Dokument: Hemmung des Wachstums extrazellulärer Bakterien durch
Induktion der
Indolamin 2,3-Dioxygenase in Interferon gamma-stimulierten Zellen

Titel:Hemmung des Wachstums extrazellulärer Bakterien durch
Induktion der
Indolamin 2,3-Dioxygenase in Interferon gamma-stimulierten Zellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020925-000413-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Müller, Dorothee [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Däubener, Walter [Gutachter]
Prof. Dr. Schroten, Horst [Gutachter]
Stichwörter:IDO,Indolamin 2,3-Dioxygenase, Interferongamma, Tryptophan, Bakterienhemmung,Bakteriostase, Kynurenin
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der antimikrobiellen
Wirkung des Enzyms Indolamin 2,3-Dioxygenase ( IDO).
Dieses Enzym kann in fast allen humanen Zellen durch Stimulation mit
Interferon gamma induziert werden. Es katalysiert den Abbau von
Tryptophan zu Kynurenin. Tryptophan ist für manche Mikroorganismen
eine essentielle Aminosäure. Für Toxoplasma gondii und
Chlamydia psittaci als intrazelluläre Erreger und B-Steptokokken als
extrazelluläre Erreger konnte schon in früheren Arbeiten
gezeigt werden, dass sie durch den IDO-bedingten Tryptophanmangel, der
nach Stimulation der Wirtszelle mit Interferon gamma hervorgerufen wurde,
nicht mehr wachsen konnten.Im Rahmen dieser Arbeit wurden weitere
extrazelluläre Bakterien daraufhin untersucht, ob sie sich bei
IDO-bedingtem Tryptophanmangel weiterhin vermehren können oder
nicht. Dabei konnte festgestellt werden, dass ca. 40% aller
Staphylokokkus aureus Stämme, ca. 90% aller Staphylokokkus
epidermidis Stämme und alle Enterokokken durch diesen Mechanismus im
Wachstum gehemmt werden. Selbst multiresistente Erreger wie
oxacillinresistente Staphylokokken und vancomycinresistente Enterokokken
waren gegenüber dem antimikrobiellen Effekt der IDO, welcher nach
Stimulation mit Interferon gamma in Gang gesetzt worden war,sensibel. Bei
dem Vergleich der hemmbaren Bakterienarten konnte ein unterschiedlicher
Tryptophanbedarf festgestellt werden. Staphylokokken benötigen eine
höhere Tryptophankonzentration als Streptokokken oder Enterokokken,
um sich zu vermehren. Eine Abhängigkeit von der
Tryptophankonzentration im Medium konnte für keinen gramnegativen
Bakterienstamm nachgewiesen werden. Wie es bereits für Escherichia
coli gezeigt wurde, scheinen sämtlich gramnegative Bakterien
Tryptophan selbst zu synthetisieren. Ein wesentliches Thema in dieser
Arbeit war zusätzlich die Abhängigkeit der IDO-Induktion von
der Stimulationsdosis und der Stimulationszeit mit Interferon gamma. Als
wichtigstes konnte folgendes Ergebnis erzielt werden: Eine 5minutige
Stimulation mit 200U/ml Interferon gamma reicht aus, um die IDO zu
induzieren und Bakterienwachstum zu hemmen. Dies könnte eine
mögliche Einsetzbarkeit von Interferon gamma bei der Bekämpfung
von bakteriellen Infektionen bedeuten.So ist es vorstellbar, dass in
Zukunft Abszesse, die von multiresistenten Erregern verursacht wurden,
durch lokale Spülung mit Interferon gamma therapiert werden
können. Ähnliches wäre bei Harnwegsinfekten mit
vancomycinresistenten Enterokokken denkbar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.09.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:25.09.2002
Datum der Promotion:25.09.2002
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