Dokument:
Primärärztliche
Versorgung von Wohnungslosen Begriffserklärungen und
Rahmenbedingungen von Wohnungslosigkeit im sozialen System der
Bundesrepublik Deutschland und Analysen des Krankheitsstatus und des
Gesundheitsverhaltens von Wohnungslosen im Rahmen eine
Titel: | Primärärztliche Versorgung von Wohnungslosen Begriffserklärungen und Rahmenbedingungen von Wohnungslosigkeit im sozialen System der Bundesrepublik Deutschland und Analysen des Krankheitsstatus und des Gesundheitsverhaltens von Wohnungslosen im Rahmen eine | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2346 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20011017-000346-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Heringhaus, Christian [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Helmich, Peter [Gutachter] Prof. Dr. Siegrist, Johannes [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Wohnungslosigkeit, aufsuchende Gesundheitsversorgung,niederschwellige Gesundheitsversorgung, Sozialsystem, Obdachlosigkeit,Sozialmedizin, primärärztliche Versorgung | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entstehung und Entwicklung eines Projektes zur primärärztlichen Versorgung wohnungsloser Menschen in Düsseldorf. Im ersten Teil werden zunächst die Rahmenbedingungen des historisch gewachsenen und grundgesetzlich verankerten Sozialsystems der Bundesrepublik Deutschland dargestellt, in welchem Armut und Wohnungslosigkeit, trotz einer weitestgehenden sozialen Absicherung der Bevölkerung, existiert. Weiterhin werden im Zusammenhang mit dem Thema Wohnungslosigkeit stehende Begriffe und Probleme, sowie die Gesundheitsversorgung und Gesundheitssituation wohnungsloser Menschen erläutert und diskutiert. Im zweiten Teil wird der Verein Medizinische Hilfe für Wohnungslose Düsseldorf e.V. und seine Arbeit, seit der Entstehungsphase sowie in seiner Entwicklung bis Ende des Jahres 1999, von der Finanzierung des Projektes bis zur konkreten Arbeit in der medizinischen Versorgung, beschrieben. Der abschließende dritte Teil beschäftigt sich mit der Darstellung, Auswertung und Diskussion von Daten, die im Zeitraum von Juni 1997 bis Ende Januar 1998 im Rahmen der Dissertation anhand von standardisierten Erhebungsprotokollen bei der Behandlung der Patienten im Gesundheitsbus gewonnen wurden. Durch die vorliegende Arbeit wird gezeigt, daß es der Verein Medizinische Hilfe für Wohnungslose Düsseldorf e.V. in einem kurzen Zeitraum geschafft hat, ein adäquates medizinisches Versorgungsangebot für auf der Straße lebende Menschen aufzubauen und darüber hinaus eine weitestgehende Vernetzung des Projektes mit etablierten Institutionen und Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesen, sowie eine realistische finanzielle Absicherung des Projektes zu gewährleisten. Das Projekt trägt damit nicht nur zu einer besseren medizinischen Versorgung von wohnungslosen Menschen, sondern auch zu einer Reduzierung von Kosten im Gesundheitswesen bei, indem es z.B. durch die Behandlung von Erkrankungen zur Verbesserung bzw. auch Vermeidung von Krankheitsverläufen im Sinne einer sekundären Prävention beiträgt. Ein großer Teil der behandelten wohnungslosen Patienten hat vor dem Angebot des Vereins keine medizinische Versorgung in Anspruch genommen bzw. keinen Zugang zum etablierten Gesundheitssystem gehabt. Durch den Verein haben diese Patienten ein niederschwelliges Angebot der medizinischen Versorgung erhalten, daß den Anforderungen und besonderen Lebensbedingungen dieser Patienten Sorge trägt. Die Effizienz einer derartigen medizinischen Versorgung ist dabei in erster Linie vom Gesundheits- und Krankheitsverhalten der betroffenen Patienten abhängig. Dieses wird bei den wohnungslosen Patienten jedoch, besonders durch den weit verbreiteten chronischen Alkoholkonsum, auf verschiedenen Ebenen negativ beeinflußt. So kam es nachweislich, trotz des niederschwelligen Angebotes durch den Verein, nicht selten zu einer fehlenden oder ineffizienten Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung durch die Wohnungslosen, obwohl ein offensichtlicher Bedarf von Erst- bzw. Weiterbehandlung bestand. Auch war der Hauptteil der Erkrankungen, welche die wohnungslosen Patienten vorstellten, zwar auch durch die entsprechenden Lebensumstände auf der Straße bedingt, resultierten jedoch zu einem großen Teil aber aus dem gesundheitschädigendem Verhalten der Betroffenen. Es scheint für die Zukunft also ein Behandlungsbedarf zu bestehen, den betroffenen Patienten die Notwendigkeit und Bedeutung von Krankheitsbehandlung und Gesundheitserhaltung deutlich zu machen, um damit das Gesundheitsverhalten der wohnungslosen Patienten in eine positive Richtung zu lenken. Einhergehend damit erscheint eine Einflußnahme auf den chronischen Alkoholkonsum eine maßgebliche Variable bei dem Vorhaben darzustellen, eine medizinische Versorgung für die wohnungslosen Patienten sicherzustellen und die gesundheitliche, möglicherweise jedoch auch die soziale Situation zu verbessern. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.10.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 17.10.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 17.10.2001 |