Dokument: Therapeuthischer Nutzen einer Herzinsuffizienztherapie bei Patienten mit Myokarditis und dilatativer Kardiomyopathie im Düsseldorfer Patientenkollektiv

Titel:Therapeuthischer Nutzen einer Herzinsuffizienztherapie bei Patienten mit Myokarditis und dilatativer Kardiomyopathie im Düsseldorfer Patientenkollektiv
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2708
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040117-000708-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Bachmann, Till [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Klein, Michael [Gutachter]
Prof. Dr. Grabitz, K. [Gutachter]
Stichwörter:Myokarditis, dilatative Kardiomyopathie, DCM, Herzinsuffizienztherapie, ACE-Hemmer-Therapie, Kalziumantagonisten-Therapie, Myokardbiopsie, Immunhistologie, LVEDD, Ejektionsfraktion
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel der vorliegenden Doktorarbeit war es bei Patienten mit bioptisch gesicherter Myokarditis, die Effizienz einer Herzinsuffizienztherapie in Bezug auf die klinische Symptomatik entsprechend der NYHA-Klassifikation ( New York Heart Classification ), die linksventrikuläre Funktion und die entzündlichen Veränderungen im Myokard zu erfassen.
Methodik: Zwischen 1990 und 1997 wurden in der Klinik für Kardiologie, Pneumonologie und Angiologie der Universitätsklinik Düsseldorf bei 95 Patienten ( 68 Männer und 27 Frauen im mittleren Alter von 49 +/- 11 Jahren ) die klinische Diagnose einer aktiven Myokarditis gestellt. Die Patienten wurden im Verlauf auf eine Basisherzinsuffizienztherapie medikamentös eingestellt und nach 6-12 Monaten wiedereinbestellt. Die Basisherz- insuffizienztherapie bestand bei 58 Patienten aus einer Monotherapie mit einem ACE-Hemmer ( Angiotensin-Converting-Enzym )( n= 39 ), einem ß-Blocker ( n= 10 ) oder aus einem Kalziumantagonisten ( n= 9 ); 22 Patienten wurden mit einer Kombinationstherapie bestehend aus ACE-Hemmern + ß-Blockern ( n= 11 ) oder aus ACE-Hemmern + Kalziumantagonisten ( n= 11 ) behandelt. Als Kontrollgruppe dienten Patienten, die keine Herzinsuffizienztherapie erhielten ( n= 15 ).
Ergebnisse: Das Resultat der retrospektiv durchgeführten Therapiestudie bei allen Patienten mit histologisch oder immunhistologisch gesicherter Myokarditis war, daß eine Herzinsufizienztherapie als Mono- oder Kombinatiosntherapie in 37 % eine klinische Besserung, in 37 % einen unveränderten Befund und in 26 % eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit zu verzeichnen war. Die linksventrikuläre EF ( Ejektionsfraktion ) ver-besserte sich in 42 % um mehr als 5 %, bei 32 % der Patienten lag die EF unverändert zum Ausgangsbefund und bei 26 % nahm die EF um mindestens 5 % ab. Myokardbioptisch zeigte sich in den histologisch aufgearbeiteten Myokardbiopsien in der Kontrollbiopsie in keinem Fall eine Persistenz der Entzündung des Myokards. Die quantitative Analyse der immun-histologisch aufgearbeiteten Präparate zeigte in 31 % weiterhin einen positiven immun-histologischen Befund. 69 % wiesen im Verlauf sowohl einen negativen histologischen und immumhistologischen Befund im Sinne einer abgeheilten Myokarditis auf.
Im Rahmen der Subgruppenanalyse zeigte sich, daß Patienten mit einer DCM und einer global eingeschränkten linksventrikulären Funktionsstörung ( Ejektionsfraktion < 55 % ) unter einer ACE-Hemmertherapie den größten therapeutischen Nutzen aufwiesen mit einer verbesserten oder gleichbleibenden klinischen Belastbarkeit in 70 %, Verbesserung der Hämodynamik in 50 % und Abnahme der entzündlichen Infiltrate in 61 %.
Die Patienten mit einer aktiven Myokarditis - aber erhaltener linksventrikulärer Funktion - zeigten unter der Gabe von Kalziumantagonisten den höchsten Anteil an gebesserten Patienten entsprechend der NYHA Klassifikation ( 63 % ). In 80 % konnte eine abgeheilte oder abheilende Myokarditis dokumentiert werden. Die EF lag bei der Kontrolle unverändert normal. Die Kombinationstherapie mit einem ACE-Hemmer und einem Kalziumantagonisten führte zu einer verbesserten oder gleichbleibenden NYHA-Klassifikation in 20 % und 60 % bei gleichzeitig verbesserter oder gleichbleibender linksventrikulärer Funktion in 100 %. Die Abnahme der entzündlichen Infiltrate im Myokard lag bei 100 % der Patienten.
Schlussfolgerungen: Insgesamt gesehen führte eine Therapie mit einem Kalziumantagonisten als Monotherapie oder in Kombination mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit bioptisch gesicherter Myokarditis und global erhaltener linksventrikulärer Funktion zu einer häufigeren klinischen, hämodynamischen und entzündlichen Verbesserung im Vergleich zu Patienten, die eine Therapie mit einem ß-Blocker, einem ACE-Hemmer oder keine spezifische Medikation erhielten. Bei Patienten mit dem klinischen Bild einer DCM und bioptisch nachgewiesenen entzündlichen Veränderungen in der Myokardbiopsie war eine Monotherapie mit einem ACE-Hemmer mit den besseren klinischen Resultaten vergesellschaftet
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.01.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:20.11.2003
Datum der Promotion:20.11.2003
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