Dokument: Primärärztliche
Versorgung von Wohnungslosen Begriffserklärungen und
Rahmenbedingungen von Wohnungslosigkeit im sozialen System der
Bundesrepublik Deutschland und Analysen des Krankheitsstatus und des
Gesundheitsverhaltens von Wohnungslosen im Rahmen eine

Titel:Primärärztliche
Versorgung von Wohnungslosen Begriffserklärungen und
Rahmenbedingungen von Wohnungslosigkeit im sozialen System der
Bundesrepublik Deutschland und Analysen des Krankheitsstatus und des
Gesundheitsverhaltens von Wohnungslosen im Rahmen eine
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20011017-000346-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Heringhaus, Christian [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Helmich, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. Siegrist, Johannes [Gutachter]
Stichwörter:Wohnungslosigkeit, aufsuchende Gesundheitsversorgung,niederschwellige Gesundheitsversorgung, Sozialsystem, Obdachlosigkeit,Sozialmedizin, primärärztliche Versorgung
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entstehung und Entwicklung eines
Projektes zur primärärztlichen Versorgung wohnungsloser Menschen
in Düsseldorf. Im ersten Teil werden zunächst die
Rahmenbedingungen des historisch gewachsenen und grundgesetzlich
verankerten Sozialsystems der Bundesrepublik Deutschland dargestellt, in
welchem Armut und Wohnungslosigkeit, trotz einer weitestgehenden sozialen
Absicherung der Bevölkerung, existiert. Weiterhin werden im
Zusammenhang mit dem Thema Wohnungslosigkeit stehende Begriffe und
Probleme, sowie die Gesundheitsversorgung und Gesundheitssituation
wohnungsloser Menschen erläutert und diskutiert. Im zweiten Teil wird
der Verein „Medizinische Hilfe für Wohnungslose Düsseldorf e.V.“
und seine Arbeit, seit der Entstehungsphase sowie in seiner Entwicklung
bis Ende des Jahres 1999, von der Finanzierung des Projektes bis zur
konkreten Arbeit in der medizinischen Versorgung, beschrieben. Der
abschließende dritte Teil beschäftigt sich mit der Darstellung,
Auswertung und Diskussion von Daten, die im Zeitraum von Juni 1997 bis
Ende Januar 1998 im Rahmen der Dissertation anhand von standardisierten
Erhebungsprotokollen bei der Behandlung der Patienten im Gesundheitsbus
gewonnen wurden. Durch die vorliegende Arbeit wird gezeigt, daß es
der Verein „Medizinische Hilfe für Wohnungslose Düsseldorf e.V.“
in einem kurzen Zeitraum geschafft hat, ein adäquates medizinisches
Versorgungsangebot für auf der Straße lebende Menschen
aufzubauen und darüber hinaus eine weitestgehende Vernetzung des
Projektes mit etablierten Institutionen und Einrichtungen des Sozial- und
Gesundheitswesen, sowie eine realistische finanzielle Absicherung des
Projektes zu gewährleisten. Das Projekt trägt damit nicht nur zu
einer besseren medizinischen Versorgung von wohnungslosen Menschen,
sondern auch zu einer Reduzierung von Kosten im Gesundheitswesen bei,
indem es z.B. durch die Behandlung von Erkrankungen zur Verbesserung bzw.
auch Vermeidung von Krankheitsverläufen im Sinne einer
sekundären Prävention beiträgt. Ein großer Teil der
behandelten wohnungslosen Patienten hat vor dem Angebot des Vereins keine
medizinische Versorgung in Anspruch genommen bzw. keinen Zugang zum
etablierten Gesundheitssystem gehabt. Durch den Verein haben diese
Patienten ein niederschwelliges Angebot der medizinischen Versorgung
erhalten, daß den Anforderungen und besonderen Lebensbedingungen
dieser Patienten Sorge trägt. Die Effizienz einer derartigen
medizinischen Versorgung ist dabei in erster Linie vom Gesundheits- und
Krankheitsverhalten der betroffenen Patienten abhängig. Dieses wird
bei den wohnungslosen Patienten jedoch, besonders durch den weit
verbreiteten chronischen Alkoholkonsum, auf verschiedenen Ebenen negativ
beeinflußt. So kam es nachweislich, trotz des niederschwelligen
Angebotes durch den Verein, nicht selten zu einer fehlenden oder
ineffizienten Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung durch die
Wohnungslosen, obwohl ein offensichtlicher Bedarf von Erst- bzw.
Weiterbehandlung bestand. Auch war der Hauptteil der Erkrankungen, welche
die wohnungslosen Patienten vorstellten, zwar auch durch die
entsprechenden Lebensumstände auf der Straße bedingt,
resultierten jedoch zu einem großen Teil aber aus dem
gesundheitschädigendem Verhalten der Betroffenen. Es scheint für
die Zukunft also ein Behandlungsbedarf zu bestehen, den betroffenen
Patienten die Notwendigkeit und Bedeutung von Krankheitsbehandlung und
Gesundheitserhaltung deutlich zu machen, um damit das Gesundheitsverhalten
der wohnungslosen Patienten in eine positive Richtung zu lenken.
Einhergehend damit erscheint eine Einflußnahme auf den chronischen
Alkoholkonsum eine maßgebliche Variable bei dem Vorhaben
darzustellen, eine medizinische Versorgung für die wohnungslosen
Patienten sicherzustellen und die gesundheitliche, möglicherweise
jedoch auch die soziale Situation zu verbessern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.10.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:17.10.2001
Datum der Promotion:17.10.2001
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