Dokument: Neurofibromatose Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen
Eine Untersuchung an 114 Patienten der Universitäts- Kinderklinik Düsseldorf

Titel:Neurofibromatose Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen
Eine Untersuchung an 114 Patienten der Universitäts- Kinderklinik Düsseldorf
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2353
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010612-000353-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Krölls, Wilfried Hubert [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Lenard, Hans-Gerd [Gutachter]
PD Dr. Engelbrecht, Volkher [Gutachter]
Prof. Dr. Klein, Michael [Gutachter]
Stichwörter:Neurofibromatose Typ 1, Morbus Rechlinghausen, NF1, UBOs, Phakomatosen,Café-au-lait-Flecke, Neurofibrome, Kinder Neurofibromatosis type 1, Recklinghausendisease, unidentified bright objects, neurofibromas, optic gliomas, NF1
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Neurofibromatose Typ 1 (NF1) ist nicht nur das häufigste
neurokutane Syndrom, sondern auch nach der Mukoviszidose die häufigste genetische Erkrankung.
Gemessen an der Häufigkeit sind die Kenntnisse über Symptome und Verlauf der Erkrankung im Kindesalter vergleichbar gering. Zusammen mit der großen
Variabilität im Erscheinungsbild der Erkrankung und dem nicht vorhersagbarem Verlauf erschwert diese Tatsache oft die Diagnose und adäquate Überwachung betroffener Patienten. Angehörige der Kinder werden über Verlauf und Komplikationen der Erkrankung oft unzureichend informiert. Vor diesem Hintergrund scheint die Einrichtung zentraler, multidisziplinärer
Anlaufstellen ein wichtiger Schritt, zum besseren Verständnis der Erkrankung beizutragen, Komplikationen frühzeitig zu
erkennen und zu behandeln und so die Lebensqualität der betroffenen Kinder und deren Angehörige zu verbessern. Die
Einrichtung einer Neurofibromatose- Sprechstunde an der hiesigen Kinderklinik ist ein Schritt in diese Richtung. In diesem
Zusammenhang wurden Akten von 114 Patienten, die sich mit V.a. NF1 in der Kinderklinik vorstellten, retrospektiv analysiert.
Ziel der Untersuchung war es, neben der Erfassung und Dokumentation aller im Rahmen der Grunderkrankung NF1 relevanten
Befunde auch die Untersuchungsmethoden aufzuzeigen, die für die Diagnose oder zur Aufdeckung von Komplikationen hilfreich
waren. 70 Kinder erfüllten die Forderung des Vorliegens zweier Befunde gemäß den NIH (National Institutes of Health
Consensus Development Conference)- Diagnosekriterien. Café-au-lait-Flecke waren mit 100% der Betroffenen der dominierende
Befund, welcher den Verdacht auf eine Neurofibromatose lenkte. Sog. „Freckling“ beobachteten wir bei 47,1% der Patienten,
Neurofibrome waren in 32,9% beschrieben, darunter zwei Patienten mit plexiformen Neurofibromen des Larynx, eine sehr selten
in der Literatur beschriebene Lokalisation. Lisch-Knötchen fanden sich bei 10%, für NF1 typische Knochenläsionen bei 5,7%
der Patienten; die Familienanamnese war in 48,6% der Fälle positiv. Optikusgliome traten bei 25,7% der Betroffenen auf. Eine
MRT-Untersuchung des Schädels erfolgte bei 60% der Patienten mit NF1. Sie führte in keinem Fall zu einer therapeutische
Konsequenz. Auffällig war die Häufigkeit sog. UBOs (unidentified bright objects) auf kraniellen Kernspintomographie-
Aufnahmen, die sich bei 85,7% der kernspintomographisch untersuchten Patienten fanden. Es gab jedoch keinen statistisch
signifikanten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von UBOs und anderen klinischen Befunden, wie dem Vorliegen von
Optikusgliomen oder Teilleistungsstörungen, die als häufigste Komplikation bei 27,1% der Kinder mit NF1 auftraten. Aufgrund
der Häufigkeit von UBOs bei Kindern mit NF1 ist jedoch die Aufnahme in die NIH-Diagnosekriterien zu fordern. Auf der
Grundlage der bei unserem Patientenkollektiv erhobenen Befunde sowie der langjährigen Dokumentation des Krankheitsverlaufs
wird ein Konzept entwickelt, dass eine umfassende Betreuung von Kindern mit NF1 unter gezieltem Einsatz apparativer
Untersuchungsmethoden gewährleistet.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.06.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:12.06.2001
Datum der Promotion:12.06.2001
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