Dokument:
Düsseldorfer Studie zur Therapie der peptischen Ulkusblutung
(DÜSUK II)
Titel: | Düsseldorfer Studie zur Therapie der peptischen Ulkusblutung (DÜSUK II) | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2347 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20070810-101539-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Glutig, Holger [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Ohmann, Christian [Gutachter] Prof. Dr. Frielingg, Thomas [Gutachter] Prof. Dr. Schroten, Horst [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Ulkusblutung, Hochrisikopatienten, randomisierte Studie, frühelektive Operation, endoskopische Therapie, Fibrinkleber, arteriell-spritzende Blutung, Gefäßstumpf, Rezidivblutung | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Der optimale Therapieansatz für Patienten mit gastroduodenaler Ulkusblutung und hoher Rezidivblutungsgefahr wurde und wird kontrovers diskutiert. Rein endoskopische Therapiekonzepte, kombiniert endoskopisch-chirurgisches Vorgehen und gezieltes frühelektives chirurgisches Eingreifen werden, basierend auf endoskopischer Diagnostik und Therapie, propagiert. Jedoch fehlten bisher randomisierte Vergleichsstudien, welche die primär konservative Therapie mit der frühelektiven Operation bei Hochrisikopatienten nach erfolgreicher notfallendoskopischer Behandlung verglichen. Methodik: Es handelte sich um eine prospektive, randomisierte und interdisziplinär-multizentrische klinische Studie. Patienten mit arteriell-spritzender Blutung oder einem sichtbaren Gefäßstumpf ³2mm bei der Notfallendoskopie wurden nach Überprüfung streng definierter Ein- und Ausschlußkriterien durch Randomisierung einem der folgenden Therapiezweige zugeteilt: 1. Primär konservative Therapie mit endoskopischer Kontrolle am Folgetag und gegebenenfalls erneuter Fibrinklebung sowie Fibrinklebung im Falle einer Rezidivblutung. Bei endoskopisch nicht zu beherrschendem Blutungsrezidiv oder bei zweiter Rezidivblutung wurde nach Ermessen des behandelnden Arztes vorgegangen (z.B. Notfalloperation). 2. Frühelektive Operation. Hauptzielkriterien waren die Rezidivblutungsrate, Notfalloperationsfrequenz und Letalität, statistisch ausgewertet wurden diese mit dem exakten Test nach Fisher. Als Nebenzielkriterien war die Dauer des stationären Aufenthaltes und der Transfusionsbedarf festgelegt, deren Auswertung mit dem Mann-Whitney-Test erfolgte. Ergebnisse: Von 175 gemeldeten Patienten erfüllten 61 die Einschlußkriterien und wurden randomisiert, 6 Patienten mußten nachträglich ausgeschlossen werden (Drop-out). 23 Patienten (Gruppe A) wurden frühelektiv operiert, 32 Patienten (Gruppe B) wurden primär konservativ behandelt. In Gruppe A kam es zu einer Rezidivblutung (4%), in Gruppe B betrug die Rezidivblutungsrate 50% (Unterschied statistisch signifikant, p=0,0003). Die Letalität betrug in Gruppe A 9% und in Gruppe B 6% (statistisch nicht signifikant). Die Notfalloperationsfrequenz lag in Gruppe B bei 22%, in Gruppe A 4% (statistisch nicht signifikant). Bezüglich der Nebenzielkriterien ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Diskussion: Hinsichtlich der Letalität, dem härtesten Zielkriterium, bestand trotz der hohen Rezidivblutungsrate in Gruppe B kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen beiden Therapiekonzepten. Die höhere Rezidivblutungsrate im Vergleich zur Literatur ist auf das eingangs definierte schwere Krankengut und auf die Lernkurve bezüglich der initialen endoskopischen Therapie zurückzuführen. Das Konzept der frühelektiven Operation mit risikoabhängiger Behandlungsstrategie für Hochrisikopatienten hat sich dennoch in Hinblick auf die Rezidivblutungsrate bewährt, muß jedoch angesichts neuer Entwicklungen überdacht werden. Stattdessen ist das Verfahren der Wahl die endoskopische Therapieform, verbunden mit der zumeist notwendigen Eradikationsbehandlung von Helicobacter pylori. Die operativen Verfahren sind für seltene und endoskopisch nicht beherrschbare Notfälle reserviert. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 09.05.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 09.05.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 09.05.2001 |