Dokument: Pilz-Infektionen und pandemische Influenza bei Kindern und Jugendlichen mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen: Epidemiologie, klinische Präsentation und Verlauf

Titel:Pilz-Infektionen und pandemische Influenza bei Kindern und Jugendlichen mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen: Epidemiologie, klinische Präsentation und Verlauf
Weiterer Titel:Fungal infections and pandemic influenza in children and adolescents with hemato-oncologic diseases
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=26409
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130806-144526-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. med. univ. Babor, Florian [Autor]
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Dateien vom 31.07.2013 / geändert 31.07.2013
Beitragende:Prof. Dr. Meisel, Roland [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Uhrberg, Markus [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Trotz der Verbesserung präventiver, diagnostischer und therapeutischer Verfahren stellen Infektionen weiterhin eine der wichtigsten therapiebedingten Komplikationen in der pädiatrischen Onkologie dar. Um die erfolgreiche Durchführung der kurativen Therapie neoplastischer Erkrankungen - auch mit Hilfe hochintensiver Verfahren wie der hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) - sicherzustellen, ist die Beherrschung von Infektionen eine der integralen Voraussetzungen.
Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, anhand zweier unabhängiger Analysen von pädiatrisch onkologischen Patienten mit invasiver Aspergillose und von hämato-onkologisch erkrankten Kindern mit pandemischer Influenza A (H1N1) 2009 erregerspezifische aber auch erregerübergreifende klinische Charakteristika zur Präsentation und zum Verlauf zu beleuchten, sowie darzustellen, welche prophylaktischen und therapeutischen Maßnahmen getroffen wurden. Die Analysen sollen helfen, optimierte Strategien zur Vorbeugung und Behandlung der oben genannten Infektionen zu entwickeln.
In retrospektiven Analysen von pädiatrischen Patienten, die in der Klinik für Kinder- Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie aufgrund von onkologischen und hämatologischen Erkrankungen behandelt wurden, wurden in definierten Zeiträumen alle Patienten mit gesicherter/wahrscheinlicher invasiver Aspergillose bzw. mit pandemischer Influenza A H1N1 (2009) identifiziert und analysiert. Während die im Jahr 2009 neu aufgetretene Influenza A (H1N1) 2009 Pandemie lediglich eine Querschnittsanalyse der mit dem neuen Erreger infizierten Patienten erlaubte, konnten die Ergebnisse der aktuellen Studie zur invasiven Aspergillose mit Erhebungen aus unserer Klinik aus den Jahren 1980 und 2000 verglichen werden, um wichtige zeitliche Trends zu erfassen.
Die Inzidenz der invasiven Aspergillose stieg in unserer Klinik im Verlauf der letzten 30 Jahre um mehr als das Doppelte auf 3,4%. Die aktuelle Untersuchung von 24 Patienten mit invasiver Aspergillose zeigte, dass vor allem Patienten mit akuter myeloischer Leukämie und Patienten nach allogener hämatopoetischer HSZT ein erhöhtes Risiko tragen, an einer invasiven Aspergillose zu erkranken. Die 2-Jahres-Überlebensrate bei Patienten mit invasiver Aspergillose betrug lediglich 50%. Zur Erlangung einer Remission der Aspergillose schien es vorteilhaft, im Falle einer Durchbruchsinfektion das antimykotische Medikament zu wechseln bzw. die Bioverfügbarkeit zu optimieren, indem die orale durch eine intravenöse Darreichungsform ersetzt wurde. Im Gegensatz dazu beobachteten wir in der Kohorte von 21 hämato-onkologischen Patienten, die an der pandemischen Influenza A (H1N1) 2009 erkrankten, einen meist milden Verlauf. Selbst Patienten, die unmittelbar vor Infektion eine intensive Chemotherapie erhielten, erholten sich zügig unter antiviraler Therapie. Anders als bei der invasiven Aspergillose musste die antivirale Therapie nur im Einzelfall umgestellt werden, und es kam zu beherrschbaren Komplikationen wie Sauerstoffbedarf und dem Erfordernis der Verabreichung von Antibiotika und Antipyretika, aber auch zu aus onkologischer Sicht unerwünschten Verzögerungen der Chemotherapie. Es wurde keine Influenza-bedingte Mortalität beobachtet.
Das wichtigste Instrument gegen Infektionen mit Erregern wie Aspergillus oder dem pandemischen Influenza A (H1N1) 2009 Virus bleibt eine effiziente Infektionsverhütung. Sowohl die Prophylaxe und Therapie der invasiven Aspergillose, als auch die Wirksamkeit der saisonalen Impfung gegen das pandemische Influenza A (H1N1) 2009 sollte in prospektiven, möglichst randomisierten Multicenterstudien untersucht werden, um Kinder, die an Malignomen und hämatologischen Erkrankungen leiden, bestmöglich vor diesen Infektionen zu schützen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.08.2013
Dateien geändert am:06.08.2013
Promotionsantrag am:24.04.2013
Datum der Promotion:18.07.2013
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