Dokument: Die prothrombotische Variante von Integrin alphaIIbbeta3 in Plättchen (HPA-1b) korreliert mit einem erhöhten Rezeptor-assoziierten Outside-in Signaling
Titel: | Die prothrombotische Variante von Integrin alphaIIbbeta3 in Plättchen (HPA-1b) korreliert mit einem erhöhten Rezeptor-assoziierten Outside-in Signaling | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=22351 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20120917-112808-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hasse, Markus [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Scharf, Rüdiger E. [Gutachter] Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Thrombozytäre Integrine sind wichtige Werkzeuge der primären Hämostase, da sie
Bestandteile der extrazellulären Matrix wie Kollagen und adhäsive Plasmaproteine wie Fibrinogen, Vitronektin, Fibronektin, von-Willebrand-Faktor oder Thrombospondin binden können. Durch ihre Interaktion mit diesen Liganden steuern sie ein intrazelluläres Signaling, welches maßgeblich für die zentralen Plättchenfunktionen wie Adhäsion, Spreading, Retraktion, Sekretion etc. verantwortlich ist. Eines der wichtigsten Integrine in Plättchen ist αIIbβ3. Das Signaling von Integrin αIIbβ3 ist, wie für Integrine typisch, gekennzeichnet durch eine Bidirektionalität, wobei das Outsidein Signaling die Plättchenfunktion modulieren kann. Eine zentrale Stellung innerhalb dieser Signalkaskade besitzt Src, eine Tyrosinkinase. Die Phosphorylierung des Tyrosinrestes 418 von Src bewirkt eine Aktivierung der Kinase; dieser Phosphorylierungszustand kann durch spezifische Antikörper im Western Blot nachgewiesen werden. Für die β3-Untereinheit von Integrin αIIbβ3 gibt es beim Menschen einen genetischen Polymorphismus, welcher mit einem Aminosäureaustausch an Position 33 von Leucin (HPA-1a) nach Prolin (HPA-1b) einhergeht. In klinischen und experimentellen Studien konnte ein prothrombotischer Phänotyp des HPA-1b-Genotyps nachgewiesen werden. Einige Autoren postulierten bereits ein gesteigertes Outsidein Signaling (ERK 1/2, Vijayan et al. 2005) der HPA-1b-Variante. Unter der Fragestellung eines gesteigerten Outside-in Signalings des HPA-1b/1b- Genotyps wurde in dieser Arbeit die Src-Kinase-Aktivität mittels Western-Blot- Analysen von Lysaten Fibrinogen-adhärenter Plättchen untersucht. In Adhäsionsversuchen über die Zeit zeigte die HPA-1b/1b-Variante eine erhöhte Src- Aktivität bei frühen Adhäsionszeiten im Vergleich zum HPA-1a/1a-Genotyp. Die Endpunktmessung nach 40 min hingegen ergab ein etwa vergleichbares Aktivitätsniveau der Src-Kinase bei beiden Varianten. Divalente Kationen wie Mangan bewirkten eine Src-Kinase-Phosphorylierung über die Aktivierung von Integrin αIIbβ3. Zugabe von 0,5 mM MnCl2 zu Fibrinogenadhärenten Plättchen bewirkte eine signifikante Erhöhung der Src-Kinase. 52 Diese zeigte sich vor allem beim HPA-1b/1b-Genotyp, bei dem nach 40 min Adhäsion eine 6-fach höhere Src-Aktivität im Vergleich zu HPA-1a/1a zu verzeichnen war. Bei Adhäsion an Fibrinogen in Konzentrationen von 10 μg/ml und 100 μg/ml unter Zugabe von 0,5 mM MnCl2 fanden sich bei HPA-1a/1a- bzw. HPA-1b/1b- Plättchen jeweils vergleichbare Src-Aktivitäten. Dies ließ auf einen überwiegenden Effekt von MnCl2 auf die Src-Aktivität unter diesen experimentellen Bedingungen schließen. CD40L ist neben seiner Funktion in der Modulation des Immunsystems auch als ein physiologischer Aktivator von Integrin αIIbβ3 bekannt. Die Zugabe von löslichem CD40L (sCD40L) zu Fibrinogen-adhärenten Plättchen zeigte lediglich beim HPA- 1b/1b-Genotyp eine Steigerung der Src-Kinase-Aktivität. Insgesamt weisen diese Ergebnisse auf eine erhöhte Liganden-vermittelte Aktivierung der HPA-1b/1b- Variante hin. Auch eine frühere bzw. vorzeitige Aktivierung des Outside-in Signalings durch Fibrinogen wurde in HPA-1b/1b-Plättchen beobachtet. Für andere Aktivatoren wie divalente Kationen oder sCD40L demonstrierte die HPA-1b/1b-Variante eine erhöhte Aktivierbarkeit. Diese Ergebnisse fügen sich somit als ein Baustein des prothrombotischen Phänotyps von HPA-1b/1b ein. Welche molekularen Mechanismen tatsächlich diesem gesteigerten Outside-in Signaling der HPA-1b/1b-Variante zugrundeliegen, muss im Rahmen weiterer experimenteller Untersuchungen geprüft werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.09.2012 | |||||||
Dateien geändert am: | 17.09.2012 | |||||||
Promotionsantrag am: | 30.08.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 27.08.2012 |