Dokument: Extraaurale Wirkungen von
appliziertem Schall

Titel:Extraaurale Wirkungen von
appliziertem Schall
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20021128-000425-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Köckemann, René [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Borsch-Galetke, Elisabeth [Gutachter]
Prof. Dr. Schneider, M. [Gutachter]
Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter]
Stichwörter:Lärm,Katecholamine, Fingerpulsamplitude, Magnesium, aurale Reaktionen,extraaurale Reaktionen, Schall
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob
1. nach appliziertem Schallreiz (Wirkparameter) neben auralen auch
extraaurale Reaktionen als Veränderungen der Fingerpulsamplitude,
der Katecholamin- und Magnesiumkonzentrationen in Plasma und Urin
(Wirkungsparameter) objektivierbar sind und 2. ein Zusammenhang zwischen
variierendem Pegel (in dB) bzw. variierender Frequenz und dem
Ausmaß der Veränderung o.g. Wirkungsparameter besteht. Im
Experiment 'Pegel' wurde als Reiz 'Rosa Rauschen' über
Lautsprecher mit einer Dauer von 100 Sekunden und unterschiedlichen
physikalischen Belastungsbedingungen und zwar '100 dB ohne
Gehörschutz' (= Leq8 von 75,4 dB), '109 dB ohne Gehörschutz'
(= Leq8 von 84,4 dB) und '109 dB mit Gehörschutz' (= Leq8 von 59,4
dB) verwendet. Im Experiment 'Frequenz' diente frequenzmoduliertes
'Rosa Rauschen' mit einer Dauer von 100 Sekunden und einer
Pegelhöhe von '109 dB ohne Gehörschutz' als Reiz. Die
Zentralfrequenzen lagen bei 200 Hz, 1000 Hz und 7000 Hz. Jede Pegel- bzw.
Frequenzmodulation sowie ein Kontrollversuch wurden 25 Probanden je
einmal im Abstand von 24 Stunden randomisiert dargeboten. Folgende
Parameter wurden untersucht: Katecholamine in Plasma und Urin mittels
HPLC, Magnesium in Plasma und Urin mittels photometrischer Bestimmung und
die Reaktion der Fingerpulsamplitude (Meßclip Oxyshuttle). Die
Hörleistung wurde mittels Luftleitungsaudiogramm gemessen. Als
geeignetster biochemischer Parameter stellt sich die Abnahme der
Magnesiumkonzentration im Plasma mit steigendem Belastungspegel heraus.
Die Veränderung ist bei 109 dB 'Rosa Rauschen' mit 13,4% am
ausgeprägtesten (p = 0.000), mit 4,5% bei 100 dB (p = 0.013) etwa
gleich groß wie bei 109 dB mit Gehörschutz (p = 0.000), aber
deutlich stärker als unter der Kontrollbedingung mit 0,6%. Für
die Bedingung 109 dB ist der Magnesiumabfall im Plasma signifikant
gegenüber Nullreiz, 100 dB und 109 dB mit Gehörschutz. Weniger
eindeutig sind die Ergebnisse für Katecholamine: Über alle
Belastungen insgesamt gerechnet, zeigte sich - außer für
Adrenalin im Urin - ein Abfall im Vergleich zur Vorhersituation. Am
ausgeprägtesten ist diese Abnahme bei der Bedingung 109 dB mit einer
Zentralfrequenz von 1000 Hz für 'Katecholamine Plasma' (p =
0,010). Die Ergebnisse zeigen zum Teil erhebliche intra- und
interindividuelle Schwankungen und lassen keinen eindeutigen Zusammenhang
zwischen Höhe des Schalldruckpegels bzw. Frequenzvariation und der
Höhe der Veränderung der Wirkungsparameter Katecholamine
erkennen. Neben der Magnesiumkonzentration im Plasma stellt sich der
Parameter Fingerpulsamplitude als ein weiteres Kriterium für die
Beurteilung einer Schallwirkung auf den Organismus heraus. Die
Reizantwort für die Fingerpulsreaktionen zeigt eine
Proportionalität zur Höhe des Schalldruckpegels. Das Maximum
der Reduktion weist die höchsten Belastungsstufe auf und
beträgt nach 8 Sekunden 37,1% gegenüber dem Ausgangswert (p
< 0,001). Eine eindeutige frequenzspezifische Reaktion läßt
sich nicht ablesen. Die Anzahl der Probanden mit temporärer
Hörschwellenverschiebung ('Vertäubte') steigt mit zunehmendem
Pegel, abfallender Magnesiumkonzentration im Plasma und reduzierter
Fingerpulsamplitude (p = 0,047 bei 109 dB). In Zusammenschau der
Ergebnisse ist zu folgern, daß Magnesium als physiologischer
'Calciumantagonist' in die Regulation von Erregungsprozessen in den
Zellen eingebunden ist. Es führt über eine Änderung von
Noradrenalin im Plasma und dessen Wirkungsstärke an der Zellmembran
zu einer Änderung des Muskeltonus der peripheren Gefäße
und damit des Gefäßdurchmessers: Je höher das
Magnesiumdefizit im Plasma, desto höher ist die Abnahme der
Fingerpulsamplitude und desto höher ist die Anzahl der Probanden mit
einer temporären Hörschwellenverschiebung. Diese Reaktion ist
pegelabhängig.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:28.11.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.11.2002
Datum der Promotion:28.11.2002
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