Dokument: Neue molekular geprägte Polymere für die enantioselektive Katalyse und zur Verwendung in Chemosensoren
Titel: | Neue molekular geprägte Polymere für die enantioselektive Katalyse und zur Verwendung in Chemosensoren | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2264 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20030204-000264-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Emgenbroich, Marco [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Wulff, Günther [Gutachter] Prof. Dr. Dr. h.c. Ritter, Helmut [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | molkular geprägte Polymere,Enzymmodell, Enantioselektivität, Katalyse, oberflächenverstärkte Raman Streuung, Sensorenmolecular imprinting, enzymemimic, enentioselectivity, catalysis, surface enhanced Raman scattering,sensors | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 540 Chemie | |||||||
Beschreibung: | Ein effizientes Enzymmodell mit einer enantioselektiven
Esteraseaktivität wurde im Rahmen dieser Arbeit durch die Verwendung
der Molecular Imprinting Technik hergestellt. Als stabile
Übergangszustandsanaloga der Esterhydrolyse wurden enantiomerenreine
Phosphonsäuremonoester synthetisiert. Durch die Copolymerisation des
Templatkomplexes, welches das Haftmonomer N,N´-Diethyl-4-
vinylbenzamidin enthielt, mit einem Vernetzer in Gegenwart eines Porogens
konnten makroporöse, molekular geprägte Polymere dargestellt
werden. Nach dem Entfernen der Template waren diese Polymere,
abhängig vom verwendeten Templat, effiziente Katalysatoren für
die Hydrolyse von bestimmten nicht aktivierten
Aminosäurephenylestern. Der geprägte Katalysator (geprägt
mit dem Leucin-analogen Templat
N-4-Carboxybenzoyl)-1-L-amino-2-methyl-butylphosphonsäure-3,5-
dimethyl-phenylester) beschleunigte die Hydrolyse des entsprechenden
Substrats N-Terephthaloyl-L-leucin-3,5-dimethylphenylester im Vergleich
zur gepufferten Lösung um den Faktor 325. Das D-Enantiomer wurde um
den Faktor 1,39 langsamer hydrolysiert. Verglichen mit einem
Kontrollpolymer, welches dieselben Funktionalitäten enthielt, aber
ohne das Templat hergestellt wurde, war die Beschleunigung noch immer
80-fach, was dem bis jetzt höchsten Imprinting-Effekt entspricht. Des weiteren zeigte das Polymer enzymanaloges Verhalten in Form einer Michaelis-Menten Kinetik. Aus diesen Kurven konnten Michaelis-Menten Konstanten KM und Wechselzahlen kcat (turnover number) berechnet werden. Die Verhältnisse der daraus ermittelten katalytischen Effizienzen kcat/KM ergaben einen Imprinting-Effekt von 100 und eine Enantioselektivität von 1,65. Die Katalysatoren zeigten eine starke Inhibition durch das beim Prägevorgang verwendete Templat. Dabei handelt es sich um eine gemischte Hemmung, d.h. die Inhibition verläuft kompetitiv und unkompetitiv. Au! ch dieses Verhalten ähnelt dem natürlicher Enzyme, für die diese polymeren Katalysatoren ein gutes Modell sind. Auf diese Weise konnten bei diesen molekular geprägten polymeren Katalysatoren erstmals eine hohe Imprinting-, Substrat- und Enantioselektivität gezeigt werden. Im zweiten Teil der Arbeit ist es gelungen, molekular geprägte Polymerschichten auf Gold-und Silberoberflächen, die für die Oberflächenverstärkte Raman-Streuung (surface enhanced Raman- scattering = SERS) geeignet sind, herzustellen. Mittels SERS- Messungen konnten die Freisetzung und die Aufnahme einer Analytsubstanz in einem wässrigen Medium unter physiologischen Bedingungen (wässriger Puffer, Umgebungstemperatur) verfolgt werden. Informationen über den adsorbierten Analyten sowie die Zeitabhängigkeit der Aufnahme wie auch der Abspaltung konnten direkt aus den SERS-Spektren entnommen werden. Die gemessenen SERS-Banden wurden eindeutig den Analyten zugeordnet. Das Templat konnte in 3 Minuten nahezu vollständig aus der Polymerschicht entfernt werden. Die Aufnahme dauerte einiges länger und war nach etwa 15 Minuten auf einem konstanten Wert. Selbst in der wässrigen Pufferlösung wurden 80% des zuvor entfernten Templats wieder in die Kavitäten eingelagert. Auf der Grundlage dieser ersten Kombination von SERS und Molecular Imprinting eröffnet sich eine neue Möglichkeit für die Anwendung solcher Polymere in Chemosensoren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Chemie | |||||||
Dokument erstellt am: | 04.02.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 04.02.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 04.02.2003 |