Dokument:
Die Wertigkeit von laborchemischen
Untersuchungen zur Beurteilung von CMVR-Aktivität bei HIV-positiven
Patienten.
Titel: | Die Wertigkeit von laborchemischen Untersuchungen zur Beurteilung von CMVR-Aktivität bei HIV-positiven Patienten. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2405 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020613-000405-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Yaldizli, Özgür [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Jablonowski, Helmut [Gutachter] Prof. Dr. Althaus, Christoph [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Cytomegalievirus, Retinitis,HIV, AIDS, CMV-Retinitis, CMV-DNA, Hybrid-Capture-System,Cytomegalievirus-Retinitis | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Cytomegalievirus-Retinitis (CMVR) ist die häufigste CMV-Manifestation bei AIDS-Patienten und die häufigste Ursache für Erblindung bei HIV-positiven Patienten. Der natürliche Verlauf einer CMVR ist durch rezidivierende Entzündungsschübe gekennzeichnet. Goldstandard der Diagnostik ist die Fundusskopie. Fundusskopisch erkennt man die CMVR aber erst an der lokalen irreversiblen Schädigung der Netzhaut. Bis heute gibt es keine präemptiven Therapiestrategien. Ziel der hier vorliegenden Studie war es aus diesem Grunde, verschiedene Laborparameter bei CMVR-Patienten im Verlauf zu überwachen und die Ergebnisse mit der CMVR-Aktivität zu korrelieren, um Bedingungen für den präemptiven Einsatz von Virustatika zu schaffen. An der prospektiven Untersuchung von April bis August 1998 nahmen 34 CMVR-Patienten teil, von denen bei 23 Patienten am Ende des Beobachtungszeit-raums (BZR) verwertbare Daten vorlagen. Die Patienten wurde im Mittel 14 Wochen lang beobachtet. Folgende Laborparameter wurde regelmäßig bestimmt: CMV-IgG, CMV-IgM, CMV-KBR, CMV-Early-Antigen, CMV-DNA, Helferzellkonzentration und HIV-RNA. Die CMV-DNA wurde mit dem Hybrid Capture Testsystem (HCS) bestimmt. Die Patienten wurden regelmäßig von mit der Diagnostik der CMVR erfahrenen Ophthalmologen fundusskopiert. Der wichtigste Risikofaktor für eine CMV-Infektion war die Homosexualität (78% der Patienten). Helferzell-Konzentrationen unterhalb von 50 Zellen pro µl Blut waren signifikant häufig mit CMVRR-Ereignissen assoziiert. Die Sensitivität (Se) beträgt 87,5%, die Spezifität (Sp) 80%, der positive prädiktive Wert (ppW) 70% und der negative prädiktive Wert (npW) 92,3%. HIV-RNA-Werte oberhalb von 500 Kopien pro ml Blut korrelierten ebenfalls signifi-kant mit dem Auftreten von CMVRR-Ereignissen (p=0,05, Se 87,5%, Sp 66,7%, ppW 58,3%, npW 90,9%). Der Nachweis von CMV-IgM korrelierte nicht signifikant mit dem Auftreten eines CMVRR, während der Nachweis von pp65 signifikant mit dem Auftreten eines CMVRR assoziiert war (p=0,05, Se 38%, Sp 100%, ppW 100%, npW 75%). Der CMV-DNA-Nachweis korrelierte nicht mit dem Auftreten von CMVRR (p>0,05) im BZR, aber signifi-kant häufig mit dem Auftreten von rasch, progredienten CMVRR (p=0,05, Se 60%, Sp 89%, ppW 60%, npW 89%). Die Übereinstimmungsrate der Ergebnisse aus der pp65- und CMV-DNA-Untersuchung betrug bei 136 zeitgleich durchgeführten Untersuchungen 98,5%. Der Nachweis von CMV-DNA im BZR war im Trend mit einer niedrigeren 2-Jahres-Überlebensrate vergesellschaftet (p>0,05). Die Helferzellkonzentration und die HIV-RNA-Werte sind nachwie vor gute Estimatoren für die Entwicklung eines CMV-Retinitis-Rezidivs (CMVRR). Serologische Methoden sind als Screeningmethode ungeeignet und sollten nur initial bei der Erstdiagnose HIV zur Bestimmung der Seropositivität eingesetzt werden. Der positive Nachweis von CMV-DNA oder pp65 ist bei CMVR-Patienten signifikant häufig mit rasch-progredienten CMVRR innerhalb der nächsten Wochen assoziiert. Der CMV-DNA-Nachweis ist aber nicht in der Lage, schwach progrediente Narbenrandaktivitäten im Sinne eines smoldering-Rezidivs zu detektieren. Da aber auch diese CMVRR progredient sind und die Retina schädigen, bleibt die Fundusskopie nach wie vor Mittel der Wahl in Screening und Diagnostik der CMVR. Dennoch besteht nach unseren Untersuchungsergebnissen für den Fall einer negativen Fundusskopie und konstant nachweisbarer CMV-DNA bei CMVR-Patienten mit niedriger Helferzell-Konzentration und hoher HIV-RNA-Konzentration eine Indikation zur präemptiven CMV-Therapie. Prospektiv-randomisierte Studien in größerem Umfang sollten diese These überprüfen. Die Messung der CMV-DNA könnte helfen, die Wirksamkeit der Erhaltungstherapie oder Reinduktionstherapie zu kontrollieren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 13.06.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 13.06.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 13.06.2002 |