Dokument: Düsseldorfer Studie zur Therapie der peptischen Ulkusblutung
(DÜSUK II)

Titel:Düsseldorfer Studie zur Therapie der peptischen Ulkusblutung
(DÜSUK II)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070810-101539-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Glutig, Holger [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Ohmann, Christian [Gutachter]
Prof. Dr. Frielingg, Thomas [Gutachter]
Prof. Dr. Schroten, Horst [Gutachter]
Stichwörter:Ulkusblutung, Hochrisikopatienten, randomisierte Studie, frühelektive Operation, endoskopische Therapie, Fibrinkleber, arteriell-spritzende Blutung, Gefäßstumpf, Rezidivblutung
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Der optimale Therapieansatz für Patienten mit gastroduodenaler
Ulkusblutung und hoher Rezidivblutungsgefahr wurde und wird
kontrovers diskutiert. Rein endoskopische Therapiekonzepte,
kombiniert endoskopisch-chirurgisches Vorgehen und gezieltes
frühelektives chirurgisches Eingreifen werden, basierend auf
endoskopischer Diagnostik und Therapie, propagiert. Jedoch fehlten
bisher randomisierte Vergleichsstudien, welche die primär konservative
Therapie mit der frühelektiven Operation bei Hochrisikopatienten nach
erfolgreicher notfallendoskopischer Behandlung verglichen.

Methodik: Es handelte sich um eine prospektive, randomisierte und
interdisziplinär-multizentrische klinische Studie. Patienten mit
arteriell-spritzender Blutung oder einem sichtbaren Gefäßstumpf ³2mm
bei der Notfallendoskopie wurden nach Überprüfung streng definierter
Ein- und Ausschlußkriterien durch Randomisierung einem der folgenden
Therapiezweige zugeteilt:
1. Primär konservative Therapie mit endoskopischer Kontrolle am
Folgetag und gegebenenfalls erneuter Fibrinklebung sowie
Fibrinklebung im Falle einer Rezidivblutung. Bei endoskopisch nicht
zu beherrschendem Blutungsrezidiv oder bei zweiter Rezidivblutung
wurde nach Ermessen des behandelnden Arztes vorgegangen
(z.B. Notfalloperation).
2. Frühelektive Operation.
Hauptzielkriterien waren die Rezidivblutungsrate,
Notfalloperationsfrequenz und Letalität, statistisch ausgewertet
wurden diese mit dem exakten Test nach Fisher. Als Nebenzielkriterien
war die Dauer des stationären Aufenthaltes und der Transfusionsbedarf
festgelegt, deren Auswertung mit dem Mann-Whitney-Test erfolgte.

Ergebnisse: Von 175 gemeldeten Patienten erfüllten 61 die
Einschlußkriterien und wurden randomisiert, 6 Patienten mußten
nachträglich ausgeschlossen werden (Drop-out). 23 Patienten (Gruppe A)
wurden frühelektiv operiert, 32 Patienten (Gruppe B) wurden primär
konservativ behandelt. In Gruppe A kam es zu einer Rezidivblutung
(4%), in Gruppe B betrug die Rezidivblutungsrate 50%
(Unterschied statistisch signifikant, p=0,0003). Die Letalität betrug
in Gruppe A 9% und in Gruppe B 6% (statistisch nicht signifikant).
Die Notfalloperationsfrequenz lag in Gruppe B bei 22%, in Gruppe A 4%
(statistisch nicht signifikant). Bezüglich der Nebenzielkriterien
ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Diskussion: Hinsichtlich der Letalität, dem härtesten Zielkriterium,
bestand trotz der hohen Rezidivblutungsrate in Gruppe B kein
statistisch signifikanter Unterschied zwischen beiden
Therapiekonzepten. Die höhere Rezidivblutungsrate im Vergleich zur
Literatur ist auf das eingangs definierte schwere Krankengut und auf
die Lernkurve bezüglich der initialen endoskopischen Therapie
zurückzuführen. Das Konzept der frühelektiven Operation mit
risikoabhängiger Behandlungsstrategie für Hochrisikopatienten hat
sich dennoch in Hinblick auf die Rezidivblutungsrate bewährt, muß
jedoch angesichts neuer Entwicklungen überdacht werden. Stattdessen
ist das Verfahren der Wahl die endoskopische Therapieform, verbunden
mit der zumeist notwendigen Eradikationsbehandlung von Helicobacter
pylori. Die operativen Verfahren sind für seltene und endoskopisch
nicht beherrschbare Notfälle reserviert.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.05.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:09.05.2001
Datum der Promotion:09.05.2001
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