Dokument: Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) während der Entwicklung der Ratte: Wirkung auf emotionales Verhalten, Lernverhalten, geschlechtsspezifisches Verhalten und Sexualhormone

Titel:Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) während der Entwicklung der Ratte: Wirkung auf emotionales Verhalten, Lernverhalten, geschlechtsspezifisches Verhalten und Sexualhormone
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20031216-000678-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kaya, Hatice [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Winneke, Gerhard [Gutachter]
Prof. Dr. Kahl, Regine [Gutachter]
Stichwörter:PCB, polychlorierte Biphenyle, Ratte, Gehirnentwicklung, Sexualverhalten, Lernverhalten,Sexualhormone,Östrogen, Testosteron,pränatale Belastung,PCB, polychlorinated Biphenyls, rat, brain development, sexual dimorphism, estradiol, testosterone, maternal exposure,steroid hormones
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel der Arbeit war es, die Dosis-Wirkung von maternaler PCB-Exposition bei Ratten auf geschlechtsspezifisches Verhalten, emotionales Verhalten, Lernverhalten und Sexualhormon-Konzentration zu untersuchen. Es wurde ein rekonstituiertes PCB Gemisch eingesetzt, das nach dem Muster der in Muttermilch vorhandenen Kongenere zusammengestellt wurde. Die Versuchstiergruppen wurden pränatal mit drei unterschiedlichen PCB-Konzentrationen belastet (RG05, RG20, RG40).

1. Die Wurfrate war durch die pränatale PCB-Belastung signifikant reduziert (RG 40-Gruppe).
2. Die Sterberate in der Säugephase ist in der RG 20 und RG 40 Gruppe erhöht.
3. Die Gewichtsentwicklung im Verlauf der Säugephase war signifikant dosisabhängig verlangsamt.
4. Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der PCB-Konzentration im Futter und der inneren PCB-Belastung der Tiere im Gehirn und im Fettgewebe.

In den Verhaltensversuchen zur Erfassung der emotionalen Komponente zeigten sich signifikante Veränderungen.
5. Adulte Ratten zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen erhöhtem Explorationsverhalten und der PCB-Belastung.
6. Eine pränatale Belastung mit dem rekonstituierten PCB-Gemisch steigert bei Jungtieren, nicht aber bei adulten Tieren die lokomotorische Aktivität.
7. Die passive Vermeidung erwies sich als besonders sensitiv zur Erfassung der Emotionalität, da hier Veränderungen bei adulten Tieren bereits in der RG 05-Gruppe und RG 20-Gruppe auftraten.
8. Die Anzahl der konditionierten Vokalisationen war bei adulten Tieren in der RG 05-Gruppe und der G 40-Gruppe reduziert.
9. Im Katalepsie-Versuch war der katatonische Zustand der adulten Tiere aus der höchsten Belastungsgruppe in der Box verkürzt.
10. Adulte männliche Ratten der höchsten Belastungsgruppe zeigen eine Feminisierung ihres Trinkverhaltens in der Süßpräferenz vermutlich als Auswirkung der anti-androgenen Wirkung der PCB und der resultierenden weiblichen Ausprägung des Gehirns. Diese dosisabhängigen Effekte bestätigen bisherige Ergebnisse.
11. Bei der konditionierten Platzpräferenz mit Testosteron wurden bei adulten Tieren in der höchsten Belastungsgruppe die stärksten verhaltenstoxischen Wirkungen beobachtet. Bei Rattenmännchen der höchsten Belastungsgruppe hat das Testosteron die größte positiv affektive Wirkung.
13. Diese Verhaltenseffekte werden durch die Serum-Sexualhormon-Konzentration bestätigt. Testosteron und 17-ß-Östradiol sind bei jungen weiblichen Tieren dosisabhängig reduziert. Bei adulten männlichen Tieren war die Testosteron Konzentration dosisabhängig reduziert.

Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß die Entwicklungstoxizität der PCB in dieser Arbeit zu einer dosisabhängigen reduzierten Wurfrate, verlangsamter geringerer Gewichtsentwicklung, ungleicher Gewichtsverteilung innerhalb der Würfe und einer höheren Sterberate während der Stillperiode geführt hat. Die pränatale Belastung mit dem rekonstituierten PCB-Gemisch führte zu einer lang anhaltenden und dosisabhängigen Veränderung der lokomotorischen Aktivität, der Emotionalität, des Geschlechtshormon-abhängigen Verhaltens und der Sexualhormon-Konzentration.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.12.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:31.10.2003
Datum der Promotion:31.10.2003
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