Dokument: Kinematische Analyse von Greifbewegungen bei Patienten mit
Läsionen des parietalen Kortex

Titel:Kinematische Analyse von Greifbewegungen bei Patienten mit
Läsionen des parietalen Kortex
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020226-000465-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Dohle, Christian [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Freund, Hans-Joachim [Gutachter]
Prof. Dr. Steingrüber, Hans-Joachim [Gutachter]
Prof. Dr. Ross, Hans-Georg [Gutachter]
Stichwörter:Neurologie, Parietaler Kortex, Greifbewegung, Kinematik,Bewegungsanalyse, Motorik
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel der vorliegenden Studie war die quantitative Analyse von
Defiziten bei der Ausführung von Greifbewegungen von Patienten mit
fokalen Läsionen des parietalen Kortex. Sechs Patienten mit rechts-
und vier Patienten mit linksparietalen Läsionen führten mit
beiden Armen je zehn Greifbewegungen nach einem Schalter von 2 cm Breite
durch. DieBewegungen der Finger, der Hand und der Arme wurden mit einem
dreidimensionalen Bewegungsmeßsystem (Selspot II) aufgezeichnet.
Durch Entwicklung eines entsprechenden Auswerteprogramms wurden Parameter
definiert, die Defizite in der Transportkomponente, der Greifkomponente,
oder in der proximal-distalen Kopplung identifizierten. Defizite in der
Transportkomponente und der proximal-distalen Kopplung waren
ausschließlich nach Läsionen der dominanten Hemisphäre zu
beobachten, Defizite in der Greifkomponente fanden sich jeweils
kontraläsionell sowohl nach Läsionen der dominanten als auch der
nicht-dominanten Hemisphäre. Das klinische Bild der Apraxie konnte
dabei unabhängig von allen beschriebenen Defiziten auftreten. Eine
Läsionsanalyse zeigte bei allen Patienten mit Defiziten in der
Transportkomponente eine Einbeziehung des mittleren Teils des
Intraparietalen Sulcus der dominanten Hemisphäre. Störungen der
Greifkomponente schienen eher mit Läsionen in mehr anterioren Teilen
des Intraparietalen Sulcus beider Hemisphären assoziiert zu sein.
Diese Befunde stehen im Einklang mit der auf der Basis
neurophysiologischer Befunde postulierten Hypothese einer getrennten
Organisation der Transport- und der Greifkomponente bei der
Durchführung visuell geführter Greifbewegungen, wobei der
Zusammenhang zur Organisation explorativer Bewegungen noch zu klären
ist. Zudem besteht eine überraschend gute Korrelation der
Läsionslokalisation zu Resultaten aus tierexperimentellen Studien.
Die Ergebnisse unterstützen das Konzept 'motorischer Module', nach
dem motorische Basisfunktionen in bestimmten zerebralen Arealen kodiert
werden und bei Läsionen dieser Areale separat gestört sein
können.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:26.02.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:26.02.2002
Datum der Promotion:26.02.2002
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