Dokument: Einzelmolekül‐Fluoreszenzuntersuchungen der dynamischen Struktur und Stöchiometrie des über L27‐Domänen gebildeten Polaritätskomplexes Sdt/DPATJ/DLin‐7 aus Drosophila melanogaster

Titel:Einzelmolekül‐Fluoreszenzuntersuchungen der dynamischen Struktur und Stöchiometrie des über L27‐Domänen gebildeten Polaritätskomplexes Sdt/DPATJ/DLin‐7 aus Drosophila melanogaster
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130806-150628-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Renner, Andreas [Autor]
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Dateien vom 30.07.2013 / geändert 30.07.2013
Beitragende:Prof. Dr. Seidel, Claus A. M. [Gutachter]
Prof. Dr. Georg Groth [Gutachter]
Stichwörter:DLin-7, L27-Domänen-Komplex
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 540 Chemie
Beschreibung:Die Zelldifferenzierung wird am häufigsten durch Multiproteinkomplexe reguliert, wobei die räumliche Nähe der Komponenten die biologische Funktion ermöglicht. Es gibt ein großes Interesse an der Isolierung der einzelnen beteiligten Komponenten sowie an der Bestimmung, wie ihre Interaktion die Differenzierung reguliert. Die Multiparameter‐Fluoreszenzdetektion ermöglicht heutzutage die direkte Beobachtung molekularer Prozesse auf Einzelmolekülebene.
In Drosophila melanogaster befindet sich der untersuchte Komplex in der subapikalen Region (SAR) von embryonalen Epithelien und besteht aus den vier Proteinen DPATJ, DLin‐7, Stardust (Sdt) und Crumbs (Crb). Das Gerüstprotein Sdt enthält zwei aufeinander folgende L27‐Domänen, die die Interaktion mit DPATJ und DLin‐7 durch ihre L27‐Domänen vermitteln. Das Transmembranprotein Crb bindet an die PDZ‐Domäne von Sdt mit seinem zytoplasmatischem Ende.
In dieser Arbeit wurde die Sdt / DLin‐7 Interaktion untersucht. DLin‐7 wurde zuerst nativ aufgereinigt und mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert. Die Vermeidung von Aggregatbildung konnte durch verschiedene Löslichkeitstags nicht verhindert werden. Unter denaturierenden Bedingungen gelang
es schließlich, sowohl DLin‐7 verbessert aufzureinigen als auch den Markierungsgrad deutlich zu erhöhen, wodurch die Qualität der Einzelmolekülmessung gesteigert werden konnte. Die Ergebnisse von Einzelmolekülexperimenten zeigten, dass das DLin‐7‐Protein in unterschiedlichen Konformationen, in einem gefalteten und in einem ungefalteten Zustand (U), vorliegt. Der gefaltete Zustand wird dabei in den Haupt‐ (H) und Nebenzustand (N) unterteilt. Bei Zugabe des spezifischen Bindungspartners Sdt verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung des gebundenen Zustandes (G), der im Vergleich zu (H) eine leicht geänderte Struktur aufweist. Alle Zustände konnten durch die verwendeten Methoden (Sdt‐Titration, Einzelmoleküldaten, berechnete Abständen, Homologie‐ und Strukturmodelle) übereinstimmend bestätigt werden. Folgendes Bindungs‐ und Faltungsgleichgewicht wurde zusammenfassend für das untersuchte System etabliert. Das Gleichgewicht von H zu N ist schnell (μs Zeitbereich), hingegen das Gleichgewicht [H/N] zu U deutlich langsamer (ms‐Zeitbereich): DLin‐7 ist somit ein Musterbeispiel dafür, wie Konformere eines Proteins durch ihren
Bindungspartner beeinflusst werden können. Dieser allosterischer Effekt ist ein wichtiger Aspekt für die Bildung lokaler Komplexe mit Gerüstproteinen, die essentiell für die Zellpolarität in der
Embryonalentwicklung sind.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Chemie » Physikalische Chemie und Elektrochemie
Dokument erstellt am:06.08.2013
Dateien geändert am:06.08.2013
Promotionsantrag am:14.06.2013
Datum der Promotion:29.07.2013
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