Dokument:
Relevanz diagnostischer
Dokumente für die kieferorthopädische Diagnose und
Therapieplanung
Titel: | Relevanz diagnostischer Dokumente für die kieferorthopädische Diagnose und Therapieplanung | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2457 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020703-000457-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Maas, Andrea [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. med. dent. Drescher, Dieter [Gutachter] Prof. Dr. Raab, Wolfgang H.-M. [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Kieferorthopädie,Diagnostik, Therapieplanung, Röntgenbelastung, Orthopantomogramm,Fernröntgenseitenbild, Modell, ZahnmedizinOrthodontics, diagnosis,therapy, decisions, cephalogramm, dentistry | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Aussagekraft
der verschiedenen diagnostischen Dokumente der ersten
kieferorthopädischen Aufnahmeuntersuchung eines Patienten. Ziel der
Untersuchung war es die üblichen Dokumente hinsichtlich ihres
Informationsgehalts zu über- prüfen und unnötige
Untersuchungen zu eliminieren. Zehn wissenschaft-liche Mitarbeiter der
Poliklinik für Kieferorthopädie der Uniklinik Düsseldorf
untersuchten MODEL, MODELLANALYSE, Orthopantomogramm (OPG), FOTOSTAT,
Fernröntgenseitenbild(FRS), und FRS-ANALYSE von 50 Patienten. Zu
jedem Patienten sollte ein Fragebogen mit 21 Fragen beantwortet werden,
wobei die sechs Dokumente in der genannten Reihenfolge betrachtet wurden.
Der Fragebogen enthielt repräsentative Fragen aus dem Bereich der
Diagnostik und der Therapie die mit ja oder nein beantwortet werden
sollten. Einige Fragen konnten nicht direkt mit dem ersten Dokument
beantwortet werden und manche Antworten mussten bei der Betrachtung eines
anderen Dokuments wieder geändert werden. Die Fragen wurden
bezüglich der ersten Antwort und der Änderung einer Antwort
untersucht und die Ergebnisse nach Patienten, nach Fragen und nach
Erfahrung der Untersucher einzeln ausgewertet. Für das MODELL ergab
die Untersuchung, dass es für 80,4% aller Fragen nützliche
Informationen enthielt. Es war damit das Dokument mit dem
größten Informationsgehalt. Die metrische ANALYSE DES MODELLS
führte nur in 1,2% aller Fälle zu einer Antwort bzw. einer
Änderung der Antwort, insbesondere bezüglich eines Platzmangels
und der Notwendigkeit transversaler Maßnahmen. Das OPG entschied
4,7% aller Fragen, insbesondere zur Abweichung der Zahnzahl, die zu 91%
allein mit dem OPG beantwortet wurde. In den restlichen Fällen wurde
anhand des Modells eine richtige Annahme getroffen. Das FOTOSTAT entschied
bzw. änderte 10,7% aller Fragen. Da Bestätigun-gen einer
Entscheidung im Versuchsaufbau nicht erfasst wurden, zeigte dieser Wert
den hohen Informationsgehalt des Fotostats. Das FRS brachte in 3,9% aller
Fragen neue Erkenntnisse. Über die Hälfte dieser Entscheidungen
waren allerdings Änderungen einer Antwort. Ohne dieses Dokument
wären einige Fehldiagnosen getroffen worden. Die FRS-ANALYSE enthielt
noch in 5,3% aller Fälle neue Informationen. Auch in diesem Fall
waren fast die Hälfte aller Entscheidungen Änderungen
getroffener Antworten. Wie für die Analyse des Modells konnte ein
höherer Informationsgewinn für Untersucher mit niedrigerem
Ausbildungsstand gemessen werden. Die Informationen des FRS wurden durch
die Analyse klarer. Erst mit zunehmender Erfahrung konnten die Untersucher
Abweichungen ohne dieses Hilfsmittel sicher erkennen. Da bei den
untersuchten Patienten eine große Varianz bezüglich des
Informationsgehalts der einzelnen Dokumente bestand, wurden von jedem
Patienten zwei Indizes erhoben. Verwendet wurden der Peer Assessment
Rating-Index (PAR) und der Index of Complexitiy, Outcome and Need (ICON),
die für die Beurteilung der Notwendigkeit kieferorthopädi-scher
Behandlungen und für eine Prognose zur Schwere der Behandlung genutzt
werden. Allerdings zeigten die Indizes keine signifikanten
Zusammenhänge mit dem Informationsgehalt der Dokumente. Sie sind
daher nicht geeignet, die Notwendigkeit eines der betrachteten Dokumente
zu ermitteln. Die World Health Organisation fordert die Reduzierung von
Röntgen-untersuchungen bei Kindern. In der kieferorthopädischen
Erstunter-suchung wird meistens ein Orthopantomogramm und ein
Fernröntgen-seitenbild angefertigt. Die Analyse der Ergebnisse in
Bezug auf Indikationen für das FRS war bei den untersuchten Patienten
wenig aussagekräftig. Die Verwendung der Fernröntgenaufnahme
für die Diagnosestellung oder die Therapieplanung stand in keinem
Zusammenhang mit bestimmten Dysgnathieformen oder dem Erfahrungsstand der
beteiligten Ärzte. Auch bezüglich des Orthopantomogramms konnte
die Studie dessen hohen Informationsgehalt zeigen. Weiterhin war zu
beobachten, dass die Untersucher mit größerer Erfahrung ihre
Antworten nicht so oft ändern wie die Kollegen mit weniger Erfahrung,
aber alle Dokumente von allen Untersuchern benötigt wurden. Die verwendeten Röntgenbilder sind somit für die kieferorthopädische Diagnostik und Therapieplanung unverzichtbar. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.07.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 03.07.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 03.07.2002 |