Dokument: Nutzung und Nutzen eines intensivierten Früherkennungsprogramms im Hochrisikokollektiv für das Mamma- und Ovarialkarzinom und Möglichkeiten der Individualisierung anhand der Risikobestimmung mittels Nachweis assoziierter Polymorphismen
Titel: | Nutzung und Nutzen eines intensivierten Früherkennungsprogramms im Hochrisikokollektiv für das Mamma- und Ovarialkarzinom und Möglichkeiten der Individualisierung anhand der Risikobestimmung mittels Nachweis assoziierter Polymorphismen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2562 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20030712-000562-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Lux, Michael Patrick [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Beckmann, Matthias W. [Gutachter] Prof. Dr. Hartmann, Karl Axel [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | BRCA1, BRCA2, Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, hereditär, Früherkennung, Polymorphismus, CTLA-4, Mammographie, Mammasonographie,BRCA1, BRCA2, breast cancer, ovarian cancer, hereditary, early cancer detection, polymorphism, CTLA-4, mammography | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Zahlreiche Faktoren beeinflussen das Erkrankungsrisiko des Mamma- und Ovarialkarzinoms. Während Mutationen im BRCA1- und BRCA2-Gen zu einem hohen Erkrankungsrisiko führen, können Polymorphismen in unterschiedlichen Genklassen das Risiko einzelt oder in Kombination modifizieren. Im Rahmen der Tumorrisikosprechstunde, Teil der Projektgruppe ?Familiäres Mamma- und Ovarialkarzinom?, gefördert durch die Deutsche Krebshilfe e.V., wurden im Zeitraum zwischen August 1994 und Juli 2001 von 761 Ratsuchenden [556 mit Einschlußkriterien (EK) und 205 ohne EK, hiervon 140 mit EK und 26 ohne EK bereits an einem Mamma- oder Ovarialkarzinom erkrankt] Informationen zur Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen der Mamma und des Ovars erhoben. Zudem konnten im Rahmen eines Follow-Up-Fragebogens Informationen von 349 Ratsuchenden (94 ohne EK und 255 mit EK, 72 mit EK und acht ohne EK bereits an einem Mamma- oder Ovarialkarzinom erkrankt) im Abstand von mindestens sechs Monaten nach der Erstberatung erhoben werden. Maßnahmen wie monatliche Selbstuntersuchung, klinische Tastuntersuchung, vaginale Tastuntersuchung und vaginaler Ultraschall wurden bereits von beiden Kollektiven vor der Beratung auf hohem Niveau genutzt. Nahezu alle Früherkennungsmaßnahmen wurden von betroffenen Ratsuchenden im Rahmen der Nachsorge häufiger genutzt als von nicht erkrankten Ratsuchenden. Der Vergleich zwischen den Ratsuchenden mit und ohne EK zeigt bei der Mehrheit der Maßnahmen keine signifikanten Unterschiede auf. Ratsuchende mit familiärer Belastung nutzten jedoch die Mammographie seltener als Ratsuchende ohne EK [vor Beratung: mit EK 77,0%; ohne EK 85,5%; Differenz ?8,5% (p=0,024)]. Die Kernspinmammographie wurde selten als Früherkennungsmaßnahme eingesetzt. Vor Beratung lag die Teilnahmerate bei 11-13%, nach Beratung war es 18-21%. Ratsuchende mit familiärer Belastung nutzten die Maßnahme etwas häufiger. Die Betrachtung der Veränderungen im Früherkennungs-verhalten im Zeitraum des Follow-Ups erbrachte im Kollektiv ohne EK eine mäßige Zunahme der Nutzung der Kernspinmammographie (+4,1%) und der Sonographie (+14,3%). Die Nutzung der Mammographie im jährlichen Intervall nahm hier ab (-17,3%). Im Kollektiv mit EK war eine Zunahme bei allen Untersuchungsmaßnahmen zu verzeichnen. Die deutlichsten und statistisch signifikanten Ergebnisse im Kollektiv mit EK zeigten sich bei der Mamma-sonographie [+17,7% (p=0,012)] und der Kernspinmammographie [+6,3% (p=0,006)]. Die Analyse des Alters bei Beginn der Früherkennungsmaßnahmen zeigte, dass Ratsuchende mit EK manuelle Früherkennungsmaßnahmen der Brust um das 30. Lebensjahr begonnen haben (Selbstuntersuchung der Brust 29,1 J., fachärztliche Abtastung 28,4 J.). Der Beginn der apparativen Maßnahmen lag um das 35.-40. Lebensjahr (Mammaultraschall 35,5 J., Mammographie 33,9 J., Kernspinmammographie 37,2 J.). Die vaginale Tastuntersuchung wurde um das 22. Lebensjahr und der vaginale Ultraschall um das 32. Lebensjahr begonnen. Alle Untersuchungen mit Ausnahme der fachärztlichen Brustabtastung und der vaginalen Tastuntersuchung wurden von den Ratsuchenden mit EK früher begonnen als von Ratsuchenden ohne EK. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Individualisierung von Früherkennungsmaßnahmen anhand dem Screening von Polymorphismen in Genen, welche das Erkrankungsrisiko und ?alter beeinflussen. In dieser Arbeit wurde CTLA-4 untersucht, welches als Regulator der Immunantwort eine wesentliche Funktion im Immunsystem hat. Das Vorliegen der homozygoten Form des Aà G Polymorphismus in Position 49 des Exons könnte eine protektive Wirkung haben. 13,0% der an einem Mammakarzinom erkrankten und 16,8% der nicht erkrankten Frauen waren homozygot für den Polymorphismus (p=0,05). Die Assoziationsanalyse von erkrankten und gesunden BRCA-Mutationsträgerinnen zeigte keine Assoziation zwischen dem Exon 1 Polymorphismus und dem Erkrankungsstatus. Für den Cà T Polymorphismus in der Promotorregion des CTLA-4 Gens läßt sich bei einer Odds Ratio von 0,4 eine Assoziation vermuten. Mit dem Screening nach neuen Polymorphismen konnte eine noch nicht beschriebene Veränderung, ein G à A Austausch an Position 2340 aus dem einen Nonsense-Mutation resultiert, welche als Stop-Codon zum Abbruch der Transkription führt, entdeckt werden. Weitere Analysen des CTLA-4-Gens an einem größeren Kollektiv müssen angeschlossen werden, um die gesehenen Assoziationen zu bestätigen. Zudem versprechen Analysen weiterer Immunregulatoren neue Ergebnisse, um das Erkrankungsrisiko und -alter für das Mammakarzinom individuell zu definieren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 12.07.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 16.06.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 16.06.2003 |