Dokument: Neue und bewährte Parameter zum Qualitätsmanagement in der Hämodialysetherapie.
Eine prospektive Zentrumserhebung mit 111 Patienten

Titel:Neue und bewährte Parameter zum Qualitätsmanagement in der Hämodialysetherapie.
Eine prospektive Zentrumserhebung mit 111 Patienten
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2399
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20021212-000399-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kremers, Robert [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Bach, Dieter [Gutachter]
Prof. Dr. Vögeli, Thomas [Gutachter]
Stichwörter:Hämodialyse, Dialysequantifizierung,Bioimpedanzanalyse, Kt/V, Harnstoffwochenmittelwert (TAC),Harnstoffkinetikprotein catabolic rate (PCR), Bodymassindex (BMI),Bodycellmass,
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Dialysetherapie heute heißt nicht nur Leben zu erhalten, sondern mehr Lebensqualität zu erzielen und langfristig zu sicherzustellen. Die vorliegende Arbeit erarbeitet in einem Dialysezentrum mit ca. 120 ambulant behandelten Patienten ein Konzept zur individuellen Quantifizierung des ?Medikamentes? Dialyse. Hierzu führten wir als Routineparameter Kt/V zur Ermittlung der effektiven Blutreinigung pro Behandlungsintervall, TAC (time avaraged urea-concentration = Serum-Harnstoffwochenmittelwert) zur Bestimmung des Urämielevels und PCR (protein catabolic rate) zur Evaluierung des Ernährungsstatus ein. Welche Parameter helfen bei der Therapieplanung? Was sind ihre Aussagefähigkeiten und wo sind ihre Grenzen?
Bei 111 Patienten der insgesamt 123 Patienten, die in unserem Dialysezentrum im Zeitraum von März 1998 bis März 1999 behandelt wurden, konnte eine lineare Datenerhebung erfolgen, wobei computergestützt Kt/V, PCR und TAC neben der sonst routinemäßig bestimmten Parameter S-Harnstoff und S-Kreatinin ermittelt wurden. Wir untersuchten, ob signifikant bessere Clearanceparameter auch mit niedrigeren Urämieparametern und günstiger Entwicklung des arteriellen Blutdruckverhaltens einhergeht. Desweiteren wurden ernährungsrelevante Daten, wie die PCR (protein catabolic rate), Gesamteiweiß und das Bodycellmaß (BCM) bestimmt. Hierzu verwendeten wir ein Bioimpedanzanalyseverfahren, das u. a. auch eine differenzierte Flüssigkeitsbilanzierung ermöglicht.
Ergebnisse: Das Kt/V lag im Mittel von allen Patienten bei 1.31 und stieg signifikant mit Zunahme der Behandlungszeit an. Verglichen mit dem arteriellen Blutdruckverhalten der Patienten ist kein signifikant besserer Kt/V-Wert bei normotonen (syst. RR < 140mmHg) Patienten ohne oder mit Medikation gegenüber manifest hypertonen (syst. RR > 140mmHg) Patienten (mean Kt/V 1,34) zu verzeichnen. Im Paarvergleich mit dem jeweiligen Harnstoffwochenmittelwert (TAC), liegen die TAC-Werte bei hohem Kt/V tendenziell höher als bei Patienten mit niedrigen Kt/V-Werten.
Die Bioimpedanzanalyse entlarvt bei Patienten mit arterieller Hypertonie ein signifikant erhöhtes Extrazellulärwasser gegenüber normotonen Patienten. Dieses Ergebnis legt nahe, daß die arterielle Hypertonie bei Dialysepatienten im engen Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt steht.
Bei den ernährungsrelevanten Daten zeigt in unserem Klientel die protein catabolic rate (PCR) als Maß für die tägliche Eiweißaufnahme und -verbrennung tendenziell höhere Werte bei besseren Kt/V-Werten. Auch hier ist eine nahezu lineare Steigerung der PCR mit Zunahme der Behandlungszeit zu sehen. Ebenso haben Patienten mit einem PCR-Wert von >1 im Mittel ein Bodycellmaß >21 kg.
