Dokument: Nachweis und Charakterisierung aquatischer Mykobakterien
Titel: | Nachweis und Charakterisierung aquatischer Mykobakterien | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2584 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20030728-000584-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ilg, Brita [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Schulze-Röbbecke, Roland [Gutachter] Prof. Dr. Martin, William [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Mykobakterien, Biofilme, RAPD, RFLP, HPLC, PCR, neue Spezies, Vergleich kultureller Nachweismethoden | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Die Gattung Mycobacterium umfasst nicht nur die obligat pathogenen Erreger der Tuberkulose und Lepra sondern auch zahlreiche Spezies, die saprophytär in der Umwelt leben und nur zum Teil bei abwehrgeschwächten Menschen Infektionen hervorrufen können. Infektionen durch derartige fakultativ pathogene Mykobakterien werden offenbar großenteils durch Wasser übertragen, insbesondere Leitungswasser. Im Wasser scheinen sich Mykobakterien besonders in Biofilmen zu vermehren. Über ihre Akkumulations-kinetik in Biofilmen ist wenig bekannt. So ist es möglich, dass bestimmte, im Trinkwasser-verteilungsnetz eingesetzte Materialien die Mykobakterien-Akkumulation begünstigen. Ziel der Arbeit war es, die Akkumulation von Mykobakterien in Biofilmen des Trinkwasserverteilungsnetzes in Abhängigkeit von Expositionsdauer und Material des Substratums zu untersuchen. Als Untersuchungsobjekte dienten zum einen unterirdische Rohre des Trinkwasserverteilungsnetzes und zum anderen Aufwuchsträger unterschied-licher Materialien, die zwei Jahre lang dem Trinkwasser exponiert und in regel-mäßigen Abständen beprobt wurden. Darüber hinaus sollten Verfahren zur kulturellen Anzüchtung von Mykobakterien aus Trinkwasser optimiert sowie chemotaxonomische und molekular-biologische Verfahren zu ihrer Differenzierung angewandt werden. Im Rahmen einer Häufung des klinischen Nachweises von M. xenopi sollte darüber hinaus ein molekular-biologisches Typisierungsverfahren zur Aufklärung der epidemiologischen Zusammen-hänge etabliert werden. Während sich bei den Aufwuchsträgern ein deutlicher Zusammenhang zwischen Expositionsdauer und der Mykobakteriendichte in Biofilmen zeigte, war ein solcher Zusammenhang in den Rohrproben nicht nachweisbar. Bei den verschiedenen Materialien (Kupfer, Edelstahl, Polyethylen, PVC, Grauguss, Kugelgraphitguss, Zementmörtel) zeigte sich kein Einfluss auf das Vorkommen und die Dichte von Mykobakterien in Biofilmen. Von 24 kulturellen Nachweisverfahren erwies sich bei den 146 untersuchten Wasser- und Biofilmproben die Kombination aus Probendekontamiantion mit Cetylpyridiniumchlorid und dreimonatiger (!) Inkubation bei 30°C auf Löwenstein-Jensen-Medium als optimal. Beim Nachweis spezieller Mykobakterien (z.B. M. xenopi) mittels höherer Inkubations-temperaturen ist dagegen eine Dekontamination mit HCL/KCL-Puffer zu empfehlen. Als bestes Verfahren zu Identifizierung der Mykobakterienisolate erwies sich die Sequenzierung der 16S-rDNA. Von den übrigen chemotaxonomischen (Mykolsäure-Dünn-schicht-chro-mato-graphie [DC] und -HPLC) und molekularbiologischen Differen-zierungs-verfahren (RFLP des hsp65-Gens [PRA] und der 16S-23S-Spacerregion) eignete sich kein einzelnes zur sicheren Identifizierung. Als kosteneffektivste Kombination mit recht guten Iden-tifizierungsergebnissen zeigte sich in der vorliegenden Arbeit die Verbindung von DC mit PRA. 15% der angezüchteten Mykobakterienisolaten ließen sich trotz Einsatz eines großen Diffenzierungsaufwandes nicht identifizieren. Bei zwei Gruppen, die vorläufig als ?Spezies X? (11 Isolate) und ?Spezies Y? (ein Isolat) bezeichnet wurden, wurde mit den zur Beschreibung einer neuen Spezies erforderlichen Untersuchungen begonnen. Zur Genotypisierung von M. xenopi bewährte sich die RAPD. Im vorliegenden Fall stellte sich die Häufung des klinischen M. xenopi-Nachweises als Pseudoepidemie heraus, die mit entsprechenden Interventionsmassnahmen behoben werden konnte. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.07.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 22.07.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 22.07.2003 |