Dokument: Infektionen und Impfungen beim Systemischen Lupus Erythematodes - eine Untersuchung an einer deutschen Lupus-Kohorte
Titel: | Infektionen und Impfungen beim Systemischen Lupus Erythematodes - eine Untersuchung an einer deutschen Lupus-Kohorte | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=27355 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20131022-133505-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Trinh, Denise [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. med. Schneider, Matthias [Gutachter] Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Abstract
Infektionen zählen zu den häufigsten Ursachen für Mortalität und Morbidität von Lupuspatienten. Wir untersuchten an einer deutschen SLE-Kohorte die Häufigkeit von Infektionen und damit verbundene Folgen sowie den Zusammenhang zu krankheitsbeinflussenden Faktoren (Lupusmedikation, Begleiterkrankung, Krankheitsaktivität). Impfungen stellen eine wichtige primärprophy¬laktische Infektprophylaxe dar. Wir haben die Durchimpfungsrate seit Diagnosestellung retrospektiv erfasst und die Impfverträglichkeit für die gängigsten Impfstoffe untersucht. Die LuLa-Studie ist eine Langzeituntersuchung mit jährlichen Querschnittserhebungen unter Mitgliedern der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V. Es wurden Daten zu multiplen Krankheitsaspekten systematisch erfragt. Im Jahr 2007 wurden unter anderem Angaben zur Häufigkeit und Art der Infektion in den vergangen 12 Monaten sowie die dadurch bedingten therapeutischen Konsequenzen (Antibiotika- und Krankenhausbehandlungen) erhoben. Von 758 Teilnehmern hatten 82,7% der Teilnehmer mindestens eine Infektion. Die häufigsten Infektmanifestationen waren Atemwegsinfekte (56,6%), Urogenitaltraktinfekte (30,5%), Hautinfekte durch Viren (36,5%), Zahnfleischinfekte (24,4%), Hautinfekte durch Pilze (22,3%) und Magendarmtraktinfektionen (22,2%). Vor allen Dingen Infektionen der Atemwege und des Urogenitaltraktes wurden in mindestens 60% der Fälle antibiotisch behandelt. Hingegen war dies bei Infektionen des Magendarmtraktes oder der Haut aufgrund mykotischer und viraler Genese mit 23,1% seltener der Fall. Gastrointestinale Infektionen wurden in 12,8% der Fälle stationär behandelt, dagegen nur 6,4% aller Urogenitaltraktinfektionen und 5,7% aller Atemwegsinfektionen. In der univariaten Analyse zeigte sich, dass Patienten unter Mycophenolat Mofetil, NSAR und höherdosierten Steroiden (> 7,5 mg/Tag) eine höhere Anzahl von Infektionen an unterschiedlichen Infektionsorten angaben (p-Wert < 0,05). Assoziationen zwischen chronischen Begleiterkrankungen und dem Auftreten bzw. der Häufigkeit von Infektionen unterschiedlicher Manifestationsgebieten ergaben sich für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, psychischen Erkrankungen und chronischen Magen-Darmtrakterkrankungen (p-Wert < 0,0001, uni-und multivariate Analysen). Seit der Diagnose SLE wurden 66.3 % der Studienteilnehmer mindestens einmal geimpft, am häufigsten gegen Tetanus (45,3%), am zweithäufigsten gegen Influenza (39,1%), gefolgt von Diphtherie- (21%) und Polioimpfungen (16,9%), Hepatitis- (12,4%) und Pneumokokkenimpfung (11,9%). Die berichteten Nebenwirkungen lagen größtenteils bei lokalen und allgemeinen grippalen Symptomen. In einzelnen Fällen wurde von einem SLE-Schub berichtet oder auch von einer fehlenden Impfantwort (v.a. unter Hepatitis- und Influenzaimpfungen). Weitestgehend konnte jedoch mit 80% bis über 90% eine ausgezeichnete Verträglichkeit für alle Impfstoffe dokumentiert werden. Infektionen können den Krankheitsverlauf von SLE bedeutsam beeinflussen. Relevante Einflussfaktoren hierfür sind die Begleiterkrankungen und die Medikation. Die Kenntnis und das Management dieser Einflussfaktoren sind für den Langzeitverlauf von entscheidender Bedeutung und können zu einer besseren Versorgung von Lupuspatienten beitragen. Aufgrund des Risikos durch vorhandene Begleiterkrankungen und Begleitmedikationen, die eine Infektionsneigung von SLE-Patienten erhöhen und damit die Grunderkrankung SLE bzw. den Krankheitsverlauf verschlechtern können, muss mehr auf eine Infektprophylaxe mit Impfung bei guter Verträglichkeit geachtet werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.10.2013 | |||||||
Dateien geändert am: | 22.10.2013 | |||||||
Promotionsantrag am: | 31.10.2012 | |||||||
Datum der Promotion: | 07.10.2013 |