Dokument: Gibt es eine
Erklärungslücke beim emotionalen Erleben?
Philosophische und empirische Argumente.

Titel:Gibt es eine
Erklärungslücke beim emotionalen Erleben?
Philosophische und empirische Argumente.
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020823-000309-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Heinzel, Alexander [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Dr. Northoff, Georg [Gutachter]
Prof. Dr. Dr. h.c. Birnbacher, Dieter [Gutachter]
Stichwörter:Erklärungslücke, Emotionen,emotionales Erleben, funktionelle Kernspintomographie (fMRT),Interdisziplinarität, Bewusstsein, Philosophie des Geistes,Neurowissenschaftenexplanatory gap, emotion, emotional experience, fMRI,interdisciplinary approach, consciousness, philosophy of mind,neuroscience
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie
Beschreibung:Ein zentrales Thema der gegenwärtigen Philosophie des Geistes ist die
Diskussion um die sogenannte Erklärungslücke. Damit wird die
These bezeichnet, daß es prinzipiell nicht vorstellbar zu sein
scheint, wie aus neuronalen oder funktionalen Zuständen die Tatsache
erklärt werden soll, daß subjektive Erlebnisse (wie zum
Beispiel der Duft von Rosen, der Geschmack von Schokolade oder das Erleben
von Emotionen) einen bestimmten phänomenalen Charakter aufweisen. In
der philosophischen Debatte wird die Erklärungslücke zumeist am
Beispiel vom Farberleben diskutiert, emotionales Erleben wird eher am
Rande erwähnt. Aufgrund neuerer Entwicklungen wie der Abkehr von den
rein kognitiven Emotionstheorien in der Philosophie und den aufkommenden
Zweifeln am Konzept der kognitiven Neurowissenschaften sowie neueren
methodischen Möglichkeiten (funktionelle Kernspintomographie) in den
empirischen Wissenschaften erhält das emotionale Erleben eine neue
Relevanz. E

Die These der Erklärungslücke wird dabei in zweierlei Hinsicht
betrachtet. Zum einen als These über die Eigenschaften von
subjektiven Erlebnissen und zum anderen als These über die
Möglichkeiten der empirischen Wissenschaften. Die erste These wird
daher im Zusammenhang mit den philosophischen Emotionstheorien
diskutiert. Es zeigt sich, daß die verschiedenen Konzeptionen von
Emotionen, wie sie in den philosophischen Emotionstheorien diskutiert
werden, in unterschiedlicher Weise mit dem Problem der
Erklärungslücke konfrontiert sind. Besonders im Vergleich mit
den Emotionskonzeptionen der modernen Gefühlstheorien der Emotionen
stellt sich ein deutlicher Widerspruch zur Charakterisierung des
emotionalen Erlebens in den Theorien der Erklärungslücke dar.
Die holistischen Konzeptionen der Emotionen in den modernen
Gefühlstheorien sprechen gegen eine Sonderstellung des emotionalen
Erlebens, wie es von den Proponenten der Erklärungslücke
postuli Die zweite These wird im Zusammenhang mit empirischen Studien
über emotionales Erleben analysiert. In den beschriebenen
empirischen Studien hat sich das emotionale Erleben ebenfalls nicht als
grundsätzlich verschieden von allen anderen geistigen Prozessen
herausgestellt, wie es in der Erklärungslücke diskutiert wird.
Statt dessen wird das emotionale Erleben neurowissenschaftlich gerade
auch durch seine Interaktion mit anderen Prozessen charakterisiert, wobei
vor allem die Interaktion mit kognitiven Prozessen mehrfach in Studien
dargestellt wurde. Betrachtet man die Kritik an der ersten und der
zweiten These zusammen, so ergibt sich daraus ein Argument gegen die
Theorie der Erklärungslücke für den Bereich des
emotionalen Erlebens, wobei sich die Thesen der philosophischen
Emotionstheorien und die Ergebnisse der empirischen Studien zum
emotionalen Erleben gegenseitig unterstützen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Philosophisches Institut
Dokument erstellt am:23.08.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:23.08.2002
Datum der Promotion:23.08.2002
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