Dokument:
Untersuchungen zur Magenentleerung
fester Nahrungsmittel mit Hilfe
des 13C-Oktansäure-Atemtests bei asymptomatischen Typ 1 Diabetikern
mit labilen und stabilen Blutglukosewerten sowie bei Diagnosestellung des
Typ 1 Diabetes
Titel: | Untersuchungen zur Magenentleerung fester Nahrungsmittel mit Hilfe des 13C-Oktansäure-Atemtests bei asymptomatischen Typ 1 Diabetikern mit labilen und stabilen Blutglukosewerten sowie bei Diagnosestellung des Typ 1 Diabetes | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2394 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20021210-000394-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Karallus, Matthias [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Ziegler, Dan [Gutachter] Prof. Dr. Dahl, Stephan vom [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | 13C-Oktansäure-Atemtest, diabetischeGastroparese, Magenentleerungsstörung, Typ 1 Diabetes, autonomeNeuropathie, Blutglukose, Diabetesmanifestation13C-Octanoic acid breathtest, diabetic gastroparesis, Type 1 diabetic patients, diabeticneuropathy, blood glucose | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Untersuchungen zur Magenentleerung fester Nahrungsmittel mit Hilfe des
13C-Oktansäure-Atemtests bei asymptomatischen Typ 1 Diabetikern mit
labilen und stabilen Blutglukosewerten sowie bei Diagnosestellung des Typ
1 Diabetes
Hintergrund: Es wird allgemein angenommen, dass eine symptomatische
diabetische Gastroparese verantwortlich für eine instabile
Blutzuckerregulation bei Typ 1 Diabetikern ist. Es ist jedoch nicht
geklärt, ob eine verlangsamte Magenentleerung bei Typ 1 Diabetikern
ohne gastrointestinale Symptome für eine anders nicht
erklärbare Stoffwechsellabilität verantwortlich sein kann.
Außerdem wurde bislang nicht untersucht, inwieweit eine
Störung der Magenentleerung bereits bei Manifestation eines Typ 1
Diabetes vorliegt. Der hier verwendete 13C-Oktansäure-Atemtest wurde
kürzlich als nicht-invasive Methode zur Diagnostik von
Magenentleerungsstörungen bei diabetischer Gastroparese validiert. Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, unter Verwendung des 13C-Oktansäure-Atemtests festzustellen, ob 1) Unterschiede hinsichtlich der Magenentleerung zwischen Typ 1 Diabetikern mit stabiler bzw. labiler Stoffwechsellage bestehen, und ob sich 2) mit Hilfe des 13C-Oktansäure-Atemtests bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung des Typ 1 Diabetes Magenentleerungsstörungen nachweisen lassen. Patienten: In diese Studie wurden nach ausführlicher Aufklärung 64 neu diagnostizierte Typ 1 Diabetiker [Alter 29,42 + 9,51 Jahre], 84 Patienten mit längerfristig bestehendem Diabetes mellitus Typ 1 ohne gastrointestinale Symptome und 63 gesunde Kontrollpersonen [Alter 44,95 + 21,99 Jahre] aufgenommen. Zum Vergleich mit den neu diagnostizierten Typ 1 Diabetikern wurde die Kontrollgruppe an das Durchschnittsalter der frischmanifesten Diabetiker angepasst [Alter 32 + 9,91 Jahre]. Die 84 Typ 1 Diabetiker wurden anhand des Medians des mean deviation factor of blood glucose (MDFBG=lg-1(1/n å½lg BGi-1/n å lg BGi½) in je eine Gruppe mit stabiler [Alter 39,4 + 15,7 Jahre, Diabetesdauer: 15,5 + 12,5 Jahre, HbA1c: 9,8 + 2,0%] und eine Gruppe mit labiler Blutzuckereinstellung [Alter 41,55 + 18,17 Jahre, Diabetesdauer: 18,6 + 14,2 Jahre, HbA1c: 9,1 + 2,1%] eingeteilt. Zum Vergleich wurde die Einteilung auch nach dem