Dokument: Über die kardioprotektive Wirkung eines d-Opioid Agonisten
auf das ischämisch/reperfundierte Myokard in Abhängigkeit von
freien Radikalen

Titel:Über die kardioprotektive Wirkung eines d-Opioid Agonisten
auf das ischämisch/reperfundierte Myokard in Abhängigkeit von
freien Radikalen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20021211-000424-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Nickel, Frank [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schipke, Jochen D. [Gutachter]
Prof. Dr. Kelm, Malte [Gutachter]
Stichwörter:Kardioprotektion,Opioide, DADLE, Mannitol, freie Radikale, Winterschlaf, Herz,Langendorff-Anlage, delta-opioid-Rezeptor, ischämische KontrakturStunning
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:An 27 isolierten Kaninchenherzen wurde untersucht, ob der d-Opioid-Agonist
DADLE und der Radikalfänger Mannitol kardioprotektiv wirken, und ob
auch eine Kombination beider Substanzen sinnvoll ist. Darüber hinaus
sollten Rückschlüsse auf den Pathomechanismus der
postischämischen Dysfunktion (=myokardiales Stunning) und über
die Wirkungsweise von DADLE gezogen werden. Dazu wurden die Herzen an
einer Langendorff-Anlage mit einer Erythrozyten-Suspension isoliert
perfundiert und nach einer Einschlagphase von 60 min einer 20 min
globalen, No-Flow’-Ischämie ausgesetzt, worauf eine 60 min lange
Reperfusionsphase folgte. Vor der Ischämie und zu verschiedenen
Zeitpunkten während der Reperfusion wurden am auswerfenden und am
isovolumetrisch schlagenden Herzen HF, AoF, LVPmax, dP/dtmax, LVPed,
dP/dtmin, CF, und AVDO2 gemessen und daraus der myokardiale
Sauerstoffverbrauch MVO2 und der externe Wirkungsgrad Eext berechnet.
Zusätzlich wurde die Ausbildung einer ischäm Zusätzlich wurde die Ausbildung einer
ischämischen Kontraktur quantifiziert. Die Herzen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: 1. Kontrollgruppe:
Keine Gabe von Substanzen; 2. Gabe von DADLE in das Perfusat; 3. Gabe von Mannitol
in das Perfusat; 4. Gabe von Mannitol und DADLE in das Perfusat. Bei allen Versuchsgruppen
kam es postischämisch zu einer Einschränkung der kontraktilen Funktion, die in ihrer Ausprägung bei
der Placebo-Gruppe signifikant stärker war (sowohl systolisch als auch diastolisch) als
bei den anderen Versuchsgrup-pen. Diese zeigten untereinander nur wenige statistisch
signifikante Unterschiede. Die beste postischämische Funktion hatten die Herzen der
Mannitol+DADLE-Gruppe. CF und MVO2 änderten sich postischämisch bei allen Versuchsgruppen im
gleichen Ausmaß, ohne daß signifikante Unterschiede vorlagen. Die ischämische Kontraktur,
die sich bei allen Herzen während der Ischämie ausbildete, war bei der DADLE-Gruppe und der
Mannitol-Gruppe signifikant geringer als bei der Placebo-Gruppe und in der DADLE+Mannitol-Gruppe
am geringsten. Eext war postischämisch bei den Versuchsgruppen, bei denen DADLE und/oder Mannitol
eingesetzt wurde signifikant höher als bei der Placebo-Gruppe. Alle Ergebnisse zeigen, daß sowohl DADLE
als auch Mannitol kardioprotektive Eigenschaften haben. Die Kombination beider Substanzen führt bei
der ischämischen Kontraktur zu einem additiven, kardioprotektiven Effekt. In der Reperfusion zeigt
die Kombination von DADLE und Mannitol nur in eini-gen Meßgrößen (systolische Funktion) eine Verbesserung
gegenüber den Einzelsubstanzen. Da diese in ihren Wirkungsmechanismen unterschiedlich sind (Mannitol ist
Radikalfänger und DADLE öffnet ATP-sensitive Kaliumkanäle), kann man davon ausgehen, daß der
Pathomechanismus des myokardialen Stunning eine gemeinsame Endstrecke besitzt, die sowohl über die
Bindung durch freie Radikale (durch Mannitol) und über das Öffnen von ATP-sensitiven Kaliumkanälen
in gleicher Weise beeinflußt werden kann. Die Wirkung von DADLE läßt sich durch das zusätzliche Binden
von freien Radikalen teilweise verbessern. Dies scheint ein Hinweis darauf zu sein, daß der
Wirkungsmechanismus von DADLE das myokardiale Stunning über einen Eingriff in den Kalzium-Haushalt der
Zelle und nicht über die Reduktion von freien Radikalen beeinflußt. Für beide Substanzen, die bereits
wegen ande-rer Eigenschaften klinisch genutzt werden, wäre zusätzlich ein klinischer Einsatz im Rahmen
ihrer kardioprotektiver Eigenschaften denkbar, z.B. als Additiv in kardioplegischen Lösungen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.12.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:11.12.2002
Datum der Promotion:11.12.2002
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