Dokument:
Einfluß automatisierter Zählmethoden
auf die Charakterisierung von Nabelschnurbluttransplantaten
Titel: | Einfluß automatisierter Zählmethoden auf die Charakterisierung von Nabelschnurbluttransplantaten | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2385 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20010706-000385-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Fischer, Johannes [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Wernet, Peter [Gutachter] Prof. Dr. Göbel, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Nabelschnurblut, automatisierte Zählmethoden,kernhaltige Erythrozyten, Normoblasten, Volumenreduktion, Transplantation,ZelldosisCord Blood, electronic particel counter, transplantation,nucleated red blood cells, graft cell dose, volume reduction | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Die Transplantation hämatopoetischer Vorläufer- und Stammzellen aus
Nabelschnurblut kann die Funktion von Knochenmark sowohl in verwandten wie
unverwandten Empfängern rekonstituieren. Wachsende klinische Erfahrung und
anhaltende Erfolge der Nabel-schnurbluttransplantationen gehen Hand in
Hand mit einer ständig steigenden Zahl von zur Verfügung stehenden gut
charakterisierten und kryokonservierten allogenen
Nabel-schnurbluttransplantaten Ein wesentliches Qualitätsmerkmal der
Transplantate ist die tatsächlich zur Verfügung stehende transplantierbare
Leukozytenzahl (Graft Cell Dose). Mehrere Faktoren erschweren bei
neonatalen Proben wie Cord Blood die automatisierte Messung und
Interpretation der Leukozytenzahlen: die Proben weisen hohe Zellzahlen und
eine hohe Viskosität auf, Blutproben von Neugeborenen enthalten rote
Blutkörperchen, welche eine höhere osmotische Resistenz aufweisen als
normale Erythrozyten und das Blut Neugeborener weist eine hohe Zahl von
kernhaltige Erythrozyten (NRBC) auf. Grundsätzlich bestehen zur Zeit zwei
automatisierte Meßmethoden zur Leukozytenzahl-bestimmung: Impedanzmessung
und durchflußzytometrische optische Messung. Bei Impedanz- basierten
Geräten können NRBC von Leukozyten nicht unterschieden werden, bei Geräten
basierend auf einer optischen Messung erschweren lyseresistenten
Erythrozyten die Messung. Im Rahmen dieser prospektiven
Verlaufsuntersuchung wurde die Wertigkeit verschiedener Meßverfahren auf
die Leukozytenzahlbestimmung und Differenzierung im Cord Blood pospektiv
zwischen April 1997 bis Dezember 1999 an 2317 plazentaren Nabelschnurblut
Transplantaten der NETCORD Bank Düsseldorf untersucht. Von den 2317
Transplantaten wurden 1625 vor dem Einfrieren durch eine
Zentrifugationsmethode mit zusätzlicher Erythrozytensedimentation durch
Hydroxyethylstärke Volumen- reduziert. Werden Impedanzmessung und optische
Messung miteinander verglichen, zeigt sich, daß die optische Messung (WOC)
immer einen niedrigeren Wert erbringt als die Impedanzmessung (WIC). Die
optische Messung entspricht der viablen Leukozytenkonzentration ohne NRBC,
die Impedanzmessung kann als Maßstab für die kernhaltige Zellmenge
(inklusive NRBC) angesehen werden, die Differenz aus beiden korreliert
linear mit der manuell ermittelten Konzentration der Normoblasten und
stimmt mit dieser gut überein. Insbesondere Nabelschnurblute mit hohen
Zellgehalten weisen hohe Normoblastenkonzentrationen auf. die maschinelle
Differenzierung durch optische Zellzählmethoden (Cell Dyn 3500) ergab eine
gute Übereinstimmung des Neutrophilen- und Mononukleärenanteils zur
manuellen Differenzierung. Durch rein Impedanz- basierte Zählverfahren
werden hingegen deutlich mehr mononukleäre Zellen ermittelt, die
Gesamtzahl der WBC um im Median 22%, die Gesamtzahl der MNC je
Transplantat um 43% überschätzt. NRBCs werden nicht erkannt. Insbesondere
für die Analyse von volumenreduzierten Transplantaten ist daher eine
Impedanzmessmethode ungeeignet. Wird mittels manueller Differenzierung die
relative Normoblastenkonzentration ermittelt, reichert sich diese im
Median um das 1,77 - fache an. Bei einem 3,37 - fachen medianen Anstieg
der Leukozytenkonzentration durch die Volumenreduktion steigt somit unter
Berücksichtigung der manuellen und der optischen Zählung die
Normoblastenzahl je ml um fast das 6 - fache an. In 80% aller
Präparationen erhöht sich der relative Normoblastengehalt durch
Volumenreduktion, in 99,2% der Präparationen die absolute NRBC
Konzentration. Diese dramatische Erhöhung der Normoblastenkonzentration
wird bei Verwendung von rein Impedanz- basierten Zellzählern nicht
entdeckt, da diese nicht Normoblasten von Leukozyten bzw. von Lymphozyten
unterscheiden können Die Wiederfindungsrate der Cord Blood Bestandteile
nach Volumenreduktion liegt für Normoblasten bei 98%, für Leukozyten bei
92%, für Monozyten bei 88%, für Plättchen bei 42% und für das Hämoglobin
bei 30% (Modalwerte). Kernhaltige Erythrozyten wurden nach dem Auftauen
eines Aliqouts der jeweiligen Transplantate nicht mehr mittels
Impedanzmessung erfasst. Werden daher vor Transplantation von der Cord
Blood Bank Graft Cell Dosen angegeben, die die kernhaltigen Erythrozyten
mit enthalten, finden sich diese Zahl beim Auftauen des Transplantates
nicht mehr und tragen nicht zum Transplantationserfolg bei. Als kritische
Größe für die Graft Cell Dose ist daher die Leukozytenzahl ohne NRBC zu
sehen. Cord Blood (CB) is used for allogenic transplantation in roughly increasing numbers. The speed of engraftment is associated with the graft cell dose and after engraftment despite others factors the cell content of the transplant is a predictor for outcome. Therefore the quality control of cord blood regarding to the cell number is of great importance for CB transplantation and CB banking. Newborn blood samples often contain remarkable concentration of normoblasts sometimes even exceeding WBC concentration. To determine the real graft cell dose as white blood cells without erythroblasts the content of nucleated red blood cells in 2317 Cord blood units after collection and in 1625 Units Cord after Hetastarch volume reduction was determined using a Cell Dyn 3500 device before adding the cryoprotectant and cryoconservation. In addition in 77 Cord blood samples were counted with a Coulter ACT device. In whole CB 12.75% of the NCs are NRBCs (median, range 5.41-26.73%). Through the Hetastarch volume reduction this content could increase up to 21.7 fold. (median 1.44 fold, p < 0.0001). Using the only impedance based system Coulter ACT it was impossible to distinguish between nucleated red cells and white blood cells. In 106 thawed aliqouts from CB units frozen as whole blood and in 115 aliqouts from CBs frozen as volume reduced units 95.3% and 92.3% of the MNC could be recovered, thereas only 50,4% of the NCs in units frozen as whole blood and 65.2% of the NCs in units frozen as voljume reduced products could recovered, indicating that the NRBCs are destroyed through the thawing/ freezing procedure. Thus taking the nucleated cell count given by impedance counting methods overestimate the real graft cell dose. Therefore the graft cell dose should be corrected for the content of the nucleated red cells. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 06.07.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.07.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 06.07.2001 |