Dokument: Relevanz diagnostischer
Dokumente für die kieferorthopädische Diagnose und
Therapieplanung

Titel:Relevanz diagnostischer
Dokumente für die kieferorthopädische Diagnose und
Therapieplanung
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2457
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020703-000457-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Maas, Andrea [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. med. dent. Drescher, Dieter [Gutachter]
Prof. Dr. Raab, Wolfgang H.-M. [Gutachter]
Stichwörter:Kieferorthopädie,Diagnostik, Therapieplanung, Röntgenbelastung, Orthopantomogramm,Fernröntgenseitenbild, Modell, ZahnmedizinOrthodontics, diagnosis,therapy, decisions, cephalogramm, dentistry
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Aussagekraft der verschiedenen diagnostischen Dokumente der ersten kieferorthopädischen Aufnahmeuntersuchung eines Patienten. Ziel der Untersuchung war es die üblichen Dokumente hinsichtlich ihres Informationsgehalts zu über- prüfen und unnötige Untersuchungen zu eliminieren. Zehn wissenschaft-liche Mitarbeiter der Poliklinik für Kieferorthopädie der Uniklinik Düsseldorf untersuchten MODEL, MODELLANALYSE, Orthopantomogramm (OPG), FOTOSTAT, Fernröntgenseitenbild(FRS), und FRS-ANALYSE von 50 Patienten. Zu jedem Patienten sollte ein Fragebogen mit 21 Fragen beantwortet werden, wobei die sechs Dokumente in der genannten Reihenfolge betrachtet wurden. Der Fragebogen enthielt repräsentative Fragen aus dem Bereich der Diagnostik und der Therapie die mit ja oder nein beantwortet werden sollten. Einige Fragen konnten nicht direkt mit dem ersten Dokument beantwortet werden und manche Antworten mussten bei der Betrachtung eines anderen Dokuments wieder geändert werden. Die Fragen wurden bezüglich der ersten Antwort und der Änderung einer Antwort untersucht und die Ergebnisse nach Patienten, nach Fragen und nach Erfahrung der Untersucher einzeln ausgewertet. Für das MODELL ergab die Untersuchung, dass es für 80,4% aller Fragen nützliche Informationen enthielt. Es war damit das Dokument mit dem größten Informationsgehalt. Die metrische ANALYSE DES MODELLS führte nur in 1,2% aller Fälle zu einer Antwort bzw. einer Änderung der Antwort, insbesondere bezüglich eines Platzmangels und der Notwendigkeit transversaler Maßnahmen. Das OPG entschied 4,7% aller Fragen, insbesondere zur Abweichung der Zahnzahl, die zu 91% allein mit dem OPG beantwortet wurde. In den restlichen Fällen wurde anhand des Modells eine richtige Annahme getroffen. Das FOTOSTAT entschied bzw. änderte 10,7% aller Fragen. Da Bestätigun-gen einer Entscheidung im Versuchsaufbau nicht erfasst wurden, zeigte dieser Wert den hohen Informationsgehalt des Fotostats. Das FRS brachte in 3,9% aller Fragen neue Erkenntnisse. Über die Hälfte dieser Entscheidungen waren allerdings Änderungen einer Antwort. Ohne dieses Dokument wären einige Fehldiagnosen getroffen worden. Die FRS-ANALYSE enthielt noch in 5,3% aller Fälle neue Informationen. Auch in diesem Fall waren fast die Hälfte aller Entscheidungen Änderungen getroffener Antworten. Wie für die Analyse des Modells konnte ein höherer Informationsgewinn für Untersucher mit niedrigerem Ausbildungsstand gemessen werden. Die Informationen des FRS wurden durch die Analyse klarer. Erst mit zunehmender Erfahrung konnten die Untersucher Abweichungen ohne dieses Hilfsmittel sicher erkennen. Da bei den untersuchten Patienten eine große Varianz bezüglich des Informationsgehalts der einzelnen Dokumente bestand, wurden von jedem Patienten zwei Indizes erhoben. Verwendet wurden der Peer Assessment Rating-Index (PAR) und der Index of Complexitiy, Outcome and Need (ICON), die für die Beurteilung der Notwendigkeit kieferorthopädi-scher Behandlungen und für eine Prognose zur Schwere der Behandlung genutzt werden. Allerdings zeigten die Indizes keine signifikanten Zusammenhänge mit dem Informationsgehalt der Dokumente. Sie sind daher nicht geeignet, die Notwendigkeit eines der betrachteten Dokumente zu ermitteln. Die World Health Organisation fordert die Reduzierung von Röntgen-untersuchungen bei Kindern. In der kieferorthopädischen Erstunter-suchung wird meistens ein Orthopantomogramm und ein Fernröntgen-seitenbild angefertigt. Die Analyse der Ergebnisse in Bezug auf Indikationen für das FRS war bei den untersuchten Patienten wenig aussagekräftig. Die Verwendung der Fernröntgenaufnahme für die Diagnosestellung oder die Therapieplanung stand in keinem Zusammenhang mit bestimmten Dysgnathieformen oder dem Erfahrungsstand der beteiligten Ärzte. Auch bezüglich des Orthopantomogramms konnte die Studie dessen hohen Informationsgehalt zeigen. Weiterhin war zu beobachten, dass die Untersucher mit größerer Erfahrung ihre Antworten nicht so oft ändern wie die Kollegen mit weniger Erfahrung, aber alle Dokumente von allen Untersuchern benötigt wurden.
Die verwendeten Röntgenbilder sind somit für die kieferorthopädische Diagnostik und Therapieplanung unverzichtbar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.07.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:03.07.2002
Datum der Promotion:03.07.2002
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