Dokument:
Extraaurale Wirkungen von
appliziertem Schall
Titel: | Extraaurale Wirkungen von appliziertem Schall | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2425 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20021128-000425-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Köckemann, René [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Borsch-Galetke, Elisabeth [Gutachter] Prof. Dr. Schneider, M. [Gutachter] Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Lärm,Katecholamine, Fingerpulsamplitude, Magnesium, aurale Reaktionen,extraaurale Reaktionen, Schall | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob 1. nach appliziertem Schallreiz (Wirkparameter) neben auralen auch extraaurale Reaktionen als Veränderungen der Fingerpulsamplitude, der Katecholamin- und Magnesiumkonzentrationen in Plasma und Urin (Wirkungsparameter) objektivierbar sind und 2. ein Zusammenhang zwischen variierendem Pegel (in dB) bzw. variierender Frequenz und dem Ausmaß der Veränderung o.g. Wirkungsparameter besteht. Im Experiment 'Pegel' wurde als Reiz 'Rosa Rauschen' über Lautsprecher mit einer Dauer von 100 Sekunden und unterschiedlichen physikalischen Belastungsbedingungen und zwar '100 dB ohne Gehörschutz' (= Leq8 von 75,4 dB), '109 dB ohne Gehörschutz' (= Leq8 von 84,4 dB) und '109 dB mit Gehörschutz' (= Leq8 von 59,4 dB) verwendet. Im Experiment 'Frequenz' diente frequenzmoduliertes 'Rosa Rauschen' mit einer Dauer von 100 Sekunden und einer Pegelhöhe von '109 dB ohne Gehörschutz' als Reiz. Die Zentralfrequenzen lagen bei 200 Hz, 1000 Hz und 7000 Hz. Jede Pegel- bzw. Frequenzmodulation sowie ein Kontrollversuch wurden 25 Probanden je einmal im Abstand von 24 Stunden randomisiert dargeboten. Folgende Parameter wurden untersucht: Katecholamine in Plasma und Urin mittels HPLC, Magnesium in Plasma und Urin mittels photometrischer Bestimmung und die Reaktion der Fingerpulsamplitude (Meßclip Oxyshuttle). Die Hörleistung wurde mittels Luftleitungsaudiogramm gemessen. Als geeignetster biochemischer Parameter stellt sich die Abnahme der Magnesiumkonzentration im Plasma mit steigendem Belastungspegel heraus. Die Veränderung ist bei 109 dB 'Rosa Rauschen' mit 13,4% am ausgeprägtesten (p = 0.000), mit 4,5% bei 100 dB (p = 0.013) etwa gleich groß wie bei 109 dB mit Gehörschutz (p = 0.000), aber deutlich stärker als unter der Kontrollbedingung mit 0,6%. Für die Bedingung 109 dB ist der Magnesiumabfall im Plasma signifikant gegenüber Nullreiz, 100 dB und 109 dB mit Gehörschutz. Weniger eindeutig sind die Ergebnisse für Katecholamine: Über alle Belastungen insgesamt gerechnet, zeigte sich - außer für Adrenalin im Urin - ein Abfall im Vergleich zur Vorhersituation. Am ausgeprägtesten ist diese Abnahme bei der Bedingung 109 dB mit einer Zentralfrequenz von 1000 Hz für 'Katecholamine Plasma' (p = 0,010). Die Ergebnisse zeigen zum Teil erhebliche intra- und interindividuelle Schwankungen und lassen keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Höhe des Schalldruckpegels bzw. Frequenzvariation und der Höhe der Veränderung der Wirkungsparameter Katecholamine erkennen. Neben der Magnesiumkonzentration im Plasma stellt sich der Parameter Fingerpulsamplitude als ein weiteres Kriterium für die Beurteilung einer Schallwirkung auf den Organismus heraus. Die Reizantwort für die Fingerpulsreaktionen zeigt eine Proportionalität zur Höhe des Schalldruckpegels. Das Maximum der Reduktion weist die höchsten Belastungsstufe auf und beträgt nach 8 Sekunden 37,1% gegenüber dem Ausgangswert (p < 0,001). Eine eindeutige frequenzspezifische Reaktion läßt sich nicht ablesen. Die Anzahl der Probanden mit temporärer Hörschwellenverschiebung ('Vertäubte') steigt mit zunehmendem Pegel, abfallender Magnesiumkonzentration im Plasma und reduzierter Fingerpulsamplitude (p = 0,047 bei 109 dB). In Zusammenschau der Ergebnisse ist zu folgern, daß Magnesium als physiologischer 'Calciumantagonist' in die Regulation von Erregungsprozessen in den Zellen eingebunden ist. Es führt über eine Änderung von Noradrenalin im Plasma und dessen Wirkungsstärke an der Zellmembran zu einer Änderung des Muskeltonus der peripheren Gefäße und damit des Gefäßdurchmessers: Je höher das Magnesiumdefizit im Plasma, desto höher ist die Abnahme der Fingerpulsamplitude und desto höher ist die Anzahl der Probanden mit einer temporären Hörschwellenverschiebung. Diese Reaktion ist pegelabhängig. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.11.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 28.11.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.11.2002 |