Dokument: Komplikationen nach winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthesen am distalen Radius. Ergebnisse des DGU-Registers

Titel:Komplikationen nach winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthesen am distalen Radius. Ergebnisse des DGU-Registers
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=26147
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130704-111427-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schäfer, Martin [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]3,10 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 27.06.2013 / geändert 27.06.2013
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Bei der distalen Radiusfraktur handelt es sich um die häufigste Fraktur des Menschen. Unter dem immer wichtiger werdenden Anspruch der vollständigen Wiedererlangung der ungestörten Handgelenkfunktion und einer möglichst kurzen Immobilisationszeit, hat sich die Behandlung der Radiusfraktur von einem eher konservativen Behandlungsregime hin zum standardmäßigen Einsatz von winkelstabilen Implantaten entwickelt.
Jedoch fehlte bis dato eine Studie mit einer möglichst großen Fallzahl, um die Sicherheit dieses Verfahrens zu belegen.Anhand eines großen multizentrischen Registers mit 25 teilnehmenden deutschen Zentren konnten über den Zeitraum vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2008 1998 Patienten erfaßt werden. Im Jahr 2009 wurde eine zusätzliche Patientenbefragung durchgeführt, um die Zufriedenheit der Patienten mit dem Behandlungsergebnis und eventuell aufgetretene Komplikationen, die mittels der ersten Datenerhebung nicht erfasst werden konnten, zu ermitteln.
Insgesamt zeigt sich eine erfreulich niedrige Gesamtkomplikationsrate mit insgesamt 148 (7.4%) Komplikationen von 1998 behandelten Radiusfrakturen und eine große Gesamtzufriedenheit mit einem großen Anteil von guten und sehr guten Ergebnissen bei der Reevaluation.
Es lässt sich zeigen, dass die palmare winkelstabile Plattenosteosynthese als ein gut beherrschbares und sicheres Verfahren anzusehen ist.
Bei den aufgelisteten Komplikationen fällt der große Anteil an C-Frakturen und hier insbesondere an C3-Frakturen auf.
Es fand sich ein Unfall-Op-Abstand von 3,4 Tagen, der sich weitgehend mit der Literatur deckt. Da sich besonders im Zusammenhang mit dem Karpaltunnelsyndrom (5Tage), den anderen Komplikationen (5 Tage), dem CRPS (4 Tage) und den Infektionen (4Tage) ein erhöhter Unfall-Op-Abstand zeigt, muss diskutiert werden ob sich diese Komplikationen durch eine Verkürzung des Zeitintervalls zwischen Unfallereignis und operativer Versorgung sinnvoll reduzieren lässt.
Auch sollte die postoperative Weiterbehandlung systematisch und konsequent durchgeführt werden.
Um mögliche Schäden des N.medianus zu vermeiden, sollte beim Zugang stets radial der Sehne des Flexor carpi radialis präpariert werden. Auf eine routinemäßige Darstellung des N.medianus sollte verzichtet werden. Eine routinemäßige Spaltung des Karpaldaches kann in Erwägung gezogen werden.
Bei den komplexen intraartikulären und hier insbesondere den C3-Frakturen, zeigt sich auf Grund der Datenlage, daß häufig eine alleinige palmare winkelstabile Verplattung auch mit einem multidirektionalen winkelstabilen System nicht immer ausreichend ist. Hier sollten nach sorgfältiger Frakturanalyse insbesondere mit Hilfe des CT additive Verfahren wie dorsale winkelstabile Miniplatten oder auch temporäre Kirschnerdrähte zum Einsatz kommen, um insbesondere relevante Fragmente wie das dorso ulnare Kantenfragment gezielt zu adressieren.
Insgesamt zeigt sich in unserer Studie eine im Vergleich zu den nicht winkelstabilen Osteosynthesen, aber auch zu vielen anderen Literaturstellen mit winkelstabilen Implantaten, eine erfreulich niedrige Komplikationsrate. Besonders niedrig sind die Raten im Bezug auf das Karpaltunnelsyndrom, das CRPS, die Nervenschäden und auch die Instabilitäten.
Ein wesentlicher Vorteil der winkelstabilen Plattenosteosynthese ist ferner, dass diese aufgrund ihres Wirkprinzips als Fixateur intern eine stabile Abstützung der Gelenkfläche ermöglicht und die große Gefahr der sekundären Dislokation reduziert. Dies wiederum gestattet eine frühzeitige Mobilisation mit früherer Gebrauchsfähigkeit der Extremität.
Die Daten des Registers stützen die Auffassung, daß die Versorgung der distalen Radiusfraktur mit einer palmaren winkelstabilen palmaren Platte ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren darstellt und sich zu Recht als Standardverfahren etabliert hat.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.07.2013
Dateien geändert am:04.07.2013
Promotionsantrag am:11.01.2013
Datum der Promotion:03.07.2013
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen