Dokument: Vergleich verschiedener therapeutischer Verfahren bei Kiefergelenkfortsatzfrakturen
Titel: | Vergleich verschiedener therapeutischer Verfahren bei Kiefergelenkfortsatzfrakturen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=23999 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20130305-112734-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Rüggeberg, Tim [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Unterkieferfrakturen zählen zu den häufigsten Frakturen des Gesichtsschädels. Besonders häufig ist der Kiefergelenkfortsatz betroffen. In der Literatur werden aufgrund möglicher schwerwiegender Komplikationen die verschiedenen operativen und konservativen Versorgungsmöglichkeiten außergewöhnlich kontrovers diskutiert.
Ziel dieser Untersuchung war es, die unterschiedlichen operativen und konservativen Verfahren kritisch gegenüberzustellen und diese hinsichtlich ihrer Komplikationsträchtigkeit und Behandlungsergebnisse zu vergleichen. Zu diesem Zwecke wurden im Rahmen dieser Studie 105 Patienten mit 111 Frakturen, die in den Jahren 2005 - 2011 an der Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie der Heinrich-Heine-Universitätsklinik Düsseldorf behandelt wurden, untersucht. Zunächst erfolgte retrospektiv die Erhebung der präoperativen Befunde anhand der Patientenakte sowie der vorhandenen Röntgenbilder. Im Mittel 30 Monate nach Frakturversorgung erfolgte dann in einem zweiten klinischen Teil die Begutachtung der Patienten mit simultaner radiologischer Verlaufskontrolle (SPA 15°/OPTG), funktioneller Diagnostik (Helkimo-Index) und der Erhebung diverser Untersuchungsbefunde (Narbenlänge, Fistelbildung, Sensibilitätsstörung etc.). Die statistische Auswertung anhand der nach Spiessl und Schroll sowie Loukota und Rasse klassifizierten und ‚gepoolten’ Frakturen ergab für die Behandlung der nicht dislozierten Frakturen der Gruppe 1 (Spiessl und Schroll Typ I) keinen Vorteil der operativen Verfahren gegenüber der konservativen Therapie in Bezug auf die postoperative Funktion. Die operativen Zugänge waren jedoch signifikant häufiger von Komplikationen wie Fazialisnervschäden sowie Narbenbildungen betroffen. Eine Alternative zur konservativen Therapie mit gutem funktionellem Ergebnis und einer geringen Komplikationsrate stellt die Operation von enoral dar. Der große Vorteil dieses Verfahrens liegt in einer Verkürzung der Rekonvaleszenzzeit und einem gesteigerten Komfort für den Patienten. Als weiteres Ergebnis dieser Studie zeigte sich, dass es bei der Versorgung dislozierter oder luxierter Gelenkfortsatzbasisbrüche (Spiessl Typ II und IV) keine funktionellen Unterschiede zwischen den verschiedenen therapeutischen Verfahren gibt. Darüber hinaus wurde deutlich, dass der retromandibuläre/ transparotideale Zugang dem submandibulären Zugang überlegen ist. Der submandibuläre Zugang führt zu signifikant mehr permanenten Fazialisnervschäden bei signifikant längerer Narbenbildung. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der in der Uniklinik Düsseldorf praktizierte transparotideale Zugang zur Versorgung tiefer dislozierter oder luxierter Gelenkfortsatzfrakturen ein sicheres und etabliertes Verfahren darstellt, das exzellente Ergebnisse liefert. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Arbeit ist, dass konservativ behandelte Frakturen mit Gelenkflächenbeteiligung (Spiessl Typ VI) zu einem hohen Prozentsatz (7/11; 64%) zu mittelschweren Dysfunktionen des Kiefergelenkes führen. Zur Klärung welche Gelenkrollenfrakturen von einer offenen Reposition und Osteosynthese profitieren sind weitere Studien notwendig. Die frakturtypabhängige Versorgung der subklassifizierten kondylären Frakturen scheint hier zielführend zu sein. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 05.03.2013 | |||||||
Dateien geändert am: | 05.03.2013 | |||||||
Promotionsantrag am: | 14.05.2012 | |||||||
Datum der Promotion: | 18.02.2013 |