Dokument:
Gibt es eine
Erklärungslücke beim emotionalen Erleben?
Philosophische und empirische Argumente.
Titel: | Gibt es eine Erklärungslücke beim emotionalen Erleben? Philosophische und empirische Argumente. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2309 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020823-000309-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Heinzel, Alexander [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | PD Dr. Dr. Northoff, Georg [Gutachter] Prof. Dr. Dr. h.c. Birnbacher, Dieter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Erklärungslücke, Emotionen,emotionales Erleben, funktionelle Kernspintomographie (fMRT),Interdisziplinarität, Bewusstsein, Philosophie des Geistes,Neurowissenschaftenexplanatory gap, emotion, emotional experience, fMRI,interdisciplinary approach, consciousness, philosophy of mind,neuroscience | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie | |||||||
Beschreibung: | Ein zentrales Thema der gegenwärtigen Philosophie des Geistes ist die Diskussion um die sogenannte Erklärungslücke. Damit wird die These bezeichnet, daß es prinzipiell nicht vorstellbar zu sein scheint, wie aus neuronalen oder funktionalen Zuständen die Tatsache erklärt werden soll, daß subjektive Erlebnisse (wie zum Beispiel der Duft von Rosen, der Geschmack von Schokolade oder das Erleben von Emotionen) einen bestimmten phänomenalen Charakter aufweisen. In der philosophischen Debatte wird die Erklärungslücke zumeist am Beispiel vom Farberleben diskutiert, emotionales Erleben wird eher am Rande erwähnt. Aufgrund neuerer Entwicklungen wie der Abkehr von den rein kognitiven Emotionstheorien in der Philosophie und den aufkommenden Zweifeln am Konzept der kognitiven Neurowissenschaften sowie neueren methodischen Möglichkeiten (funktionelle Kernspintomographie) in den empirischen Wissenschaften erhält das emotionale Erleben eine neue Relevanz. E Die These der Erklärungslücke wird dabei in zweierlei Hinsicht betrachtet. Zum einen als These über die Eigenschaften von subjektiven Erlebnissen und zum anderen als These über die Möglichkeiten der empirischen Wissenschaften. Die erste These wird daher im Zusammenhang mit den philosophischen Emotionstheorien diskutiert. Es zeigt sich, daß die verschiedenen Konzeptionen von Emotionen, wie sie in den philosophischen Emotionstheorien diskutiert werden, in unterschiedlicher Weise mit dem Problem der Erklärungslücke konfrontiert sind. Besonders im Vergleich mit den Emotionskonzeptionen der modernen Gefühlstheorien der Emotionen stellt sich ein deutlicher Widerspruch zur Charakterisierung des emotionalen Erlebens in den Theorien der Erklärungslücke dar. Die holistischen Konzeptionen der Emotionen in den modernen Gefühlstheorien sprechen gegen eine Sonderstellung des emotionalen Erlebens, wie es von den Proponenten der Erklärungslücke postuli Die zweite These wird im Zusammenhang mit empirischen Studien über emotionales Erleben analysiert. In den beschriebenen empirischen Studien hat sich das emotionale Erleben ebenfalls nicht als grundsätzlich verschieden von allen anderen geistigen Prozessen herausgestellt, wie es in der Erklärungslücke diskutiert wird. Statt dessen wird das emotionale Erleben neurowissenschaftlich gerade auch durch seine Interaktion mit anderen Prozessen charakterisiert, wobei vor allem die Interaktion mit kognitiven Prozessen mehrfach in Studien dargestellt wurde. Betrachtet man die Kritik an der ersten und der zweiten These zusammen, so ergibt sich daraus ein Argument gegen die Theorie der Erklärungslücke für den Bereich des emotionalen Erlebens, wobei sich die Thesen der philosophischen Emotionstheorien und die Ergebnisse der empirischen Studien zum emotionalen Erleben gegenseitig unterstützen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Philosophische Fakultät » Philosophisches Institut | |||||||
Dokument erstellt am: | 23.08.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 23.08.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 23.08.2002 |