Dokument: Peroxisomenbiogenesedefekte:
Klinische und molekulare Charakterisierung von Patienten

Titel:Peroxisomenbiogenesedefekte:
Klinische und molekulare Charakterisierung von Patienten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20011128-000361-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Preuß, Natalie [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Gärtner, Jutta [Gutachter]
Prof. Dr. Schadewaldt, Peter [Gutachter]
Stichwörter:Peroxisomen, Peroxisomenbiogenese, Peroxin,PEX1-Gen, Zellweger Syndrom Peroxisomes, Peroxisome biogenesis, Peroxin,PEX1 Gene, Zellweger Syndrome
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Peroxisomen sind Zellorganellen, die in allen menschlichen Zellen
mit Ausnahme der Erythrozyten vorkommen. Die vitale Bedeutung von
Peroxisomen für den menschlichen Stoffwechsel zeigen autosomal-rezessiv
vererbte Erkrankungen mit unterschiedlichem klinischen Phänotyp, wie das
Zellweger Syndrom (ZS), der infantile Morbus Refsum (IMR), die neonatale
Adrenoleukodystrophie (NALD) und die Rhizomelia chondrodysplasia punctata
(RCDP). Bei diesen Erkrankungen werden Peroxisomen nicht oder nur
unvollständig gebildet. Defekte in mehreren peroxisomalen
Stoffwechselwegen sind die Folge. Komplementierungsstudien mit
menschlichen Fibroblasten haben gezeigt, daß Veränderungen in mindestens
11 verschiedenen Genen zum klinisch-biochemischen Phänotyp der Patienten
führen können. Mehr als die Hälfte der Patienten mit
Peroxisomenbiogenesedefekten (Peroxisome Biogenesis Defects, PBD) des
Zellweger-Spektrums (ZS, IMR, NALD) konnte der Komplementierungsgruppe 1
zugeordnet werden, in der Mutationsereignisse im PEX1-Gen vorliegen. In
der vorliegenden Arbeit wurden 16 Patienten der Komplementierungsgruppe 1
auf das Vorhandensein von Mutationen im PEX1-Gen untersucht. Der Genotyp
der einzelnen Patienten wurde den klinischen Merkmalen und dem
biochemischen Phänotyp der Patienten gegenübergestellt. Für 15 der
Patienten konnten jeweils zwei veränderte PEX1-Allele nachgewiesen werden;
bei einer Patientin gelang lediglich der Nachweis eines mutierten Allels.
Es konnten acht verschiedene Mutationen detektiert werden. Die häufigste
gefundene Mutation ist die Missense-Mutation G843D in Exon 15, die
verantwortlich für 50% der mutierten PEX1-Allele ist. Die zweithäufigste
in unserer Patientengruppe nachgewiesene Mutation ist die 1bp-Insertion
c.2097-2098insT in Exon 13, die bei sechs von 16 Patienten detektiert
werden konnte. Des weiteren wurden zwei Nonsense-Mutationen, eine weitere
Insertion und drei unterschiedliche Deletionen gefunden. Beim Vergleich
des klinischen Phänotyps mit dem Genotyp der einzelnen Patienten konnte
eine Korrelation festgestellt werden. Das homozygote Vorliegen der
Missense-Mutation G843D ist assoziiert mit einer milden Verlaufsform der
Erkrankung. Im Gegensatz dazu ist bereits das heterozygote Vorliegen der
1bp-Insertion mit einem schweren Verlauf der Erkrankung assoziiert. Ebenso
gehen die anderen Insertionen und Deletionen mit einer schwer ausgeprägten
Verlaufsform einher. Im Gegensatz zur festgestellten Korrelation zwischen
Genotyp und klinischem Phänotyp konnte keine Korrelation zwischen Genotyp
und biochemischem Phänotyp aufgezeigt werden. Darüber hinaus fand sich
eine Haplotyp-Assoziation der beiden Polymorphismen G777G und IVS11ins16bp
mit den zwei häufigsten PEX1-Genmutationen G843D und c.2097-2098insT. Dies
weist darauf hin, daß diese Mutationen auf unterschiedlichen Allelen
entstanden und am ehesten auf einen 'Founder'-Effekt zurückzuführen
sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:28.11.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.11.2001
Datum der Promotion:28.11.2001
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