Dokument: Einfluss von Xenonanästhesie auf das sympathische Nervensystem

Titel:Einfluss von Xenonanästhesie auf das sympathische Nervensystem
Weiterer Titel:Influence of xenon anesthesia on the sympathetic nervous system
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=26811
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130913-104111-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schäfer, Maximilian [Autor]
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Dateien vom 11.09.2013 / geändert 11.09.2013
Beitragende:Prof. Kienbaum, Peter [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter]
Stichwörter:Anästhesie, Xenon, sympathisches Nervensystem, Blutdruckregulation
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Nebenwirkungen von Anästhetika auf das vegetative Nervensystem tragen in hohem Maße zum Anästhesierisiko bei. So besitzen die halogenierten Kohlenwasserstoffe sowie Propofol und Thiopental ausgeprägte kreislaufdepressive Wirkungen. N2O und Ketamin hingegen bewirken einen Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz. Lediglich Etomidat zeigt keine relevanten Wirkungen auf das kardiovaskuläre System. Xenon ist ein inhalatives Anästhetikum, welches sich durch hohe hämodynamische Stabilität bei kardiovaskulär gesunden sowie kompromittierten Patienten auszeichnet und wäre somit eine sichere Alternative für Patienten mit kardiovaskulärem Risiko. Es ist jedoch vollkommen unklar, wie diese Stabilität vermittel wird.
Wir untersuchten den Einfluss von Xenonmonoanästhesie auf die mikroneurographisch gemessene MSA, die Baroreflexreagibilität und die Plasmakatecholaminkonzentrationen in 8 gesunden Probanden. Unter erfolgreicher Xenonmonoanästhesie mit einem Narcotrend-Index von 46 ±10 konnte gezeigt werden, dass Xenon keinen Einfluss auf die spontane MSA hat und die Barorezeptorreagibilität nicht beeinflusst. Der MAP erhöhte sich um 14% bei gleichbleibender HF. Zusätzlich erhöhte Xenonanästhesie die Plasmakonzentrationen von NA (2fach) und Adrenalin (6fach) und führte zu einer annähernden Verdopplung des AMV bei gleichbleibendem pCO2. Dies mag ein Hinweis auf ein unter Xenonmonoanästhesie gesteigertes Herzzeitvolumen sein, welches ebenfalls zur beschriebenen Kreislaufstabilität beiträgt.
Wir schließen hieraus, dass die hämodynamische Stabilität unter Xenonanästhesie durch die Nichtbeeinflussung der Sympathikusaktivität und Baroreflexreagibilität sowie einer Erhöhung der Katecholaminplasmakonzentrationen und des arteriellen Blutdrucks vermittelt wird. Möglicherweise verursacht Xenon, ähnlich wie Ketamin, eine Hemmung der neuronalen Katecholaminwiederaufnahme, da beide Stoffe NMDA-Rezeptor-antagonistische Wirkung entfalten. Hierzu bedarf es jedoch weiterer Untersuchungen. Zur Quantifizierung des klinischen Nutzens dieser Effekte sind großangelegte klinische Endpunktstudien notwendig.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:13.09.2013
Dateien geändert am:13.09.2013
Promotionsantrag am:06.09.2012
Datum der Promotion:03.09.2013
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