Dokument: Der
Stadtraum Neuss: Korrelation von geomorphologischen Parametern und der
Entwicklung von Nutzungsansprüchen und Raumordnungen bis in die
Stauferzeit

Titel:Der
Stadtraum Neuss: Korrelation von geomorphologischen Parametern und der
Entwicklung von Nutzungsansprüchen und Raumordnungen bis in die
Stauferzeit
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020213-000305-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Remmen, Karl [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Glebe, Günther [Gutachter]
Prof. Dr. Laudage, Johannes [Gutachter]
Prof. Dr. Seidel, Therese [Gutachter]
Stichwörter:Neuss, Korrelation, geophysische Parameter, historischeStadtraumgenese, vicus bis StauferstadtNeuss on Rhine, correlation,geophysical parameters, development of medieval city, vicus intoStaufer-epoch
Dewey Dezimal-Klassifikation:900 Geschichte und Geografie
Beschreibungen:Die Korrelation urbaner Strukturelemente und ihrer Genese bis in die Stauferzeit scheint bis in die Renaissance durch. Braun-Hogenbergs ´Civitas orbis terrarum´, Bd. 4, Tafel 23, 1588, eine Schrägaufsicht von Osten, stellt Neuss als ein engefaßtes, jedoch repräsentatives Raumbeispiel dar, an dem sich exemplarisch die Korrelation urbaner Raumnutzungen mit physiogeographischen Voraussetzungen bis in die spätmittelalterliche Zeit ablesen läßt. Den Stadtraum morphologisch prägend sind Büchel auf der Niederterrassenkante, Grundwasserrinnen mit Hochflutlehmen und Sandkiesflächen. Der Kern der römischen Siedlung liegt südlich unterhalb der Büchelkuppe und reicht nach Westen bis zu der ersten mit Hochflutsanden und -lehmen verfüllten Rinne in der Hamtor-/ Michaelstraße und im Osten bis zur Hochwassermarke auf der Niederterrassenkante. Sie ist ausgerichtet auf den Hafen unterhalb der vicus-Mitte. Rückgrat ist die Limesstraße. Im fränkischen früh-christlichen Neuss übernimmt die Büchelkuppe oberhalb der 40 m Isohypse die zentrale Schutzfunktion. Der Büchel wird zum ´castellum´, einem umwehrten Fluchtraum, innerhalb dem sich der Kirchen- und Klosterkomplex entwickelt. Die Siedlung südlich unterhalb des Büchels im vicus-Areal lebt weiter. Der Nukleus ab der karolingischen Zeit ist das Benediktinerinnen- Kloster im Büchelbereich in Verbindung mit handwerklicher Produktion und Handel. Es entwickelt sich ein zunehmender topographischer Dualismus zu den anderen urbanen Funktionsarealen. Ökonomische Gesundung in der ottonisch-salischen Epoche bedingt Stadtraum-Expansionen nach Norden und Süden. Die Stadt ist topographisch ein multifunktionaler Raum. Die einzelnen Funktionsbereiche werden in einem topographischen ´cluster´ ausgelegt. Um den Markt scharen sich die der Morphologie angepaßten, enggedrängten Quartiere der Herren und Fernkaufleute. Außerhalb des Kaufmann-Areals etablieren sich pfalzähnliche Freihöfe als eigenständige Siedlungsbereiche eines niederen urbanen Adels; archäologisch wurden punktuell deren Mauern- und Rundturmfundamente verifiziert, jedoch in der Forschung bislang nicht einer eigenständigen intra-urbanen Adelsschicht zugeordnet. Kontinent-weiter Fernhandel und ein demographischer Umbruch lösen einen Bau-´boom´ in der Staufer-Zeit des 12./13. Jahrhunderts aus. Neuss wird planmäßig erweitert; es dominiert ein eher formaler Gesamtplan. Ältere Strukturen werden jedoch übernommen. Diese Raumnutzungsprozesse greifen auf die geomorphologischen Vorgaben zurück und nutzen sie stringent. Die erste Hochflutlehmrinne im Westen wird in die Stadt hineingenommen und überbaut; die zweite weiter westlich fungiert als Stadtgraben. Die bewußte Fokusierung auf dieses räumlich eng begrenzte, aber vielschichtige Objekt des mitttelalterlichen Stadtkerns von Neuss und die Eingrenzung der Fragestellung bis zu dem Zeitraum, wo Neuss eine spätromanisch-gotisch geprägte Stadt der Stauferzeit wird, fordert geradezu den Einsatz raumanalytischer Überlegungen und interdisziplinärer Methodenvielvalt, durch die Informationen gewonnen werden, die andere Disziplinen nicht liefern können. Die Vernetzung historischer, geomorphologischer und archäologischer Daten fügt dem exemplarischen Versuch der regressiven Aufblätterung einer Stadtgenese am Beispiel von Neuss eine neue Perspektive hinzu. Zumindest partiell historische Raumnutzungen zu erklären, eröffnet der Mediävistik ein neues Untersuchungsfeld und bietet neue Forschungsmethoden an.

The correlation of urban structural elements and their development up to
the Staufer era ist reflected in Braun-Hogenberg´s ´Civitas
orbis terrarum´, vol. 4, table 23, of 1588. It shows the medieval
city of Neuss as a representative example which offers the possibility of
an analysis of the correlation of the use of singular urban areas and
their geophysical conditions up to the late-medieval time. The thesis
analyses the development of Neuss from the Roman vicus through the
settlements in Karolingian, Ottonic and Staufer epochs. The method used is
linking historic, geomorphological and archeological data in order to
gain a new perspective in the field of medievitic studies.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe
Dokument erstellt am:13.02.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:13.02.2002
Datum der Promotion:13.02.2002
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