Dokument: Deckt die Analyse des Krankengutes und der Therapieversager Schwächen des Standard-Therapiekonzeptes der sekundären Peritonitis auf?

Titel:Deckt die Analyse des Krankengutes und der Therapieversager Schwächen des Standard-Therapiekonzeptes der sekundären Peritonitis auf?
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20030103-000479-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Bani, Mayada [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Röhrborn, Ansgar [Gutachter]
Prof. Dr. Dall, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. med. Wettstein, Matthias [Gutachter]
Stichwörter:Peritonitis, sekundäre Peritonitis, Sepsisbehandlung, Antibiotika, Überlebensrate, Mikrobiologie, operative Verfahren, Immunsuppression
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Seit der Erkenntnis, dass es sich bei der durch Hohlorganperforation bedingten Peritonitis um ein chirurgisches Krankheitsbild handelt,
hat die hohe Sterblichkeit dieser Erkrankung zu Bemühungen geführt, die Prognose dieser Patienten zu bessern.
Kirschner hatte 1926 die wesentlichen Grundzüge der chirurgischen Therapie zusammengefasst. Es sind jedoch seitdem nahezu keinerlei
kontrollierte Untersuchungen durchgeführt worden, weil ein randomisierter Vergleich verschiedener Therapieverfahren oder auch von
Bestandteilen der Therapie angesichts der Schwere der Erkrankung als nicht vertretbar angesehen wird. Damit steht der Prognoseverbesserung
Peritonitiskranker ein erstaunlicher Mangel an grundlegenden Erkenntnissen über die Wirkungsweise einzelner Komponenten der Therapie
gegenüber.
Letalitätsziffern bei Peritonitis werden heute mit 5-30% angegeben. Insbesondere Vertreter neuerer, zum Teil sehr aufwendiger Verfahren
verweisen auf historische Vergleichsgruppen mit weitaus höherer Letalität.
In der vorliegenden retrospektiven Studie wird versucht, die Behandlungsergebnisse eines Zentrums der Maximalversorgung unter konsequenter
Anwendung lediglich der etablierten Standardverfahren der Peritonitistherapie zu ermitteln, um durch eine detaillierte Aufarbeitung des
Krankenguts einerseits aktuelle Vergleichszahlen des therapeutischen Erfolges zur Verfügung zu stellen und andererseits durch genaue
Analyse der therapeutischen Fehlschläge die Bereiche zu erkennen, in denen es typischerweise zum Versagen der Therapie kommt. Aus diesen
Ergebnissen sollte sich ableiten lassen, welche Schwächen des Verfahrens möglicherweise den Einsatz oder die Entwicklung weiterer
therapeutischer Konzepte erforderlich machen.
Im Untersuchungszeitraum gingen daher alle Patienten mit einer gesicherten sekundären Peritonitis in die Studie ein. Grundlagen der
Dokumentation waren speziell für diese Studie entwickelte Erfassungsbögen. Die Patientendaten wurden anhand von Meldebögen, sowie weitere
standardisierte Formulare für Verlauf, Bakteriologie und den Abschluß des Falles erfasst.
Im Zeitraum von September 1994 bis August 1998 gingen 108 Patienten in die Studie ein. Appendix- (n=29) und Dickdarmperforationen (n=29)
waren die häufigsten Ausgangsherde der Peritonitis. Begleiterkrankungen waren in vielen Fällen (n=16) Herzerkrankungen, wobei in den
meisten Fällen (n=30) keine Komorbidität bestand. Das chirurgische Behandlungsziel, die sogenannte Herdsanierung wurde in allen Fällen
erreicht. Das häufigste intraoperativ gewonnene Bakterium war Escherichia coli (n=35), gefolgt von Streptokokkenstämmen (n=19),
Enterobacter faecalis (n=6). Das am häufigsten verabreichte Antibiotikaregime bestand aus einer Kombination aus einem Chephalosporin der
3. Generation und Metronidazol (n=31). Bei 14 der 108 Patienten lag eine Immunsuppression vor. Von den insgesamt 108 Patienten mit
sekundärer Peritonitis verstarben 8 Patienten, bei denen in 3 Fällen aus unterschiedlichen, von der Peritonitiserkrankung unabhängigen
Gründen die Therapie nach kurzer Zeit minimiert oder eingestellt wurde. Bei den verbleibenden 5 Patienten war in erster Linie die
Entwicklung einer unbeherrschten generalisierten Sepsis, nicht jedoch die unkontrollierbare peritoneale Infektion das herausragende Problem.
Unsere Studie zeigt, dass bei dem vorliegendem Patientengut angesichts der hochentwickelten Intensivmedizin, antibiotischen
Behandlungsmethoden sowie etablierter chirurgischer Standardvorgehensweisen die Perforation eines Hohlorgans mit nachfolgender Peritonitis
weniger gefährlich ist, als oftmals dargelegt wird. Der Einfluß auf die Überlebenswahrscheinlichkeit ist am leichtesten bei der
Indikationsstellung zu erzielen. Prognoseverbesserung sind eher von einer weiteren Verbesserung der Sepsis-Behandlung, als seitens der
operativen Therapie zu erhoffen. Chirurgische Maßnahmen, sofern die Methoden korrekt angewandt, haben keine Bedeutung in der weiteren
Entwicklung der Peritonitis-Therapie.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.01.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:03.01.2003
Datum der Promotion:03.01.2003
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