Dokument: Einfluß automatisierter Zählmethoden
auf die Charakterisierung von Nabelschnurbluttransplantaten

Titel:Einfluß automatisierter Zählmethoden
auf die Charakterisierung von Nabelschnurbluttransplantaten
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2385
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010706-000385-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Fischer, Johannes [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Wernet, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. Göbel, Ulrich [Gutachter]
Stichwörter:Nabelschnurblut, automatisierte Zählmethoden,kernhaltige Erythrozyten, Normoblasten, Volumenreduktion, Transplantation,ZelldosisCord Blood, electronic particel counter, transplantation,nucleated red blood cells, graft cell dose, volume reduction
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Transplantation hämatopoetischer Vorläufer- und Stammzellen aus Nabelschnurblut kann die Funktion von Knochenmark sowohl in verwandten wie unverwandten Empfängern rekonstituieren. Wachsende klinische Erfahrung und anhaltende Erfolge der Nabel-schnurbluttransplantationen gehen Hand in Hand mit einer ständig steigenden Zahl von zur Verfügung stehenden gut charakterisierten und kryokonservierten allogenen Nabel-schnurbluttransplantaten Ein wesentliches Qualitätsmerkmal der Transplantate ist die tatsächlich zur Verfügung stehende transplantierbare Leukozytenzahl (Graft Cell Dose). Mehrere Faktoren erschweren bei neonatalen Proben wie Cord Blood die automatisierte Messung und Interpretation der Leukozytenzahlen: die Proben weisen hohe Zellzahlen und eine hohe Viskosität auf, Blutproben von Neugeborenen enthalten rote Blutkörperchen, welche eine höhere osmotische Resistenz aufweisen als normale Erythrozyten und das Blut Neugeborener weist eine hohe Zahl von kernhaltige Erythrozyten (NRBC) auf. Grundsätzlich bestehen zur Zeit zwei automatisierte Meßmethoden zur Leukozytenzahl-bestimmung: Impedanzmessung und durchflußzytometrische optische Messung. Bei Impedanz- basierten Geräten können NRBC von Leukozyten nicht unterschieden werden, bei Geräten basierend auf einer optischen Messung erschweren lyseresistenten Erythrozyten die Messung. Im Rahmen dieser prospektiven Verlaufsuntersuchung wurde die Wertigkeit verschiedener Meßverfahren auf die Leukozytenzahlbestimmung und Differenzierung im Cord Blood pospektiv zwischen April 1997 bis Dezember 1999 an 2317 plazentaren Nabelschnurblut Transplantaten der NETCORD Bank Düsseldorf untersucht. Von den 2317 Transplantaten wurden 1625 vor dem Einfrieren durch eine Zentrifugationsmethode mit zusätzlicher Erythrozytensedimentation durch Hydroxyethylstärke Volumen- reduziert. Werden Impedanzmessung und optische Messung miteinander verglichen, zeigt sich, daß die optische Messung (WOC) immer einen niedrigeren Wert erbringt als die Impedanzmessung (WIC). Die optische Messung entspricht der viablen Leukozytenkonzentration ohne NRBC, die Impedanzmessung kann als Maßstab für die kernhaltige Zellmenge (inklusive NRBC) angesehen werden, die Differenz aus beiden korreliert linear mit der manuell ermittelten Konzentration der Normoblasten und stimmt mit dieser gut überein. Insbesondere Nabelschnurblute mit hohen Zellgehalten weisen hohe Normoblastenkonzentrationen auf. die maschinelle Differenzierung durch optische Zellzählmethoden (Cell Dyn 3500) ergab eine gute Übereinstimmung des Neutrophilen- und Mononukleärenanteils zur manuellen Differenzierung. Durch rein Impedanz- basierte Zählverfahren werden hingegen deutlich mehr mononukleäre Zellen ermittelt, die Gesamtzahl der WBC um im Median 22%, die Gesamtzahl der MNC je Transplantat um 43% überschätzt. NRBCs werden nicht erkannt. Insbesondere für die Analyse von volumenreduzierten Transplantaten ist daher eine Impedanzmessmethode ungeeignet. Wird mittels manueller Differenzierung die relative Normoblastenkonzentration ermittelt, reichert sich diese im Median um das 1,77 - fache an. Bei einem 3,37 - fachen medianen Anstieg der Leukozytenkonzentration durch die Volumenreduktion steigt somit unter Berücksichtigung der manuellen und der optischen Zählung die Normoblastenzahl je ml um fast das 6 - fache an. In 80% aller Präparationen erhöht sich der relative Normoblastengehalt durch Volumenreduktion, in 99,2% der Präparationen die absolute NRBC Konzentration. Diese dramatische Erhöhung der Normoblastenkonzentration wird bei Verwendung von rein Impedanz- basierten Zellzählern nicht entdeckt, da diese nicht Normoblasten von Leukozyten bzw. von Lymphozyten unterscheiden können Die Wiederfindungsrate der Cord Blood Bestandteile nach Volumenreduktion liegt für Normoblasten bei 98%, für Leukozyten bei 92%, für Monozyten bei 88%, für Plättchen bei 42% und für das Hämoglobin bei 30% (Modalwerte). Kernhaltige Erythrozyten wurden nach dem Auftauen eines Aliqouts der jeweiligen Transplantate nicht mehr mittels Impedanzmessung erfasst. Werden daher vor Transplantation von der Cord Blood Bank Graft Cell Dosen angegeben, die die kernhaltigen Erythrozyten mit enthalten, finden sich diese Zahl beim Auftauen des Transplantates nicht mehr und tragen nicht zum Transplantationserfolg bei. Als kritische Größe für die Graft Cell Dose ist daher die Leukozytenzahl ohne NRBC zu sehen.

Cord Blood (CB) is used for allogenic transplantation in roughly
increasing numbers. The speed of engraftment is associated with the graft
cell dose and after engraftment despite others factors the cell content of
the transplant is a predictor for outcome. Therefore the quality control
of cord blood regarding to the cell number is of great importance for CB
transplantation and CB banking. Newborn blood samples often contain
remarkable concentration of normoblasts sometimes even exceeding WBC
concentration. To determine the real graft cell dose as white blood cells
without erythroblasts the content of nucleated red blood cells in 2317
Cord blood units after collection and in 1625 Units Cord after Hetastarch
volume reduction was determined using a Cell Dyn 3500 ™ device before
adding the cryoprotectant and cryoconservation. In addition in 77 Cord
blood samples were counted with a Coulter ACT device. In whole CB 12.75%
of the NCs are NRBCs (median, range 5.41-26.73%). Through the Hetastarch
volume reduction this content could increase up to 21.7 fold. (median 1.44
fold, p < 0.0001). Using the only impedance based system Coulter ACT it
was impossible to distinguish between nucleated red cells and white blood
cells. In 106 thawed aliqouts from CB units frozen as whole blood and in
115 aliqouts from CBs frozen as volume reduced units 95.3% and 92.3% of
the MNC could be recovered, thereas only 50,4% of the NCs in units frozen
as whole blood and 65.2% of the NCs in units frozen as voljume reduced
products could recovered, indicating that the NRBCs are destroyed through
the thawing/ freezing procedure. Thus taking the nucleated cell count
given by impedance counting methods overestimate the real graft cell dose.
Therefore the graft cell dose should be corrected for the content of the
nucleated red cells.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.07.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:06.07.2001
Datum der Promotion:06.07.2001
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