Dokument:
Der
Stadtraum Neuss: Korrelation von geomorphologischen Parametern und der
Entwicklung von Nutzungsansprüchen und Raumordnungen bis in die
Stauferzeit
Titel: | Der Stadtraum Neuss: Korrelation von geomorphologischen Parametern und der Entwicklung von Nutzungsansprüchen und Raumordnungen bis in die Stauferzeit | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2305 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020213-000305-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Remmen, Karl [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Glebe, Günther [Gutachter] Prof. Dr. Laudage, Johannes [Gutachter] Prof. Dr. Seidel, Therese [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Neuss, Korrelation, geophysische Parameter, historischeStadtraumgenese, vicus bis StauferstadtNeuss on Rhine, correlation,geophysical parameters, development of medieval city, vicus intoStaufer-epoch | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 900 Geschichte und Geografie | |||||||
Beschreibungen: | Die Korrelation urbaner Strukturelemente und ihrer Genese bis in die
Stauferzeit scheint bis in die Renaissance durch. Braun-Hogenbergs
´Civitas orbis terrarum´, Bd. 4, Tafel 23, 1588, eine
Schrägaufsicht von Osten, stellt Neuss als ein engefaßtes,
jedoch repräsentatives Raumbeispiel dar, an dem sich exemplarisch die
Korrelation urbaner Raumnutzungen mit physiogeographischen Voraussetzungen
bis in die spätmittelalterliche Zeit ablesen läßt. Den
Stadtraum morphologisch prägend sind Büchel auf der
Niederterrassenkante, Grundwasserrinnen mit Hochflutlehmen und
Sandkiesflächen. Der Kern der römischen Siedlung liegt
südlich unterhalb der Büchelkuppe und reicht nach Westen bis zu
der ersten mit Hochflutsanden und -lehmen verfüllten Rinne in der
Hamtor-/ Michaelstraße und im Osten bis zur Hochwassermarke auf der
Niederterrassenkante. Sie ist ausgerichtet auf den Hafen unterhalb der
vicus-Mitte. Rückgrat ist die Limesstraße. Im fränkischen
früh-christlichen Neuss übernimmt die Büchelkuppe oberhalb
der 40 m Isohypse die zentrale Schutzfunktion. Der Büchel wird zum
´castellum´, einem umwehrten Fluchtraum, innerhalb dem sich
der Kirchen- und Klosterkomplex entwickelt. Die Siedlung südlich
unterhalb des Büchels im vicus-Areal lebt weiter. Der Nukleus ab der
karolingischen Zeit ist das Benediktinerinnen- Kloster im
Büchelbereich in Verbindung mit handwerklicher Produktion und Handel.
Es entwickelt sich ein zunehmender topographischer Dualismus zu den
anderen urbanen Funktionsarealen. Ökonomische Gesundung in der
ottonisch-salischen Epoche bedingt Stadtraum-Expansionen nach Norden und
Süden. Die Stadt ist topographisch ein multifunktionaler Raum. Die
einzelnen Funktionsbereiche werden in einem topographischen
´cluster´ ausgelegt. Um den Markt scharen sich die der
Morphologie angepaßten, enggedrängten Quartiere der Herren und
Fernkaufleute. Außerhalb des Kaufmann-Areals etablieren sich
pfalzähnliche Freihöfe als eigenständige Siedlungsbereiche
eines niederen urbanen Adels; archäologisch wurden punktuell deren
Mauern- und Rundturmfundamente verifiziert, jedoch in der Forschung
bislang nicht einer eigenständigen intra-urbanen Adelsschicht
zugeordnet. Kontinent-weiter Fernhandel und ein demographischer Umbruch
lösen einen Bau-´boom´ in der Staufer-Zeit des 12./13.
Jahrhunderts aus. Neuss wird planmäßig erweitert; es dominiert
ein eher formaler Gesamtplan. Ältere Strukturen werden jedoch
übernommen. Diese Raumnutzungsprozesse greifen auf die
geomorphologischen Vorgaben zurück und nutzen sie stringent. Die
erste Hochflutlehmrinne im Westen wird in die Stadt hineingenommen und
überbaut; die zweite weiter westlich fungiert als Stadtgraben. Die
bewußte Fokusierung auf dieses räumlich eng begrenzte, aber
vielschichtige Objekt des mitttelalterlichen Stadtkerns von Neuss und die
Eingrenzung der Fragestellung bis zu dem Zeitraum, wo Neuss eine
spätromanisch-gotisch geprägte Stadt der Stauferzeit wird,
fordert geradezu den Einsatz raumanalytischer Überlegungen und
interdisziplinärer Methodenvielvalt, durch die Informationen gewonnen
werden, die andere Disziplinen nicht liefern können. Die Vernetzung
historischer, geomorphologischer und archäologischer Daten fügt
dem exemplarischen Versuch der regressiven Aufblätterung einer
Stadtgenese am Beispiel von Neuss eine neue Perspektive hinzu. Zumindest
partiell historische Raumnutzungen zu erklären, eröffnet der
Mediävistik ein neues Untersuchungsfeld und bietet neue
Forschungsmethoden an. The correlation of urban structural elements and their development up to the Staufer era ist reflected in Braun-Hogenberg´s ´Civitas orbis terrarum´, vol. 4, table 23, of 1588. It shows the medieval city of Neuss as a representative example which offers the possibility of an analysis of the correlation of the use of singular urban areas and their geophysical conditions up to the late-medieval time. The thesis analyses the development of Neuss from the Roman vicus through the settlements in Karolingian, Ottonic and Staufer epochs. The method used is linking historic, geomorphological and archeological data in order to gain a new perspective in the field of medievitic studies. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Sonstige Einrichtungen/Externe | |||||||
Dokument erstellt am: | 13.02.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 13.02.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 13.02.2002 |