Median des M-Value nach Schlichtkrull et al. und nach dem Bloo Methoden: Während des Testes wurden die Atemproben mit 13CO2 in Abständen von 10-15 Minuten gesammelt und mit Hilfe der Infrarotspektroskopie analysiert. Nach Ghoos et al. und Siegel et al. wurden die zwei dem Atemtest zugrundeliegenden Hauptparameter der Magenentleerung berechnet: Halbwertszeit (t1/2), Lag-Phase (tlag), außerdem 2 Parameter nach Schommartz et al., tasc und tlat. Ergebnisse: Im Vergleich zu den Kontrollen waren sowohl in der stabilen als auch in der labilen Typ 1 Diabetikergruppe die t1/2 und tlag der Magenentleerung signifikant verlängert. Es zeigte sich jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen der stabilen und der labilen Gruppe. Ähnliche Ergebnisse fanden sich für tlat und tasc. Die Ergebnisse bei Einteilung anhand des M-Values waren ähnlich wie diejenigen bei Einteilung anhand des MDFBG und des BGI. Diese Ergebnisse wurden durch einen Vergleich der Area Under the Curve bestätigt. Alle verwendeten Parameter für die Blutzuckereinstellung, der M-Value, der MDFBG und der BGI, korrelieren nicht signifikant mit den Parametern der Magenentleerung. Der Vergleich der neu diagnostizierten Typ 1 Diabetiker mit den gesunden Kontrollen ergab eine diskrete Verlängerung der Magenentleerungszeit der Typ 1 Diabetiker, die jedoch nur beim Vergleich der Exhalationskurven (AUC) zu erkennen war, nicht aber beim Vergleich der Mittelwerte der Halbwertszeit oder der Lag-Phase der Magenentleerung. Schlussfolgerung: Die Magenentleerung ist bei Typ 1 Diabetikern mit längerer Diabetesdauer, jedoch ohne klinische Symptome einer Gastroparese, unabhängig von der Güte der Stoffwechseleinstellung häufig verzögert. Eine diskrete Verzögerung der Magenentleerung ist bereits bei neu diagnostizierten Typ 1 Diabetikern feststellbar. Da jedoch kein Unterschied zwischen Patienten mit labiler und stabiler Blutzuckereinstellung bestand und keine Korrelation zwischen den Parametern für Blutzuckerstabilität und denen der Magenentleerung nachweisbar war, scheint die Blutzuckerlabilität kein Vorhersagekriterium für eine verzögerte Magenentleerung bei gastrointestinal asymptomatischen Typ 1 Diabetikern darzustellen. Untersuchungen zur Magenentleerung fester Nahrungsmittel mit Hilfe des 13C-Oktansäure-Atemtests bei asymptomatischen Typ 1 Diabetikern mit labilen und stabilen Blutglukosewerten sowie bei Diagnosestellung des Typ 1 Diabetes Hintergrund: Es wird allgemein angenommen, dass eine symptomatische diabetische Gastroparese verantwortlich für eine instabile Blutzuckerregulation bei Typ 1 Diabetikern ist. Es ist jedoch nicht geklärt, ob eine verlangsamte Magenentleerung bei Typ 1 Diabetikern ohne gastrointestinale Symptome für eine anders nicht erklärbare Stoffwechsellabilität verantwortlich sein kann. Außerdem wurde bislang nicht untersucht, inwieweit eine Störung der Magenentleerung bereits bei Manifestation13C-Oktansäure-Atemtest wurde kürzlich als nicht-invasive Methode zur Diagnostik von Magenentleerungsstörungen bei diabetischer Gastroparese validiert. Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, unter Verwendung des 13C-Oktansäure-Atemtests festzustellen, ob 1) Unterschiede hinsichtlich der Magenentleerung zwischen Typ 1 Diabetikern mit stabiler bzw. labiler Stoffwechsellage bestehen, und ob sich 2) mit Hilfe des 13C-Oktansäure-Atemtests bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung des Typ 1 Diabetes Magenentleerungsstörungen nachweisen lassen. Patienten: In diese Studie wurden nach ausführlicher Aufklärung 64 neu diagnostizierte Typ 1 Diabetiker [Alter 29,42 + 9,51 Jahre], 84 Patienten mit längerfristig bestehendem Diabetes mellitus Typ 1 ohne gastrointestinale Symptome und 63 gesunde Kontrollpersonen [Alter 44,95 + 21,99 Jahre] aufgenommen. Zum Vergleich mit den neu diagnostizierten Typ 1 Diabetikern wurde die Kontrollgruppe an das Durchschnittsalter der frischmanifesten Diabetiker angepasst [Alter 32 + 9,91 Jahre]. Die 84 Typ 1 Diabetiker wurden anhand des Medians des mean deviation factor of blood glucose (MDFBG=lg-1(1/n å½lg BGi-1/n å lg BGi½) in je eine Gruppe mit stabiler [Alter 39,4 + 15,7 Jahre, Diabetesdauer: 15,5 + 12,5 Jahre, HbA1c: 9,8 + 2,0%] und eine Gruppe mit labiler Blutzuckereinstellung [Alter 41,55 + 18,17 Jahre, Diabetesdauer: 18,6 + 14,2 Jahre, HbA1c: 9,1 + 2,1%] eingeteilt. Zum Vergleich wurde die Einteilung auch nach dem Median des M-Value nach Schlichtkrull et al. und nach dem Bloo Methoden: Während des Testes wurden die Atemproben mit 13CO2 in Abständen von 10-15 Minuten gesammelt und mit Hilfe der Infrarotspektroskopie analysiert. Nach Ghoos et al. und Siegel et al. wurden die zwei dem Atemtest zugrundeliegenden Hauptparameter der Magenentleerung berechnet: Halbwertszeit (t1/2), Lag-Phase (tlag), außerdem 2 Parameter nach Schommartz et al., tasc und tlat. Ergebnisse: Im Vergleich zu den Kontrollen waren sowohl in der stabilen als auch in der labilen Typ 1 Diabetikergruppe die t1/2 und tlag der Magenentleerung signifikant verlängert. Es zeigte sich jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen der stabilen und der labilen Gruppe. Ähnliche Ergebnisse fanden sich für tlat und tasc. Die Ergebnisse bei Einteilung anhand des M-Values waren ähnlich wie diejenigen bei Einteilung anhand des MDFBG und des BGI. Diese Ergebnisse wurden durch einen Vergleich der Area Under the Curve bestätigt. Alle verwendeten Parameter für die Blutzuckereinstellung, der M-Value, der MDFBG und der BGI, korrelieren nicht signifikant mit den Parametern der Magenentleerung. Der Vergleich der neu diagnostizierten Typ 1 Diabetiker mit den gesunden Kontrollen ergab eine diskrete Verlängerung der Magenentleerungszeit der Typ 1 Diabetiker, die jedoch nur beim Vergleich der Exhalationskurven (AUC) zu erkennen war, nicht aber beim Vergleich der Mittelwerte der Halbwertszeit oder der Lag-Phase der Magenentleerung. Schlussfolgerung: Die Magenentleerung ist bei Typ 1 Diabetikern mit längerer Diabetesdauer, jedoch ohne klinische Symptome einer Gastroparese, unabhängig von der Güte der Stoffwechseleinstellung häufig verzögert. Eine diskrete Verzögerung der Magenentleerung ist bereits bei neu diagnostizierten Typ 1 Diabetikern feststellbar. Da jedoch kein Unterschied zwischen Patienten mit labiler und stabiler Blutzuckereinstellung bestand und keine Korrelation zwischen den Parametern für Blutzuckerstabilität und denen der Magenentleerung nachweisbar war, scheint die Blutzuckerlabilität kein Vorhersagekriterium für eine verzögerte Magenentleerung bei gastrointestinal asymptomatischen Typ 1 Diabetikern darzustellen | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.12.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.12.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.12.2002 |