Diamantstempel-Hochdruckzelle, Tetraederschichten
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 540 Chemie
Beschreibung:Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden in den ternären Systemen A-Pd/Pt-X (A = Erdalkali- oder Seltenerdmetall, X = Ge, P, As, Sb) neue Verbindungen dargestellt und ihre Kristallstrukturen mit Einkristallmethoden untersucht. Eine zahlenmäßig große Gruppe dieser ternären Verbindungen bilden die Verbindungen mit der Zusammensetzung AM2X2 (M = Nebengruppenmetall, hier Pd oder Pt), von denen viele in einer Anordnung analog zum tetragonalen CaBe2Ge2-Typ kristallisieren. Bei diesem wechseln sich Schichten aus A-Atomen mit MX4- und XM4-Tetraederschichten ab.
SrPt2As2 liegt bei Raumtemperatur in einer orthorhombisch verzerrten CaBe2Ge2-Struktur vor, die eindimensional inkommensurabel moduliert ist. Bei ca. 160 °C findet eine Umwandlung in die nicht-modulierte tetragonale CaBe2Ge2-Struktur statt. Um zu prüfen, ob die Modulation auch vom Druck abhängt, wurde ein Einkristall zusammen mit einem kleinen kugelförmigen Rubin-Kristall sowie einem druckübertragenden Medium in eine Diamantstempel-Druckzelle gebracht und mit Einkristallmethoden untersucht. Die Druckmessung erfolgte durch die Methode der laser-induzierten Fluoreszenz an dem Rubin. Dabei wird die Verschiebung der roten Fluoreszenz-Linie unter Druck in Richtung höherer Wellenlängen ausgenutzt, die bis über 1 Mbar fast linear verläuft. Unter Druck wandelt sich die modulierte Struktur bei etwa 66 kbar in eine nicht modulierte Überstruktur um. SrPt2As2 kristallisiert nun in einer monoklinen Verzerrungsvariante des tetragonalen CaBe2Ge2-Typs. Die Elementarzelle besteht aus zwei CaBe2Ge2-analogen Zellen, deren Atomlagen etwas ausgelenkt sind, was zu der monoklinen Symmetrie führt.
In der gleichen Anordnung kristallisiert LaPt2Ge2 bei Raumtemperatur, während die Hochtemperaturform den unverzerrten CaBe2Ge2-Typ bildet.
In dem System Sm - Pt - P konnten mehrere neue Verbindungen synthetisiert werden. Kristalle von SmPt2P1,5 und Sm2Pt7P4,15 konnten durch Erhitzen eines Elementgemenges erhalten werden, solche von SmPt3P1,5 wurden in einer NaCl-KCl-Salzschmelze gezüchtet. Alle drei Verbindungen bilden Stapelvarianten, wobei sich bei den ersteren beiden die CaBe2Ge2-analogen Einheiten mit solchen anderer Strukturen abwechseln.
Auch Dy3Pt4Ge6 und Pr3Pt4Ge6 sind als Stapelvarianten zu verstehen, die neben CaBe2Ge2-analogen Blöcken solche des ScRhSi2-Typs enthalten.
Pr3Pd6Sb5, Nd3Pd6Sb5 und Gd3Pd6Sb5 kristallisieren in einer Variante des CaBe2Ge2-Typs, die kombiniert als Überstruktur- und Verzerrungsvariante dieses Typs bezeichnet werden kann.
In dem System Mg - Pt - P konnten aus Bleischmelzen zwei neue Verbindungen synthetisiert werden. Bei Mg9,14Pt9P7 wird die Struktur von einem dreidimensionalen kovalenten Pt-P-Netzwerk mit sehr starken Pt-P- und Pt-Pt-Bindungen geprägt, in dessen Lücken die Mg-Atome sitzen. Mg13Pt26P10 besitzt im Gegensatz zu Mg9,14Pt9P7 kein ausgeprägtes dreidimensionales Pt-P-Gerüst, sondern auch Bereiche, die von metallischen Bindungen dominiert werden. Pt und Mg bilden gemeinsam Kuboktaeder aus, die von weiteren Pt-Atomen oder Mg-Atomen zentriert werden. Letztere wechseln sich in statistischer Verteilung mit P-Atomen ab, die jedoch aus dem Zentrum des Polyeders ausgelenkt sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Chemie
Dokument erstellt am:04.02.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:12.11.2003
Datum der Promotion:12.11.2003
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen