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Untersuchung des
Heterozygotie-Status auf Chromosom 11q13 und Sequenzanalyse des Multiple
Endokrine Neoplasie Typ I Gens in Nebennierenkarzinomen
Titel: | Untersuchung des Heterozygotie-Status auf Chromosom 11q13 und Sequenzanalyse des Multiple Endokrine Neoplasie Typ I Gens in Nebennierenkarzinomen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2440 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020128-000440-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Mengel, Martina [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Schulte, Klaus-Martin [Gutachter] Prof. Dr. Bach, Dieter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Multiple Endokrine Neoplasie, MENI-Syndrom, Wermer-Syndrom, Nebennierenkarzinom, Menin-Gen, Chromosom 11q13Multiple endocrine neoplasia, MEN I-Syndrom, Wermer-Syndrom, Adrenalcancer, Menin-Gen, Chromosome 11q13 | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Das Nebennierenrindenkarzinom ist eine seltene sporadische Erkrankung mit einer Inzidenz von nur etwa 1,79 Fällen pro 1 Million Einwohner und Jahr. Die genetischen Mechanismen, die zur Entstehung eines Nebennierenkarzinoms führen, werden nur teilweise verstanden Auffällig ist jedoch, daß bis zu 40 % der Patienten mit dem Syndrom der Multiplen Endokrinen Neoplasie Typ I (MEN-I-Syndrom) Veränderungen der Nebenniere aufweisen, darunter auch Nebennierenkarzinome. Daß auch für die Genese adrenokortikaler Tumoren die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen eine Rolle spielen dürfte, ergibt sich aus der Häufigkeit vorbeschriebener Heterozygotieverluste. Dabei weist etwa der Hälfte der Patienten mit Nebennierenkarzinom einen Heterozygotieverlust in Position 11q13 auf. Der Verdacht eines Zusammenhangs zwischen Nebennierenkarzinomen und dem MEN-I-Syndrom wird durch eine Untersuchung von 6 Patienten mit offenkundigem MEN-I-Syndrom erhärtet, wo nur der Patient einen Heterozygotieverlust in der Bande 11q13 aufwies, dessen Tumor ein adrenokortikales Karzinom war. Das für das MEN-Syndrom Typ I (Wermer-Syndrom) verantwortliche Gen konnte 1997 auf Chromosom 11q13 lokalisiert werden. Das 610 Aminosäuren große Proteinprodukt trägt den Namen Menin; seine Funktion ist noch unbekannt. Nachdem sich vor diesem Hintergrund der Verdacht ergibt, daß Mutationen des MEN-I-Gens mit der Inaktivierung eines hypothetischen Tumorsuppressorgens in Verbindung zu bringen sind, soll diese Arbeit Aufschluß darüber geben, in wie weit Heterozygotieverluste, Mutationen und Nebennierenkarzinome einander bedingen. Untersucht wurde Blut und Tumorgewebematerial von insgesamt 17 Patienten, 3 davon mit bekanntem MEN-I-Syndrom. Ein Heterozygotieverlust konnte bei 5 von 5 untersuchten Patienten nachgewiesen werden. Bei der Sequenzierung der gesamten codierenden Sequenz der 9 Exone des MEN-Gens und ihrer flankierenden Exon-Intron-Übergansbereiche einschließlich der Spleiß-Junktionen von 14 Patienten mit sporadischen Nebennierenkarzinomen fand sich nur eine einzige heterozygote Mutation mit Aminosäurenaustausch in Exon 3. Lediglich einer der Patienten mit manifestem MEN-I-Syndrom zeigte bei der Sequenzierung eine heterozygote Stopp-Codon-Mutation in Exon 2. In summa bestätigen die durchgeführten Untersuchungen häufige Heterozygotieverlust auf Chromosom 11q13 bei Nebennierenkarzinomen. Allerdings betreffen diese in mindestens 40 % der Fälle nicht das Menin-Gen, was durch das Vorliegen intragenischer Polymorphismen ausgeschlossen wurde. Bei einer sehr niedrigen Mutationsfrequenz von 7 % (1/14), wobei diese auch nur in heterozygoter Form vorlag, sind Menin-Gendefekte wohl kein führendes Ereignis in der Tumorigenese des adrenokortikalen Karzinoms. Die Entstehung desselben ist, auch im Rahmen multiglandulärer Erkrankungen, wohl allenfalls indirekt auf MEN-I-Genmutationen zurückzuführen. Die nachgewiesenen Mutationen in einem sporadischen Nebennierenkarzinom und einem Nebennierenkarzinom bei MEN-I-Syndrom sind die ersten Beobachtungen dieser Art. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.01.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 28.01.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.01.2002 |