Dokument: Konstitutive Opioidrezeptoraktivierung; Voraussetzung für die
Entwicklung eines Opiatentzugssyndroms

Titel:Konstitutive Opioidrezeptoraktivierung; Voraussetzung für die
Entwicklung eines Opiatentzugssyndroms
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2742
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040203-000742-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Plaza, Piotr [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Grabitz, K. [Gutachter]
Prof.Dr. Freye [Gutachter]
Stichwörter:Opioidrezeptoraktivierung, Opiatentzug, Opiatentzugssyndrom, H7
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der vorliegenden tierexperimentellen Untersuchung sollte der Nachweis erbracht werden, ob sich die nach Gabe steigender Dosen des wirkungsstarken Opioids Sufentanil (3,-6-,12 µg/kg) anschließende Provokation mit dem Opioidantagonisten Naltrexon ausgelösten Abstinenzeffekte durch die Vorgabe mit dem Phosphodiesterase-Hemmer H7 (ein Isoquinolinesulfonyl-Abkömmling) verhindern lassen. Im Vergleich zur Blockade der Proteinkinase C wurde in einer separaten Versuchsserie die Tiere mit dem der Xanthinderivat Theophillin vorbehandelt und die nach Naltrexon induzierten Abstinenzsymptome bestimmt.
Zur Beurteilung der Abstinenzintensitäten wurden die Auswirkungen auf den Kreislauf (Blutdruck, Herzfrequenz), das somatosensorisch-evozierte Potential, der Colondehnungsreiz und charakteristische Abstinenzsymptome wie Gähnen, Salivation, Rhinorrhoe, Treten, Winseln, Lecken. Kopfwerfen in Bezug auf ihre Intensitäten (0 = keine; 1 = schwach; 2 = mittel; 3 = stark) beurteilt.
Im Vergleich zur Provokation von Abstinenzeffekten ohne Vorgabe von H7 führt die Hemmung der zur Phosphorilierung des Opioidrezeptors notwendigen Proteinkinase C (PKC) zu einer signifikant geringeren Ausprägung der Abstinenzeffekte auf den Kreislauf, das evozierte Potential und den Colondehnungsreiz. Letztlich war die Verringerung der Abstinenz auch in den subjektiv ermittelten Verhaltensweisen beim Tier nachzuweisen, wobei insbesondere die Items Unruhe, Kopfwerfen, Wimmern, Treten, Nagen und Gähnen eine signifikant geringere Intensität aufwiesen.
Ähnliche Effekte waren auch unter der Vorbehandlung mit dem Xanthinderivat Theophillin zu beobachten. Hier war jedoch die Signifikanz deutlich geringer, was auf die geringere Selektivität auf das Enzym Proteinkinase C hinweist.
Aus den erhobenen Daten ist abzuleiten, dass der zur Auslösung einer Abstinenz beim opioidabhängigen Individuum notwendige Phosphorilisierungsschritt über die Proteinkinase C erfolgt. Auf die Klinik übertragen würde dies aber auch bedeuten, dass die übliche Langzeittherapie zur Verhinderung eines Rückfalls beim ehemaligen Opiatabhängigen langfristig auch immer eine Abstinenzsymptomatik zur Folge haben wird. In solchen Fällen würde die Therapie mit einem selektiven Blocker, der den zur Auslösung von Abstinenzsymptomen notwendigen Phosphorilisierungsschrittes blockiert, in eine geringere Abstinenzsymptomatik münden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.02.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:14.01.2004
Datum der Promotion:14.01.2004
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