Schlußfolgerungen: Die Bestimmung des Kt/V ist ein probates Instrument um die individuelle (V) Clearanceleistung (K) pro Behandlungsintervall (t) im kleinmolekularen Bereich zu eruieren. In Kombination mit den Werten TAC und PCR birgt der Parameter deutlich weitergehende Informationen bezüglich Urämielevel, Dialyseeffektivität und Stoffwechsellage. Zusammen geben die drei Parameter raschen Aufschluß, wo eine Änderung des Therapieregimes zu einer Besserung der Behandlungsqualität führen kann.
Die Bioimpedanzanalyse (BIA) ermöglicht über zwei Modalitäten Aussagen über den Wasserhaushalt: zum einen über Vergleichspercentilen in einem Vektordiagramm (n. Piccoli), oder über anthropometrische Daten berechnete Körperkompartimente. Sie eröffnet damit auch ernährungsrelevante Informationen durch Berechnung der Fettmasse, der fettfreien Körpermasse (FFM) und der Gesamtkörperzellmasse (BCM=bodycellmass). Die Messgenauigkeit ist mit einer geringen Streubreite erstaunlich hoch, so daß die Bioimpedanzanalyse eine gute Unterstützung bei der Suche nach dem richtigen Sollgewicht und zur Bestimmung des Ernährungsstatus ist.
Prof. Dr. med. D. Bach Robert Kremers Direktor der Medizinischen Klinik III Klinikum Krefeld

INTRODUCTION: Measurement of the bioimpedance (BIA) is a new method of quality control of hemodialysis which makes it possible to determine the total body water (TBW), the intra- and extracellular water (ICW, ECW) and the body cell mass (BCM). We investigated the use of BIA in addition to the established parameters Kt/V as urea-clearance fo the effectivness of each treatment, TAC as time of averaged urea-concentration and PCR as protein catabolic rate for the nutrition.
MATERIALS AND METHODS: In this prospectiv study 111 patients were included (59 male/ 52 female/ maen age 60 ± 13 years) who were undergoing hemodialysis treatment in our centre from 3/ 1998 to 3/ 1999. During that time we recorded the BCM per BIA, Kt/V, TAC, PCR with serum-protein, serum-creatinine and -urea three times or each patient.. The patients were devided into three groups: patients with normal blood pressure without antihypertensive drugs (syst. RR _ 140 mmHg) n1= 39, normotensive patients under antihypertensive therapy n2= 63, patients with high blood pressure (n3=9, syst. RR > 140 mmHg). For the calculation of BCM we used a normofrequent BIA method with measuring one capacitive resistance (reactance) and one Ohm´s resistance to determine a difference between the extra- and intracellulare body water. This methode could be simply used bedsite. The results are demonstrated by the vectordiagramm after Piccoli et al.. As testing methods we used Student-t-Test, (significance: a<0,05).
RESULTS: The mean Kt/V for all patients was found to be 1,31. There was no improved urea-clearance by using hemodiafiltration (mean Kt/V 1,41) or high-flux-filters (mean Kt/V 1,32) compared to cuprophane-membranes (mean Kt/V 1,29) (Student-t-Test, p=n.s.). Patients with normal blood pressure with or without antihypertensive drugs were not found to have a significant higher Kt/V values than patients with arterial hypertension (mean Kt/V 1,31 vs. 1,31 vs. 1,34, Student-t-Test, p=n.s.). By the discussion if a higher serum-! urea-level could be an indicator for the arterial hypertension we surprisingly found that the mean TAC as time of averaged urea-concentration in the group of patients with normotensive blood pressure was significant higher than in the group of hypertensive patients (mean TAC 108,8 mg% vs. 99,9 mg%, Student-t-Test, p=xx). The same was found by comparison of the normotesive group with the hypertensive drug taking group (mean TAC 108,8 mg% vs. 103 mg%, Student-t-Test, p=xx,). Increaseof the Kt/V on the other hand lead to a higher PCR. Patients with PCR > 1 had a mean BCM > 21 kg. We found a correlation between calculating the total body water by the Watson formula compared to the BIA. CONCLUSIONS ? BIA is a reliable method to assess a patient´s water balance. The accuracy of mesurments is with ± 0,5 l very high. ? Our results recommend the demand for using BCM, Kt/V, TAC and PCR in routine work as parameter for dialysis qualitiy.
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.12.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:12.12.2002
Datum der Promotion:12.12.2002
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