Dokument:
Patienten mit "Diabetischem Fuss" in der Allgemeinarztpraxis - Veränderungen von Epidemiologie und Behandlungskonzepten 1992 - 1999
- sowie eine qualitative Inhaltsanalyse von zehn Interviews mit Patienten mit Diabetischem Fuss
Titel: | Patienten mit "Diabetischem Fuss" in der Allgemeinarztpraxis - Veränderungen von Epidemiologie und Behandlungskonzepten 1992 - 1999 - sowie eine qualitative Inhaltsanalyse von zehn Interviews mit Patienten mit Diabetischem Fuss | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2530 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20030610-000530-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Karen, Eder [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Univ.-Prof. Dr. Abholz, Heinz-Harald [Gutachter] Prof. Dr. Chantelau, Ernst [Gutachter] Prof. Dr. Moschinski, Dieter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Diabetisches Fußsyndrom, Diabetische Podopathie, Polyneuropathie,Diagnostik, Therapie, Patienteninterview, Diabetes mellitus, Prävention, Hausarzt, Diabetologische Schwerpunktpraxen | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Hintergrund der Arbeit - Aufgrund steigender Zahlen an Diabetes-mellitus-Typ-II erkrankter Patienten wird mit einer Zunahme der diabetischen Folgeerkrankungen zu rechnen sein. Eine mögliche Spätfolge des Diabetes ist bei jahrelanger unzureichender Stoffwechseleinstellung der diabetische Fuß, bei dem als Pathomechanismus in 70% der Fälle die Polyneuropathie klinisch vorherrschend ist. Diabetische Fußulzera und vor allem auch die daraus oftmals resultierenden Amputationen beeinträchtigen die Selbständigkeit und Lebensqualität der davon zumeist im fortgeschrittenen Alter betroffenen Diabetiker. Der Hausarzt ist als erster Ansprechpartner des chronisch kranken Patienten mit dessen individueller Situation am besten vertraut. Ziel der Untersuchung - Vergleich von Prävention, Diagnostik und Therapie bei an ?diabetischem Fuß? erkrankten Patienten in Praxen von Allgemeinärzten, praktischen Ärzten und Ärzten in Hessen zwischen 1992 und 1999. - Vergleich der Betreuung dieser Patientengruppe durch Hausärzte mit der durch diabetologische Schwerpunktpraxen in Hessen 1999. - Vermittlung eines besseren Verständnisses für die Situation des Patienten mit der Erkrankung des diabetischen Fußes. Methoden - Schriftliche Befragung von 10% aller vertragsärztlich in Hessen tätigen Ärzte für Allgemeinmedizin, praktischen Ärzte und Ärzte sowie aller dort tätigen diabetologischen Schwerpunktpraxen 1999. - Versendung eines vierseitigen Fragebogens mit insgesamt 23 Fragen in zwei Befragungswellen. 16 dieser Fragen werden identisch zu 1992 gestellt, um einen Vergleich zu ermöglichen. - Qualitative offene Interviews mit zehn Patienten mit diabetischem Fuß anhand eines Interviewleitfadens. Ergebnisse/Diskussion - Bei den diabetologischen Schwerpunktpraxen wurde ein hoher Rücklauf von 67% erzielt. Bei den Hausärzten war der Rücklauf mit 26% dagegen eher niedrig. - Der Durchschnitt der im letzten Quartal behandelten diabetischen Füße ist bei den Hausarztpraxen von 1992 auf 1999 von 4 auf 5 behandelte Füße angestiegen. Bei den diabetologischen Schwerpunktpraxen liegt der Mittelwert bei 7. Somit ist die geschätzte Prävalenz immer noch niedrig. - Die am häufigsten genannte Altersgruppe von betroffenen Patienten liegt bei 61 ? 70 Jahren, sowohl bei den Hausärzten als auch bei den Schwerpunktärzten. - Die Polyneuropathie wird nach wie vor viel zu selten als Hauptursache für die Entstehung des diabetischen Fußes eingeschätzt. - Von fast der Hälfte der Schwerpunktärzte wird die Polyneuropathie in >65% der Fälle als Hauptursache für den diabetischen Fuß geschätzt. - Trotz der immer noch herrschenden Fehleinschätzung der Wichtigkeit der Polyneuropathie bei der Genese des diabetischen Fußes wird neurologische Diagnostik 1999 von den Hausärzten signifikant häufiger angegeben als 1992. 89% der Schwerpunktärzte geben neurologische Untersuchungsverfahren an, was signifikant mehr ist im Vergleich zu den Hausärzten. - Von den Hausärzten werden 1999 signifikant weniger durchblutungsfördernde Mittel als 1992 verordnet, hingegen mehr systemische Antibiose. Von den Schwerpunktärzten wird signifikant weniger ?-Liponsäure verordnet als von den Hausärzten, wenn auch dort seit 1992 schon ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. - Schwerpunktärzte denken signifikant mehr an entlastende Maßnahmen als die Hausärzte, dennoch findet diese wichtige Therapiemaßnahme noch bei allen befragten Ärzten zu wenig Berücksichtigung. Zusammenfassend lassen sich bei den Hausärzten 1999 im Vergleich zu 1992 positive Tendenzen feststellen, die aber noch weiterentwickelt werden sollten. Die diabetologischen Schwerpunktärzte schlagen nach diesen Ergebnissen zu urteilen eine Brücke zwischen Hausärzten und Fußambulanzen, auch wenn auch in dieser Versorgungsinstanz noch Verbesserungen denkbar wären. Die Patienteninterviews geben Einblick in die Vielgestaltigkeit des Beschwerdekomplexes. Der diabetische Fuß ist oft nur ein kleiner Baustein davon. Die resultierenden Veränderungen im Leben fußen deshalb auf verschiedenen gesundheitlichen Problemen. Die Polyneuropathie mit den unterschiedlichen daraus resultierenden Beschwerden scheint bei den meisten interviewten Patienten ein sehr starker beeinträchtigender Faktor zu sein, ebenso der progrediente Sehverlust, welcher bei der Hälfte der Patienten thematisiert wurde. Die Einschränkungen des Lebens und der Verlust an Lebensqualität werden von den Betroffenen abhängig vom sozialen Gefüge und individuellem Beschwerdebild recht unterschiedlich wahrgenommen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.06.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 27.05.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 27.05.2003 |