Dokument: Postoperatives Rezidiv bei Morbus Crohn

Titel:Postoperatives Rezidiv bei Morbus Crohn
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20031025-000647-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Braun, Ingo [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Verreet, Patrick R. [Gutachter]
Prof. Dr. med. Frieling, Thomas [Gutachter]
PDDr. Fiedler [Gutachter]
Stichwörter:Morbus Crohn, Operation, Rezidiv, postoperatives Rezidiv, Chirurgie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Arbeit gibt einen breiten Einblick in den gesamten bisherigen Krankheitsverlauf von 77 Patienten, welche alle im Zeitraum vom 01.01.1988 bis zum 31.12.1998 im Klinikum Krefeld aufgrund eines Morbus Crohn operiert werden mussten, wobei Akzente im Bereich des chirurgischen Managements gesetzt wurden.Die Patienten befanden sich zum Manifestationszeitpunkt meist im jungen Erwachsenenalter, wobei das weiblich Geschlecht bevorzugt befallen war. Sie zeigten die typischen Symptome wie krampfartige Bauchschmerzen oder Diarrhöen, welche häufig mit Allgemeinsymptomen wie Gewichtsverlust einhergingen. Die Symptomatik stellte sich bei vielen Patienten so uncharakteristisch dar, dass bis zur korrekten Diagnosestellung oftmals eine lange Zeit verging. Die Patienten zeigten im Krankheitsverlauf ein ausgedehntes Befallsmuster, was den panenterischen Krankheitscharakter unterstreicht. Im Crohn-Verlauf traten die charakteristischen Komplikationen auf, welche auch den Hauptteil der Operationsindikationen für die im Laufe der Jahre meist mehrfach notwendig gewordenen chirurgischen Eingriffe bildeten. In der Patientengruppe kamen alle für die Crohn-Chirurgie gebräuchlichen Verfahren zur Anwendung. Die Patienten kamen insgesamt auf eine beachtliche Krankenhausliegedauer von 3174 Tagen. Postoperativ traten in 24.5% der Fälle die für Morbus-Crohn-Eingriffe bekannten Komplikationen auf. 89.6% der Crohn-Patienten mussten sich früher oder später einer Darmresektion unterziehen. Die Neigung hiernach zu rezidivieren ist eines der wichtigsten und zugleich frustrierendsten Kennzeichen des Morbus Crohn. Unter unseren Patienten fanden sich kumulative postoperative chirurgische Rezidivraten von 36% nach 5 Jahren, 53% nach 10 Jahren und sogar 76% nach 20 Jahren. Von 9 untersuchten Risikofaktoren zeigten nur die präoperative Einnahme von 5-Aminosalicylsäure-Präparaten und ein präoperativ reduzierter Ernährungszustand signifikant negative Auswirkungen auf das postoperative chirurgische Rezidiv. Beim Faktor Rauchen konnte der heute allgemein akzeptierte negative Einfluss als Trend erkannt werden. Aus den gesammelten Erkenntnissen dieser Arbeit und der breiten Basis der zugrunde liegenden Literatur wurde ein aktuelles abdominal-chirurgisches Therapieschema erarbeitet, was vor allem auf ein Konzept der sparsamen, rechtzeitigen chirurgischen Therapie abhebt, welche auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist und die derzeitige Datenlage zu Empfehlungen bezüglich eines postoperativen Rezidivs berücksichtigt. Die vorliegende Arbeit hilft zu einem besseren Verständnis des Morbus Crohn aus chirurgischer Sicht und ermöglicht über das vorgestellte Therapiekonzept eine patientengerechte Behandlung auf dem neusten Stand der Crohn-Forschung. Ziel muss es weiterhin sein, dieses Konzept in der Zukunft durch kausale, kurative Therapiemöglichkeiten zu ersetzen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.10.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:03.09.2003
Datum der Promotion:03.09.2003
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