Dokument:
Über die kardioprotektive Wirkung eines d-Opioid Agonisten
auf das ischämisch/reperfundierte Myokard in Abhängigkeit von
freien Radikalen
Titel: | Über die kardioprotektive Wirkung eines d-Opioid Agonisten auf das ischämisch/reperfundierte Myokard in Abhängigkeit von freien Radikalen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2424 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20021211-000424-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Nickel, Frank [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schipke, Jochen D. [Gutachter] Prof. Dr. Kelm, Malte [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Kardioprotektion,Opioide, DADLE, Mannitol, freie Radikale, Winterschlaf, Herz,Langendorff-Anlage, delta-opioid-Rezeptor, ischämische KontrakturStunning | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | An 27 isolierten Kaninchenherzen wurde untersucht, ob der d-Opioid-Agonist DADLE und der Radikalfänger Mannitol kardioprotektiv wirken, und ob auch eine Kombination beider Substanzen sinnvoll ist. Darüber hinaus sollten Rückschlüsse auf den Pathomechanismus der postischämischen Dysfunktion (=myokardiales Stunning) und über die Wirkungsweise von DADLE gezogen werden. Dazu wurden die Herzen an einer Langendorff-Anlage mit einer Erythrozyten-Suspension isoliert perfundiert und nach einer Einschlagphase von 60 min einer 20 min globalen, No-Flow-Ischämie ausgesetzt, worauf eine 60 min lange Reperfusionsphase folgte. Vor der Ischämie und zu verschiedenen Zeitpunkten während der Reperfusion wurden am auswerfenden und am isovolumetrisch schlagenden Herzen HF, AoF, LVPmax, dP/dtmax, LVPed, dP/dtmin, CF, und AVDO2 gemessen und daraus der myokardiale Sauerstoffverbrauch MVO2 und der externe Wirkungsgrad Eext berechnet. Zusätzlich wurde die Ausbildung einer ischäm Zusätzlich wurde die Ausbildung einer ischämischen Kontraktur quantifiziert. Die Herzen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: 1. Kontrollgruppe: Keine Gabe von Substanzen; 2. Gabe von DADLE in das Perfusat; 3. Gabe von Mannitol in das Perfusat; 4. Gabe von Mannitol und DADLE in das Perfusat. Bei allen Versuchsgruppen kam es postischämisch zu einer Einschränkung der kontraktilen Funktion, die in ihrer Ausprägung bei der Placebo-Gruppe signifikant stärker war (sowohl systolisch als auch diastolisch) als bei den anderen Versuchsgrup-pen. Diese zeigten untereinander nur wenige statistisch signifikante Unterschiede. Die beste postischämische Funktion hatten die Herzen der Mannitol+DADLE-Gruppe. CF und MVO2 änderten sich postischämisch bei allen Versuchsgruppen im gleichen Ausmaß, ohne daß signifikante Unterschiede vorlagen. Die ischämische Kontraktur, die sich bei allen Herzen während der Ischämie ausbildete, war bei der DADLE-Gruppe und der Mannitol-Gruppe signifikant geringer als bei der Placebo-Gruppe und in der DADLE+Mannitol-Gruppe am geringsten. Eext war postischämisch bei den Versuchsgruppen, bei denen DADLE und/oder Mannitol eingesetzt wurde signifikant höher als bei der Placebo-Gruppe. Alle Ergebnisse zeigen, daß sowohl DADLE als auch Mannitol kardioprotektive Eigenschaften haben. Die Kombination beider Substanzen führt bei der ischämischen Kontraktur zu einem additiven, kardioprotektiven Effekt. In der Reperfusion zeigt die Kombination von DADLE und Mannitol nur in eini-gen Meßgrößen (systolische Funktion) eine Verbesserung gegenüber den Einzelsubstanzen. Da diese in ihren Wirkungsmechanismen unterschiedlich sind (Mannitol ist Radikalfänger und DADLE öffnet ATP-sensitive Kaliumkanäle), kann man davon ausgehen, daß der Pathomechanismus des myokardialen Stunning eine gemeinsame Endstrecke besitzt, die sowohl über die Bindung durch freie Radikale (durch Mannitol) und über das Öffnen von ATP-sensitiven Kaliumkanälen in gleicher Weise beeinflußt werden kann. Die Wirkung von DADLE läßt sich durch das zusätzliche Binden von freien Radikalen teilweise verbessern. Dies scheint ein Hinweis darauf zu sein, daß der Wirkungsmechanismus von DADLE das myokardiale Stunning über einen Eingriff in den Kalzium-Haushalt der Zelle und nicht über die Reduktion von freien Radikalen beeinflußt. Für beide Substanzen, die bereits wegen ande-rer Eigenschaften klinisch genutzt werden, wäre zusätzlich ein klinischer Einsatz im Rahmen ihrer kardioprotektiver Eigenschaften denkbar, z.B. als Additiv in kardioplegischen Lösungen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 11.12.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 11.12.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 11.12.2002 |