Dokument:
Der Behandlungsprozeß von Patienten mit
Borderline-Persönlichkeitsorganisation in analytischer Kurztherapie.
Eine mikrostrukturelle interaktionsanalytische Untersuchung mit der sasb/cmp-Methode
Titel: | Der Behandlungsprozeß von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsorganisation in analytischer Kurztherapie. Eine mikrostrukturelle interaktionsanalytische Untersuchung mit der sasb/cmp-Methode | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2321 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20000608-000321-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Maurer, Detlef [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Gutachter] Prof. Dr. Dr. Schneider, Frank [Gutachter] Prof. Dr. Kolvenbach, Ralf [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Borderline-Persönlichkeitsorganisation, Borderline-Krankheit, Borderline-Typus, Borderline, cmp, sasb, Kurztherapie, borderline-personality-disorder, cmp, sasb, kernberg | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen der Düsseldorfer Kurzzeitpsychotherapiestudie erstellt. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit die psychodynamische Kurztherapie nach Strupp und Binder (1984) bei verschiedenen Erkrankungsmustern wie z.B. Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen wirksam ist. Die psychodynamische Kurztherapie geht davon aus, daß Patienten im Laufe des Lebens zyklisch-maladaptive Muster (CMP) erlernen, welche die Interaktion mit anderen erschweren. Ziel der Therapie ist es, diese Verhaltensmuster zu identifizieren, zu formulieren und zu bearbeiten. Zur Erfassung des Therapieprozesses nutzte die Düsseldorfer Kurzzeitpsychotherapiestudie das SASB-Verfahren: Mit Hilfe der von Lorna Smith Benjamin entwickelten SASB-Methode (=Structural Analysis of Social Behavior) kann Interaktion in kleinste Einheiten aufgeschlüsselt und analysiert werden. Die nun vorliegende Arbeit untersuchte die Kurzzeitpsychotherapie bei zwei Patientinnen unterschiedlichen Al-ters mit Persönlichkeitsstörungen auf Borderline-Niveau. Die Untersuchung umfaßte neben SASB und CMP Methoden der klinischen Basisdokumentation, Selbstbewertungsfragebögen (INTREX), Katamnesegespräche, Analysen der Therapieprozesse und Inhaltsanalysen. Die etwas höher strukturierte 29 jährige depressive Patientin SM verfügte zu Therapiebeginn über mehr Therapieerfahrung (ab dem 24 Lebensjahr) als die 41 jährige depressiv-hysterische Patientin BW (Erstkontakt im 41. Lebensjahr). Patientin SM litt bei Behandlungsbeginn unter diffusen, teilweise paranoid gefärbten Ängsten, unter Eßstörung und innerer Unruhe. Patientin BW litt unter somatischen Beschwerden (z.B. Diarrhöen, Schlafstörungen, HWS-Syndrom) bei eher depressiver Symptomatik. Während es in der Therapie SM zu einer zeitweise symbiotischen Beziehung kam, welche aber produktiv zum Therapieende hin aufgelöst werden konnte, war die Beziehung in der Therapie BW beinahe durchweg durch die ablehnende Haltung der Patientin geprägt. SM profitierte von der Therapie augenscheinlich stärker als BW. SM war fünf Jahre nach Behandlungsende in einem erfreulich stabilen Zustand. Sie bedurfte in diesem Zeitraum keiner weiteren psychotherapeutischen Behandlung. Trotz der schweren Grunderkrankung konnte hier gezeigt werden, daß selbst bei radikaler Indikation eine Kurzzeitpsychotherapie durchaus sinnvoll sein kann. Patientin BW kam aufgrund eines Suizidversuches nur zwei Monate nach Beendigung der Kurzzeittherapie erneut in psychiatrische Behandlung, wo eine bisher verleugnete Alkoholabhängigkeit zu Tage trat. Als Fazit bezüglich der Möglichkeiten der Kurzzeitpsychotherapie bei radikaler Indikation wie bei den vorgestellten Fällen kann gezogen werden, daß diese PatientInnen durchaus von dieser Therapieform profitieren können, die Indikation zu einer solchen jedoch äußerst sorgsam gestellt werden muß. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.06.2000 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 08.06.2000 | |||||||
Datum der Promotion: | 08.06.2000 |