Dokument: Bedeutung digital programmierbarer Hörgeräte für die Verbesserung des
Sprachgehörs bei mittelgradiger bis an Taubheit grenzender
Schwerhörigkeit

Titel:Bedeutung digital programmierbarer Hörgeräte für die Verbesserung des
Sprachgehörs bei mittelgradiger bis an Taubheit grenzender
Schwerhörigkeit
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2364
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010309-000364-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Sack, Victor [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Esser, Günter [Gutachter]
Prof. Dr. Stüttgen, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. Dr. Schneider, Frank [Gutachter]
Stichwörter:digital programmierbare Hörgeräte, Hörgeräte-Anpassung,Sprach-Farbbild-Transformation, Mehrkanalkompression,Dynamikbegrenzung, Phonemverständlichkeitdigitally programmable hearing aids, hearing aid fitting,speech-to-colour-image transformation, multichannel amplitudecompression, dynamic range compression, phoneme discrimination
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Für die meisten Patienten mit Schallempfindungsstörungen ist die prothetische Versorgung mit Hörgeräten häufig der letzte
Ausweg. Das gleiche gilt für Patienten mit nicht therapierbaren Schalleitungstörungen. Enorme Fortschritte bei der
Entwicklung digitaler und programmierbarer Hörgeräte ermöglichen die soziale Integration auch von hochgradig
Schwerhörigen, da neben den Lautheitsverlusten auch Rekruitmenteffekte und Klangveränderungen mit Hörgeräten ausgeglichen
werden können.

Diese Arbeit stellt einen Versuch dar, einen vorläufigen Wegweiser für die Anwendung moderner Hörgeräte, insbesondere
digital programmierbarer Hörgeräte, zu erstellen. Untersucht wurden sechs verschiedene Hörgeräte, die die auf dem Markt
befindliche Hörgerätetechnik grob wiederspiegeln. Angestrebt wurde die bestmögliche Anpassung an jeweils 5
charakteristische Tonschwellenverläufe: Hochtonschwerhörigkeit, Hochtonsenke, Mitteltonschwerhörigkeit, pantonale
Schwerhörigkeit und Tieftonhörverlust. Für die Anpassung wurde die Sprach-Farbbild-Transformationsanlage (SFT-Anlage)
verwendet. Die Anlage wurde mit jeweils jeder der zu untersuchenden Hörschwellen und Unbehaglichkeitsgrenzen programmiert.
Als Sprachsignale wurden 15 Worte aus der Möhringschen Lauttreppe, die alle 36 Phoneme der deutschen Sprache enthalten,
verwendet. Es zeigte sich, daß die von uns untersuchten Hörgeräte sich nicht gleichermaßen für alle Hörverlustarten
eignen. Beispielweise kommen bei Tieftonschwerhörigkeit mindestens 4 Hörgeräte gar nicht in Frage. Bei
Hochtonschwerhörigkeit und Hochtonsenke aber zeigen sich die meisten Geräte als mindestens geeignet. Auffällig war, daß
Hörgeräte mit Mehrkanaltechnik insgesamt bessere Ergebnisse aufweisen als diejenige mit nur einem Kanal. Das Hörgerät mit
Mehrkanaltechnik und kanalbezogener Automatic-Gain-Control-input (AGCi)-Kompression (Siemens Triton 3004) hat sich als das
flexibelste Gerät, das bei allen Hörverlustarten empfohlen werden kann, gezeigt. Es war auch dasjenige Gerät, daß die
ausgewogensten Resultate bei verschiedenen Pegelstufen zeigte. Das Gerät mit der aufwendigsten Technik im Test, das Phonak
Sono-Forte 332x AZ (PiCS), das sowohl über Mehrkanaltechnik, als auch über das flexible System für Dynamikregelung (MML)
verfügt, zeigt die insgesamt besten Resultate bei lauter und mittellauter Sprache, fällt aber bei leiser Sprache stark ab.
Eines der Hörgeräte mit dem wirklich nichtlinearen Kompressionsverfahren, Bernafon AC3 K-Amp FFR (Hochtonkompression),
befindet sich, was unsere Ergebnisse betrifft, im Mittelfeld. Dagegen zeigte das Hörgerät mit der Tieftonkompression
(Oticon MultiFocus Power) die insgesamt schlechtesten Resultate bei unseren Tests. Das Einkanalgerät mit AGCi-Regelung
(Siemens 584) nimmt den vorletzten Platz ein. Unerwarteterweise hat das Gerät mit dem, was
unsere Messungen betrifft, einfachsten linearen Kompressionsverfahren
und Einkanaltechnik (Danavox Genius II DFX), sehr gute Resultate gezeigt
und insgesamt den dritten Platz eingenommen.

Außerdem hat eine Reihe von Messungen bestätigt, daß die von uns verwendete SFT-Anpassungsmethode der herkömmlichen, auf
Formeln, die aus Mittelwerten ermittelt wurden, basierenden Anpaßmethoden überlegen ist.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.03.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:09.03.2001
Datum der Promotion:09.03.2001
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