Dokument: In vitro-Einfluss von Zytokinen auf die Chorioncarcinom-Zellinien JEG-3, JAR und BeWo
Titel: | In vitro-Einfluss von Zytokinen auf die Chorioncarcinom-Zellinien JEG-3, JAR und BeWo | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2692 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20040103-000692-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Sparenberg, Christian [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Koldovsky, Ursula [Gutachter] PD Dr. Küppers, Volkmar [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Chorioncarcinom, Zytokine, EGF, TGF-beta1, IFN-gamma, LIF, IL-1beta, MMP, TIMP | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Zielsetzung: Das Chorioncarcinom ist ein ungewöhnlicher Tumor, da es sich von einem Ursprungsgewebe, dem Trophoblasten, ableitet, der in seiner physiologischen, benignen Form zumindest zeitweise Kriterien der Malignität aufzeigt. Diese Prozesse sind selbstverständlich streng örtlich und zeitlich begrenzt und unterliegen genauen Steuerungsmechanismen. Das Chorioncarcinom ist hingegen, wie jedes Malignom, ungerichtet und ungesteuert infiltrierend und destruierend. Es ist bekannt, dass Matrixmetalloproteinasen (MMP) und deren Inhibitoren (TIMP) eine wichtige Rolle, sowohl bei der Implantation des Embryo, als auch bei der Tumorinfilration und Metastasierung spielen. Ebenso wichtig ist die Steuerungsinstanz dieses Antagonistenpaares auf parakrinem Weg, hauptsächlich über Zytokine. Die Herausarbeitung der Gemeinsamkeiten und vor allem der entscheidenden Unterschiede zwischen Physiologie und Pathologie war Ziel dieser Arbeit. Material und Methoden: Das Chorioncarcinom wurde repräsentiert durch die Zellinien JEG-3, JAR und BeWo. Die Zellen wurden mit verschiedenen Zytokinen (EGF, IL-1beta, LIF, TGF-beta1, IFN-gamma) unterschiedlicher Konzentrationen stimuliert. Anschließend wurde in den Überständen mittels ELISA und Photometrie ein semiquantitativer Nachweis von MMP-2, MMP-3 und MMP-9 sowie von TIMP-1 und TIMP-2 geführt. Zusätzlich wurde eine lichtmikroskopische Auswertung des Zellwachstums durchgeführt, wobei sowohl Veränderungen der Mitoserate als auch zellmorphologische Besonderheiten beschrieben wurden. Beide Untersuchungen, der MMP- / TIMP-Nachweis und die zytologische Begutachtung erfolgten im direkten Vergleich zu Versuchsansätzen, die ohne Zytokinstimulus kultiviert wurden (Kontrollgruppe). Ergebnisse: Auffällig war zunächst die Tatsache, dass die Chorioncarcinom-Zellinien kein einheitliches Reaktionsmuster aufwiesen, sondern z. T. entgegengesetztes Verhalten nativ und auf (gleiche) Zytokinstimuli zeigten. Hierbei zeichnete sich eine weitgehende Übereinstimmung der Zellreihen JEG-3 und JAR ab, bei meist gegensätzlicher Reaktion von BeWo. Trotzdem sind richtungsweisende Tendenzen in den Ergebnissen erkennbar. So konnte auf TGF-beta1 Stimulation eine erhöhte Expression der MMP (MMP-3 > MMP-2) bei gleichzeitiger Inhibition vor allem des TIMP-2 und pro-proliferativer Wirkung auf die Carcinomzellen beobachtet werden. IFN-gamma stimulierte die MMP-3 Sekretion bei erheblicher Suppression der Inhibitoren TIMP-1 und TIMP-2 ohne Auswirkungen auf die Zellproliferation. EGF hatte eine allgemein stimulierende Wirkung, sowohl auf die MMP-2 und MMP-3 und auf die Mitoserate als auch auf die Produktion von TIMP-1 und TIMP-2. Unter LIF und IL-1beta wurden mäßige bis keine signifikanten MMP Synthesen beobachtet, bei gleichzeitiger Erhöhung der Sekretion von TIMP-1 und TIMP-2 und einem insgesamt hemmenden Einfluss auf das Zellwachstum der Chorioncarcinomzellen. Auffällig war weiterhin, dass keine Zellinie weder nativ noch unter Zytokinstimulation MMP 9 produzierte. Schlussfolgerung: Theoretisch leitet sich aus den Ergebnissen ein malignitätssteigernder Effekt von TGF-beta1, IFN-gamma und EGF sowie ein malignitätssenkender Einfluss von IL-1beta und LIF ab. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Gründen, an der Annahme zu zweifeln, dass die Tumorinvasion und Metastasierung allein durch Effekte im MMP-TIMP-System und dessen Steuerungsmechanismen über Zytokine erklärt ist. Welche Relavanz und tatsächlichen Auswirkungen die in vitro-Beobachtungen in vivo haben, muss weiter untersucht werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.01.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 03.12.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 03.12.2003 |