Dokument:
Progression motorischer Defizite
beim Schlaganfall
- Topographie und Pathogenese der ursächlichen Hirninfarkte -
Titel: | Progression motorischer Defizite beim Schlaganfall - Topographie und Pathogenese der ursächlichen Hirninfarkte - | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2432 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020814-000432-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ley, Stephan Christoph [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Steinke, Wolfgang [Gutachter] PD Dr. Herdmann, Jörg [Gutachter] Prof. Dr. Schlack, Wolfgang [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Progressiver Schlaganfall, zerebraleIschämie, motorische Defizite, Lakune, Risikofaktorenprogressivestroke, cerebral ischemia, motor deficit, lacune, risk factors | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Zusammenfassung
Einleitung: Ischämische Hirninfarkte mit progredienten motorischen
Defiziten haben eine schlechte Prognose hinsichtlich der bleibenden
Behinderung. In dieser Studie wurde untersucht, welche Pathogenese des
Infarktes und welche vaskulären Risikofaktoren mit einer Progredienz
assoziiert sind.
Patienten und Methoden: Von 941 Patienten, die im Marienhospital in den
Jahren 1997-1999 (1997 und 1998 retro- und 1999 prospektiv) mit der
Diagnose Hirninfarkt stationär aufgenommen wurden, hatten 92
Patienten ein gravierendes motorisches Defizit (weniger als 25 von 42
möglichen Punkten der 7 motorischen Items der European Stroke Scores
(ESS)) (51 Frauen und 41 Männer), wovon sich 22 Patienten (23,9%)
im Laufe der ersten 5 Tagen um mindestens 5 Punkte in den 7 motorischen
Items des ESS verschlechterten. Diese Patienten wurde der Gruppe A
zugeordnet, Patienten mit stabilen oder sich im Verlauf vermindernden
motorischen Defiziten der Gruppe B. Für alle Patienten wurden ein
Fragebogen mit insgesamt 380 Items zu folgenden Bereichen
ausgefüllt: Anamnese der hirninfarkttypischen Riskofaktoren,
Ergebnisse der neurologischen, radiologischen und zusätzlichen
Untersuchungen und apparative Diagnostik, motorische Defizite im Verlauf,
therapeutische Massnahmen und Medikation sowie die abschliessende
Diagnose und motorische Defizite bei Entlassung. Ergebnisse: Die durchschnittlichen ESS und Barthel-Scores in der Gruppe A waren deutlich höher als in Gruppe B (ESS: 24,3 vs. 15,9; p<0,0001 - Barthel: 15 vs. 10,2; p< 0,0001) bei der Aufnahme und deutlich niedriger bei Entlassung der Patienten (ESS: 16,9 vs. 23,5; p<0,0001 - Barthel: 10,5 vs. 11,3; p=n.s.).Progrediente motorische Defizite waren signifikant assoziiert mit lakunären (59,1%; p< 0,001) ischämischen Hirninfarkten. Mikroangiopathie war nach Zusammenfassung aller Untersuchungsergebnisse der entscheidende Risikofaktor (63,6%) in der Gruppe A verglichen mit Gruppe B (21,4%; p<0,001). Dementsprechend war die Lokalisation des Infarktes in der Gruppe A signifikant häufiger subkortikal (59,1%) als in Gruppe B (32,9%; p=0,016). Die Risikofaktoren, welche allgemein als Faktoren für das Auftreten von Hirninfarkten angesehen werden, kamen jedoch nicht häufiger in Gruppe A als in Gruppe B vor (frühere Hirninfarkte, pAVK, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Herzrhythmusstörungen und Stenosen der hirrnversorgenden Arterien). Diskussion: Die cerebrale Mikroangiopathie ist die vorwiegende Ursache für ein progredientes motorisches Defizit. Wahrscheinlich ist der allmähliche proximale Verschluss des proximalen Abschnittes einer penetrierenden Arterie oder die von distal und proximal sich entwickelnde Thrombose mit Astverschlüssen der kleinen perforierenden Arterien die zu Grunde liegende Pathogenese. In den nicht-lakunären Infarkten mit progredientem motorischem Defizit liegen dagegen rezidivierende kardiale Embolien und sich verschliessende hochgradige Stenosen extra- und intrakranieller Hirnarterien als wesentliche Ursachen vor. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 14.08.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 14.08.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 14.08.2002 |